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Nördlingen: Höhnbrücke in Nördlingen wieder geöffnet

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Höhnbrücke in Nördlingen wieder geöffnet

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    Oberbürgermeister David Wittner mit den Ingenieuren Christian Wunderer und Paul Hartinger (erste Reihe von links) auf der wiedereröffneten Höhnbrücke: Fußgänger und Radfahrer erreichen nun wieder ohne Umwege die Innenstadt.
    Oberbürgermeister David Wittner mit den Ingenieuren Christian Wunderer und Paul Hartinger (erste Reihe von links) auf der wiedereröffneten Höhnbrücke: Fußgänger und Radfahrer erreichen nun wieder ohne Umwege die Innenstadt. Foto: Matthias Link

    Das Wemdinger Viertel ist Nördlingens größtes Wohngebiet. 6000 Menschen, etwa die Hälfte aller Einwohner der Nördlinger Kernstadt, wohnen dort. Um zu Fuß oder mit dem Rad in die Altstadt zu gelangen, gibt es zwei Optionen: die 2018 fertiggestellte neue Wemdinger Unterführung und die Höhnbrücke, die über die Bahngleise führt und in der Adamstraße anlandet. Wegen Streusalzschäden war eine umfangreiche Sanierung erforderlich. Nach fünf Monaten Bauarbeiten ist die

    Die Brücke verbindet Nördlingens größtes Wohngebiet mit der Stadt

    Oberbürgermeister David Wittner sagte bei der kleinen Eröffnungszeremonie, dass die Höhnbrücke neben der Wemdinger Unterführung eine „ungeheuer wichtige Verbindung des bevölkerungsreichsten Stadtviertels“ mit der Altstadt sei. Das Ingenieurbüro Sweco aus Augsburg hatte die Bauleitung der Sanierungsmaßnahme übernommen. Geschäftsführer Christian Wunderer sagte: „Wir gehen davon aus, dass wir die Brücke nun mehrere Jahrzehnte nutzen können.“

    Die Höhnbrücke spielt auch eine entscheidende Rolle für den Winterdienst. Sie sei für den Baubetriebshof ein Indikator, der im Winter anzeige, wann mit dem Streuen im Stadtgebiet begonnen werden müsse, sagt Rudi Scherer, Pressesprecher der Stadt. Die Brücke neige zu rascher Eisbildung im Winter, da ihre Lage sehr exponiert sei und sie ein steiles Längsgefälle habe. Sobald die Brücke Anzeichen von Glätte aufweise, werde der Beginn des Winterdienstes eingeläutet.

    Das Streusalz war für die Schäden verantwortlich

    Die Chloride des ausgebrachten Streusalzes zerstörten laut Scherer den Betonstahl in den oberen Schichten. Dies habe eine Bauwerksprüfung 2014 ergeben. Bei dieser Hauptprüfung sei dem Bauwerk eine Zustandsnote von 3,7 bescheinigt worden. In Schulnoten ausgedrückt entspricht das laut Wolfgang Wiedemann vom Tiefbauamt der Stadt der Note sechs.

    Mit der nun durchgeführten Sanierung habe man verhindern wollen, dass die Chloride in die statisch relevanten seitlichen Stege eindrängen, so Rudi Scherer. Deshalb sei der zerstörte Beton abgetragen und neu eingebaut worden. Hätte man die Brücke nicht derart aufwändig saniert, wären große Schäden zu erwarten gewesen und die Brücke hätte komplett gesperrt werden müssen.

    Zusätzlich sei eine Abdichtung der Oberfläche des Wegs vorgenommen sowie Gussasphalt aufgebracht worden. Außerdem seien die Beleuchtungskabel erneuert worden, so Scherer. An den Außenseiten sei der Beton instandgesetzt worden und gleichzeitig habe man die Punkte, an denen die Brücke aufliege, erneuert. Die Bauarbeiten führte die Firma Max Bögl aus der Nähe von Weißenburg durch. Die Gesamtkosten der Sanierung sind im Haushalt der Stadt mit 700000 Euro veranschlagt.

    Bei der Brücke handelt es sich um eine vorgespannte Trogbrücke, die eine Länge von rund 135 Meter und eine Breite von drei Meter hat. Das Bauwerk ruht auf drei Pfeilern mit einer Höhe von circa acht Meter.

    Namensgeber ist Karl Höhn

    Bei der Eröffnungszeremonie durchschnitten Oberbürgermeister David Wittner, Zweite Bürgermeisterin Rita Ortler sowie die Ingenieure Christian Wunderer und Paul Hartinger symbolisch ein Band. Das Ingenieurbüro Hartinger aus Thannhausen war für die Tragwerks- und Instandsetzungsplanung zuständig gewesen. Insgesamt nahm an der Eröffnungsfeier eine Gruppe von circa 20 Personen teil, darunter weitere an der Sanierung beteiligte Personen, vereinzelte Stadträte und ein paar wenige Bürger. Die Eröffnungsfeier endete mit einem gemeinsamen Spaziergang über die neu sanierte Brücke.

    Die Höhnbrücke wurde 1983/84 auf Initiative des langjährigen Stadtrats Karl Höhn (PWG), der auch Möbelhausbesitzer und TSV-Vorsitzender war, gebaut. Er habe damals eine zweite Verbindung des wachsenden Wemdinger Viertels zur Altstadt hin erreichen wollen, sagt Scherer. Zu dieser Zeit habe es nur die alte Wemdinger Unterführung mit den bekannten Problemen gegeben. Karl Höhn war von 1984 bis 90 auch Zweiter Bürgermeister von Nördlingen und verstarb 2004.

    Als nächstes Brückenbauprojekt steht am 17. August der Abriss der Brücke über die Krankenhausstraße an. Bis Anfang Dezember 2020 soll sie durch einen Neubau ersetzt werden, teilt die Stadt Nördlingen mit. Nur die Zufahrt von der Augsburger Straße zum Anton-Jaumann-Industriepark wird frei sein.

    Insgesamt gibt es in Nördlingen 85 Brücken, die die Stadt in einem Mehrjahresprogramm regelmäßig untersuchen lässt und instand hält.

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