Startseite
Icon Pfeil nach unten
Nördlingen
Icon Pfeil nach unten

Nördlingen: Eine Kindheit in Afrika

Nördlingen

Eine Kindheit in Afrika

    • |
    Seine Kindheit verbrachte er in Afrika, mittlerweile lebt der 32-jährige Philipp Erik Breitenfeld in Nördlingen.
    Seine Kindheit verbrachte er in Afrika, mittlerweile lebt der 32-jährige Philipp Erik Breitenfeld in Nördlingen. Foto: Maximiliane Böckh

    Südafrika, Namibia, Angola, Mozambique, Botswana – für viele Menschen klingt diese Aufzählung nach besonderen Reisezielen, für die Vorsichtigeren ist das eher eine Auflistung der mitunter gefährlichsten Gebiete der Welt. Für Philipp Erik Breitenfeld sind das die Länder, in denen er einen großen Teil seiner Kindheit und Jugend verbracht hat.

    Die Mutter des gebürtigen Nürnbergers ist Entwicklungshelferin auf dem afrikanischen Kontinent, wo sie und ihr Sohn jahresweise im Wechsel mit Hamburg gelebt haben. Auch wenn Philipp mit 14 Jahren nach Deutschland kam, um hier seinen Schulabschluss zu machen, hat ihn die Zeit dort doch enorm geprägt.

    „Große und wichtige Werte, die für uns heute oftmals banal wirken, lernt man zu schätzen“, sagt er und denkt dabei beispielsweise an Sicherheit oder die Möglichkeit, sich frei zu bewegen: „In Afrika war ich oftmals von vier Meter hohen Zäunen und Mauern umgeben; das diente dem Schutz vor einer reellen Bedrohungslage, die dort durch Armut und den Hunger herrscht. Manchmal ist es schade, dass die Menschen den Wohlstand und das Leben hier nicht richtig erkennen und schätzen können.“

    Nach seinem Abitur entschied er sich gegen ein Studium; stattdessen wollte er lieber arbeiten, wobei ihn vor allem die Rubrik „Zeitarbeit“ stets begleitete. Als Regionalleiter in einem Konzern in dieser Branche war er viel unterwegs, hatte sich aber Donauwörth als Basis gewählt. 2013 wagte er dann den Sprung in die Selbstständigkeit und zog nach Nördlingen. Zum einen hatte er hier für seine Zeitarbeitsfirma viele Geschäftskontakte, zum anderen reizte ihn die Attraktivität der Riesmetropole.

    Als geschäftsführender Gesellschafter der Humanus GmbH ist es dem 32-Jährigen ein großes Anliegen, dem demografischen Wandel gerade in der ländlichen Region entgegenzuwirken und aktiv den Fachkräftemangel im Handwerk anzugehen. Dafür geht er auch eher ungewöhnliche Wege und hat jetzt beispielsweise eine Kooperation mit einer Schule in Krakau begonnen, wo er künftige Azubis gewinnen möchte.

    Von Nördlingens Altstadt kann der aufgeschlossene junge Mann nur schwärmen: „Die Innenstadt ist unheimlich toll, vor allem die vielen kleinen Gassen, die fast schon italienischen Flair besitzen. Gerade jetzt im Sommer habe ich es genossen, hier spazieren zu gehen und in einem der kleinen Cafés Halt zu machen.“ Ebenso begeistert ist der Unternehmer vom Veranstaltungskalender: „Nördlingen ist zwar eine kleine Stadt, aber das Angebot an Events ist riesig; erst das Historische Stadtmauerfest, dann der Kunst- und Kreativmarkt, immer passiert etwas.“

    Leuchtende Augen bekommt Philipp Erik Breitenfeld bei einer oftmals wenig beachteten Einrichtung: „Hier gibt es ein Programmkino. Das ist selbst in Großstädten schon eine echte Seltenheit.“

    Wie viele andere Neu-Rieser ist er zudem vom breiten Spektrum an gastronomischen Angeboten überrascht und angetan. „Von exquisiter Kreativküche bis hin zu urigen Kneipen ist für jeden Geschmack etwas dabei“, betont der 32-Jährige.

    Entsprechend eindeutig fällt auch sein eigenes Fazit aus: „Es war die absolut richtige Entscheidung hierher zu ziehen. Nördlingens Flair ist einfach unglaublich.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden