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Nördlingen: Fährt Nö mobil bald auch nach Oettingen?

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Fährt Nö mobil bald auch nach Oettingen?

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    Erfolgreich ist das Rufbussystem Nö mobil im Ries gestartet.
    Erfolgreich ist das Rufbussystem Nö mobil im Ries gestartet. Foto: Jan-Luc Treumann

    Wer im Ries wohnt und kein eigenes Auto hat, der war bisher auf die Freundlichkeit anderer angewiesen. Denn es gab nur einen spärlichen Öffentlichen Personennahverkehr und den auch nicht überall. Seit etwas mehr als einem halben Jahr ist die Situation besser: Im vergangenen Mai startete Nö mobil, ein Rufbussystem, das vom Verkehrsunternehmen Schwarzer aus Nördlingen betrieben wird. Etwa 30 Prozent der Fahrgäste, so sagte Jörg Schwarzer am Donnerstagabend im Nördlinger Stadtrat, seien auf einen Rollstuhl oder einen Gehwagen angewiesen. Und die könnten sich jetzt in der Stadt auf einen Kaffee treffen - ohne erst einmal den Enkel oder den Neffen um eine Mitfahrgelegenheit zu bitten. Im Rat ging es so auch um eine Ausweitung des Angebots.

    Nö mobil: Gemeinden und Landkreis zahlen 78 Cent pro Fahrgast

    Ordnungsamtschef Jürgen Landgraf sagte in der Sitzung, Nö mobil habe sich schnell sehr positiv entwickelt. Die Kosten für die beteiligten Gemeinden und den Landkreis seien geringer als prognostiziert und lägen bei 78 Cent pro Fahrgast. Normalerweise gehe man bei Rufbussystemen vergleichbarer Art von einem sogenannten Besetzgrad von 1,1 Fahrgästen aus, Nö mobil aber habe schon einen Wert von 1,43 erreicht.

    Der komme auch deshalb zustande, weil der Anteil der Leerfahrten gering sei: Hin- und Rückfahrten nach Nördlingen könnten kombiniert werden. Und: Bereits in 16,3 Prozent der Fälle sitzen Fahrgäste im Kleinbus, die nicht gemeinsam, sondern getrennt voneinander gebucht hatten. Zudem seien die Fahrgastzahlen auch in den Ferienmonaten konstant geblieben.

    Viele Menschen mit Handicap nutzen Nö mobil

    Oberbürgermeister David Wittner sprach von einer "insgesamt hocherfreulichen Entwicklung". Er führte aus, dass viele Menschen mit Handicap Nö mobil nutzen würden, zudem Kinder oder Mütter mit Kinderwagen: "Das ist genau die Zielgruppe, die wir erreichen wollten." Rund 70 Prozent der Fahrten gingen in die Große Kreisstadt oder wieder aus ihr heraus. Und 45 Prozent der Kunden nutzten die Möglichkeit, ihre Fahrt online zu buchen. Das sei "signifikant hoch", kommentierte Wittner. Aus Sicht der Stadt könne man nur ein positives Zwischenfazit ziehen. Der Oberbürgermeister kündigte an, dass man mit dem Landkreis Donau-Ries über eine Ausweitung des Angebots sprechen wolle. Aus seiner Sicht wäre die "sicherlich zu befürworten".

    Ganz konkret benannte Landgraf dabei die Städte Oettingen, Harburg und Wemding. Wie berichtet, hatten auch Fahrgäste gegenüber unserer Redaktion bereits gefordert, das Gebiet von Nö mobil auszudehnen. Bislang beteiligen sich Deiningen, Ederheim, Möttingen, Reimlingen, Wallerstein sowie Nördlingen an dem Projekt, das zunächst zur Probe auf drei Jahre angelegt ist. Schwarzer sagte, in diesem Gebiet seien zuletzt 20 neue Haltestellen entstanden, unter anderem an wichtigen Punkten den Geopark betreffend.

    Ausweitung der Nö mobil-Route in Richtung Alte Bürg?

    Zweite Bürgermeisterin Rita Ortler (SPD) regte in der Sitzung an, man möge doch auch die Alte Bürg als Ausflugsziel der Nördlinger mit aufnehmen. Das sei gar nicht so einfach, entgegnete ihr Landgraf. Denn die Alte Bürg liege schon auf baden-württembergischer Flur, das Projekt Nö mobil werde aber vom Freistaat Bayern und vom Landkreis gefördert. Schwarzer kündigte an, das Thema nochmals anzugehen. CSU-Fraktionschef Steffen Höhn wies darauf hin, dass es ja am ehemaligen Römerhof eine Haltestelle gebe, die sei eben rund 700 Meter von der Alten Bürg weg. "Wir fahren bis zum Grenzstein", ergänzte OB Wittner.

    Hier seht ihr unsere Instagram-Story dazu: Unser Kollege Jan-Luc Treumann hat Nö mobil getestet.

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