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Nördlingen: Der Nördlinger Wochenmarkt wird in der Corona-Krise entzerrt

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Der Nördlinger Wochenmarkt wird in der Corona-Krise entzerrt

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    Vor den Geschäften bilden sich Warteschlangen, drinnen sind oft Bodenmarkierungen angebracht und an der Kasse muss auf die Mitarbeiter Rücksicht genommen werden.
    Vor den Geschäften bilden sich Warteschlangen, drinnen sind oft Bodenmarkierungen angebracht und an der Kasse muss auf die Mitarbeiter Rücksicht genommen werden. Foto: Matthias Link

    Die Corona-Krise fordert Distanz: Bei wichtigen Erledigungen außer Haus – wie beispielsweise dem Einkauf – muss wegen des Infektionsschutzes ein Abstand von einem Meter fünfzig eingehalten werden. Doch funktioniert das auch im Alltag? Wir haben in Nördlingen nachgefragt.

    Bei Obst Thrän wird das Abstandsgebot „sehr gut eingehalten“, sagt Geschäftsinhaber Thomas Thrän. „Es können höchstens zwei Kunden im Laden sein, die anderen warten bei dem schönen Wetter draußen. Wir haben zudem am Boden Kennzeichnungen angebracht und eine Plexiglasscheibe vor der Kasse aufgehängt.“ In der St. Georgs-Apotheke halten die Kunden den Abstand ebenfalls „sehr diszipliniert“ ein, wie ein Mitarbeiter sagt. „Manche Kunden warten sogar draußen, obwohl nur zwei oder drei Kunden drinnen sind.“ Auf den Schutz des Personals wird viel Wert gelegt, das Plexiglas auf den Verkaufstischen ist sogar auf drei Seiten geschlossen. Bei „Ohne Umweg“, wo unverpackte Lebensmittel aus der Region angeboten werden, steht die Tür offen, damit Frischluft hereinkommt. „Die Kunden halten den Abstand sehr gut ein“, sagt Inhaberin Sarah Eberhardt. „Dadurch, dass wir auch Gänge im Laden haben, verteilt sich das ganz gut.“

    Der Ordnungsamtsleiter will die Stände entzerren

    Auf dem Wochenmarkt wird kommenden Samstag ein größerer Besucherandrang erwartet. Jürgen Landgraf, der Leiter des Ordnungsamts, sagt: „Viele nutzen den Markt, um einfach rauszukommen. Wir versuchen, den Markt soweit wie möglich zu entzerren und stellen deshalb die Stände, die sehr stark frequentiert sind, zwischen den Bäumen vor der St. Georgskirche auf. Wir achten auch darauf, dass sich keine Stände gegenüberstehen. In die Löpsinger Straße haben wir auch Stände verlegt.“ Es gebe einen Marktaufseher, der immer draußen auf dem Markt sei. Auch die Polizei kontrolliere, bisher habe sie aber nichts zu beanstanden gehabt. Die langen Warteschlangen bildeten jedoch ein Problem für die Passanten. „An manchen engen Stellen der Fußgängerzone kann der Abstand deshalb beim Vorbeigehen nicht eingehalten werden. Das geht aber auf dem Gehweg und in den Supermarktgängen auch nicht“, sagt Landgraf. Das bloße Vorbeigehen sei aber kein Problem, denn es gebe dabei angeblich keine Ansteckungsgefahr. Insgesamt habe sich die Zahl der Marktbesucher durch Corona etwa halbiert.

    Auch im E-Center Willmann halten sich die Kunden an die Vorschrift. Eine Mitarbeiterin von der Infotheke, die auch die Aufsicht über die Kassen hat, sagt: „Das funktioniert wunderbar, die Leute halten das ein, gerade an den Kassen, wo wir Aufkleber auf dem Boden angebracht haben.“ Jedoch komme es auch immer wieder vor, dass sich Bekannte zufällig im Eingangsbereich begegneten und miteinander plauschten. In diesen Situationen werde der Sicherheitsabstand dann oftmals nicht eingehalten. Mitarbeiter von den Kassen oder der Infotheke würden dann dazwischengehen und die Personen auffordern, den Markt bitte zu verlassen. „Da wird man sehr kritisch angeschaut, aber mir geht’s um die Sicherheit“, sagt die Mitarbeiterin. Es seien höchstens 150 Kunden gleichzeitig im Markt erlaubt und die Mitarbeiter an der Infotheke behielten grob im Blick, wie viele Kunden rein- und rausgingen. Zwei- bis dreimal in der Woche komme auch die Polizei vorbei und kontrolliere, ob der Abstand eingehalten werde.

    Robert Schmitt, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Nördlingen, teilt allgemein zu den bisherigen Erfahrungen der Polizei mit dem Abstandsgebot mit: „Der Abstand wird überwiegend eingehalten. Wenn das nicht der Fall ist, belehrt die Polizei die Leute. Sanktionen gibt es derzeit nicht.“

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