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Nördlingen: Hermann Faul ist jetzt offiziell Alt-Oberbürgermeister der Stadt Nördlingen

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Hermann Faul ist jetzt offiziell Alt-Oberbürgermeister der Stadt Nördlingen

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    Die Stadt Nördlingen hat am Sonntag ehemalige Kommunalpolitiker geehrt. Das Bild zeigt von links: Dr. Dietmar Blechschmidt, Erich Geike, Dr. Josef Schormüller, Alt-Oberbürgermeister Hermann Faul, Oberbürgermeister David Wittner, Hans Weng und Paul Schneele.
    Die Stadt Nördlingen hat am Sonntag ehemalige Kommunalpolitiker geehrt. Das Bild zeigt von links: Dr. Dietmar Blechschmidt, Erich Geike, Dr. Josef Schormüller, Alt-Oberbürgermeister Hermann Faul, Oberbürgermeister David Wittner, Hans Weng und Paul Schneele. Foto: Jochen Aumann

    Hermann Faul hat es unzählige Male erlebt, dass Ehrengäste sich ins Goldene Buch der Stadt Nördlingen eingetragen haben. Am Sonntag war für ihn der Moment gekommen: Er setzte sich im Stadtsaal „Klösterle“ selbst an den Tisch, nahm den Kugelschreiber in die Hand und verewigte sich in dieser besonderen Stadtchronik. Nachdem Corona Feierlichkeiten lange verhindert hatte, ehrte Oberbürgermeister David Wittner an dem Vormittag mehrere ehemalige Stadtratsmitglieder und Hermann Faul – nichtsdestotrotz musste der Stadtsaal vergleichsweise leer bleiben.

    „Wer bereit ist, ein kommunales Ehrenamt zu übernehmen, investiert viel Zeit“, betonte Wittner. Das Engagement sei eine wichtige Säule der Demokratie. Gerade Entscheidungen der Städte und Gemeinden wirkten sich direkt auf das Leben ihrer Einwohner aus, sagte er.

    Wittner ehrte drei ehemalige Stadtratsmitglieder mit Ehrengaben. Der erste war Dr. Dietmar Blechschmidt. Er war Mitglied der CSU-Fraktion seit 2014 und bis 2019 turnusgemäß Ortssprecher seines Stadtteils Baldingen im Wechsel mit Rita Ortler und Thomas Mittring. Blechschmidt war Mitglied des Bau-, Verwaltungs- und Umweltausschusses sowie im Personal-, Werk- und Rechnungsprüfungsausschuss, dessen stellvertretender Vorsitzender er seit 2015 war.

    Nach ihm war Hans Weng an der Reihe. Er saß seit 2008 für die Stadtteilliste im Stadtrat und war Ortssprecher für Nähermemmingen. Zudem war er im Haupt- und Finanz-, im Werkausschuss und im Stiftungsbeirat vertreten. Sonja Kuban und Joachim Sigg konnten nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Sie erhalten ihre Ehrengaben anderweitig.

    Drei Politiker erhalten die Silberne Bürgermedaille der Stadt Nördlingen

    Drei ehemalige Kommunalpolitiker erhielten die Silberne Bürgermedaille, die ihrem Träger lebenslang freien Eintritt in die städtischen Museen und zum Daniel verleiht. Wer sie trägt, muss drei Perioden im Stadtrat verbracht haben.

    Wittner verlieh sie zunächst Erich Geike, Mitglied der SPD-Fraktion. Er war erstmals 1989 bis 1990 Mitglied des Stadtrats. 2007 zog er erneut für ein Jahr als Nachrücker in das Gremium ein. 2014 bis 2020 erhielt er wieder ein Mandat. Zuletzt war er Mitglied im Personalausschuss und Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. Er hat sich auch im Projektbeirat Jugend engagiert.

    Paul Schneele, seit 2002 Mitglied der SPD-Fraktion, erhielt die Medaille ebenfalls. Er war zwölf Jahre Vorsitzender seiner Fraktion. Zuletzt war er Mitglied im Werkausschuss sowie in der Gesellschafterversammlung der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Nördlingen.

    Als letztes Stadtratsmitglied ehrte Wittner Dr. Josef Schormüller, der von 2002 bis 2020 durchgehend für die Stadtteilliste im Stadtrat vertreten war. Er engagierte sich im Werk-, Personal-, Rechnungsprüfungsausschuss und der Gesellschafterversammlung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Zudem war er seit 1996 Ortssprecher des Stadtteils Holheim. Dort zeichne sich vor der Wahl am 29. September noch kein Kandidat ab, deshalb könne es sein, dass Schormüller der Kommunalpolitik als Ortssprecher erhalten bleibe, sagte der Oberbürgermeister.

    Hermann Faul saß seit 1990 im Nördlinger Stadtrat

    Abschließend ehrte Wittner den ehemaligen Oberbürgermeister Hermann Faul für sein kommunalpolitisches Engagement. Das begann bereits 1990 bei seinem Einzug in den Stadtrat, seine Amtszeit als Oberbürgermeister reichte vom 1. Mai 2006 bis 30. April 2020. „Und das, nachdem er eigentlich schon 40 Jahre Polizist und ein ganzes Berufsleben ausgefüllt war“, wie Wittner hinzufügte. Die Stadt habe sich in dieser Zeit in vielen Bereichen weiterentwickelt, betonte er. Als Beispiele nannte er unter anderem den Ausbau der Kinderbetreuung, die Förderung der Schulen der Stadt, der Bau der Kläranlage für 20 Millionen Euro und die Bahnunterführung zum Wemdinger Viertel. Fauls Amtszeit sei nicht nur geprägt gewesen von solchen Bauprojekten, sondern insbesondere von seiner „Bürgernähe, großen Offenheit und einer gesunden Portion Bodenständigkeit“, betonte Wittner. Ausgiebig würdigen werde die Stadt Fauls Errungenschaften bei einer weiteren Auszeichnung im Herbst, die der Stadtrat beschlossen habe. „Du hast mir die Amtskette überreicht, jetzt ist es mir eine große Ehre, dir den Titel Alt-Oberbürgermeister zu verleihen“, sagte Wittner.

    Stellvertretend für die Stadtratsmitglieder bedankte sich Erich Geike bei Oberbürgermeister Wittner. Den aktuellen und künftigen Stadträten gab er ein Zitat aus dem Katechismus für Stadtverordnete aus dem Jahr 1832 mit. „Wenn ein anderer vorträgt, so höre ihn an, ohne ihn zu unterbrechen“, zitierte er. „Manche wissen bei solch einem Vortrag weder Anfang noch Ende zu finden“, las er weiter vor. Auch, wenn manche über Dinge sprächen, die nicht zur Sache gehören, notwendige Tatsachen ausließen und sich ständig wiederholten. Wittner sagte, die jungen Politiker würden sich dies zu Herzen nehmen.

    Faul war schnell mit seinem Eintrag ins Goldene Buch fertig. „Nach 14 Jahren als Oberbürgermeister in gemeinsamer Verantwortung mit Stadtrat und Verwaltung danke ich herzlich für die Verleihung des Titels ‚Alt-OB‘“, schrieb er.

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