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Nördlingen: Der Jedermann vor St. Salvator

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Der Jedermann vor St. Salvator

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    Der VAN kann 2018 nicht in der Alten Bastei spielen. Helmi Kling inszeniert den Jedermann vor Sankt Salvator.
    Der VAN kann 2018 nicht in der Alten Bastei spielen. Helmi Kling inszeniert den Jedermann vor Sankt Salvator. Foto: Philipp Wehrmann

    Ein Theater braucht eine Bühne. Doch genau die steht dem Verein Alt Nördlingen (VAN) im kommenden Sommer nicht zur Verfügung. Denn auch im Bereich der Alten Bastei muss die Stadtmauer saniert werden, ihre Abdeckung sei kaputt, Wasser in das Mauerwerk eingedrungen, sagt die Vorsitzende des VAN, Rita Ortler. Deshalb wird es im kommenden Jahr im „Wohnzimmer“ des VAN kein Freilichttheater geben. Doch auf die Aufführungen unter freiem Himmel müssen die Nördlinger nicht verzichten. Denn eine neue Spielstätte ist gefunden worden. Und das Stück bringt eine bekannte Spielleiterin auf die Bühne.

    Helmi Kling wird nach zehnjähriger Pause wieder für den VAN inszenieren. Von ihr stammt auch die Idee, wo die Schauspieler auftreten werden: vor der katholischen St. Salvator-Kirche. „Ich habe mitbekommen, dass der Vorstand eine neue Spielstätte sucht. Und da habe ich Rita Ortler angesprochen.“ Helmi Kling hatte sich überlegt, dass der Platz vor der katholischen Pfarrkirche ein guter Ort für eine Freilichtaufführung wäre: „Das ist ein ruhiger Platz.“ Und wenn man die Zuschauertribüne parallel zur Langen Gasse stelle, dann ergebe sich doch an dieser Stelle eine Art „Wohnzimmeratmosphäre“, meint Helmi Kling. Da nimmt sie auch in Kauf, dass ihre Schauspieler nur zwei oder drei Auftrittsmöglichkeiten haben: „Da sind wir schon fest am Arbeiten.“

    Konkret arbeitet die diesjährige Spielleiterin mit den beiden Hauptakteuren des Stückes. Dabei handelt es sich um eine Variante eines Klassikers, den einst der große Max Reinhardt 1911 in Berlin zur Uraufführung brachte: Der bayerische Jedermann wird auf der Bühne vor der St. Salvator-Kirche zu sehen sein. Den Jedermann selbst hat Helmi Kling mit Steffen Höhn besetzt, er war zuletzt in der Aufführung des Dramatischen Ensembles „Romeo & Julia. Ein Kleinstadtmusical“ im Klösterle zu sehen. Die Rolle der Buhlschaft übernimmt Victoria Schrödersecker. Mit ihr hatte Helmi Kling zuletzt beim Stück „Der Weibsteufel“ zusammengearbeitet, die Aufführung war im vergangenen November in der Alten Schranne zu sehen. Unterstützt wird die Spielleiterin von Ulla Schrödersecker, die sich um Tänze und Choreografien kümmern wird.

    Das Zeitfenster, in dem der VAN 2018 spielen kann, ist allerdings eng, denn im Sommer findet die Fußball-Weltmeisterschaft statt. So seien die ersten Aufführungen des Jedermanns auch an den zwei spielfreien Tagen vor dem Final-Wochenende geplant, sagt Ortler, konkret am 12. und 13. Juli. Danach wird es zwei Wochen lang jeweils an vier Tagen eine Vorstellung gegeben – das sind weniger, als in einer normalen Freilichtsaison, so die VAN-Vorsitzende. Dazu kommt, dass auf der Tribüne vor St. Salvator nur rund 300 Zuschauer Platz finden, in der Alten Bastei sind es circa 490. Die Tickets gibt es erst ab dem 1. Mai, sie sind aufgrund der deutlich höheren Kosten, die der VAN an der ausgelagerten Spielstätte schultern muss, etwas höher als sonst: 16 statt 14 beziehungsweise zwölf Euro kosten sie. Das Kinderstück „Der Froschkönig“ wird im Ochsenzwinger gegeben, die Karten dafür kosten zehn Euro.

    Die Anlieger rund um St. Salvator seien bereits bei einer Versammlung informiert worden, berichtet Ortler: „Alle waren begeistert.“ Die Theaterbesucher werden allerdings gebeten, an den üblichen Parkplätzen zu parken und nicht bis zum Platz vorzufahren, um dort unmittelbar einen Stellplatz zu suchen. Andreas Vogelsang, Verwaltungsleiter von St. Salvator, sagt, man habe das Projekt in der Kirchenverwaltung besprochen und entschieden, den Platz und einen Raum für die Schauspieler für die Aufführungen zur Verfügung zu stellen. „Jetzt geht es noch um Detailfragen.“

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