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Nördlingen: Der Erfolgsweg des Personaldienstleisters Humanus aus Nördlingen

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Der Erfolgsweg des Personaldienstleisters Humanus aus Nördlingen

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    Humanus-Geschäftsführer und Gründer Philipp Erik Breitenfeld und Prokuristin Lidija Fischer mit der Auszeichnung „Bayerns Best 50“.
    Humanus-Geschäftsführer und Gründer Philipp Erik Breitenfeld und Prokuristin Lidija Fischer mit der Auszeichnung „Bayerns Best 50“. Foto: Elvira Alim

    Die Geschichte des Unternehmens Humanus hat 2013 auf 15 Quadratmeter in einem kleinen Nördlinger Büro begonnen. Heute ist der Personaldienstleister auf Europa-Kurs und zählt rund 500 Mitarbeiter. Nicht nur der zunehmende Arbeitskräftemangel treibt Firmengründer Philipp Breitenfeld an.

    Er sieht die größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg erst noch auf Deutschland zukommen. Es ist das eigentliche Problem, das hinter dem Arbeitskräftemangel steckt: Die Rede ist vom demografischen Wandel. Der sei zwar bekannt, so Breitenfeld. Er aber habe das Gefühl, dass man die Augen wegen gegenwärtiger Probleme wie Corona, oder zuvor der Finanzkrise, verschließt.

    Was macht die Firma Humanus aus Nördlingen?

    Kurz bevor Humanus gegründet wurde, knüpfte Breitenfeld Kontakte nach Polen. Seine Idee, mit Auslandsrecruiting gegen den demografischen Wandel vorzubeugen, funktioniert bis heute. Humanus expandiert hauptsächlich im osteuropäischen Ausland, bietet Weiterbildungen an, sucht Mitarbeiter-Wohnungen und bezahlt übertariflich.

    Breitenfelds Firmenphilosophie soll mit der klassischen Zeitarbeit nur noch wenig gemeinsam haben. Er sagt: „Ich bin durchaus der Meinung, dass du Leute richtig gut bezahlen und richtig gut behandeln kannst und trotzdem dein Geld verdienst.“ Dennoch nutzt Humanus die Arbeitnehmerüberlassung. Breitenfeld bezeichnet das als „Stilmittel“. Leute zu rekrutieren sei jedoch nicht das Problem, sondern „nur eine Budget-Frage“. Die Arbeitskräfte dann auch zu halten sei die eigentliche Herausforderung. Seine Mitarbeiter bezeichnet er als „Caretaker“. Er meint damit, dass seine Leute weit mehr seien als Ansprechpartner für die Fachkräfte aus dem Ausland: Sie übernähmen den Job von Kümmerern, sprächen unter anderem bulgarisch, rumänisch und ungarisch. Sie seien selbst dann Ansprechpartner, wenn eine Fachkraft das Heimweh plage.

    Philipp Breitenfeld von Humanus: In Mitarbeiter investieren und Rendite sind kein Widerspruch

    Der 36-jährige sagt aber auch: „Wir sind nicht die Samariter. Aber ich glaube schon, dass es funktioniert, in Mitarbeiter zu investieren und trotzdem ein Renditestarkes Unternehmen aufzubauen.“ Eigenen Angaben zufolge nutzen namhafte mittelständische Unternehmen die Erfahrung von Humanus in der Rekrutierung von qualifiziertem Fachpersonal für Industrie und Handwerk. Dazu zählen nach Informationen unserer Zeitung auch große und stark wachsende Betriebe im Ries.

    Darüber hinaus gehört Humanus 2020 zu Bayerns besten 50 Unternehmen, gekürt vom bayerischen Wirtschaftsministerium und zu den „TOP-Arbeitgebern Donauries“. 2020 beziffert der Personaldienstleister seinen Umsatz auf 22 Millionen Euro. An der Seite von Geschäftsführer Philipp Breitenfeld steht seit drei Jahren Lidija Fischer, kaufmännische Direktorin und Prokuristin. Vor Kurzem wurde ein zweiter Standort in Berlin gegründet und Anfang 2021 die Sparte Zeitarbeit des Berliner Unternehmens tempuskontor übernommen.

    Humanus mit Hauptsitz in Nördlingen und Standorten in Europa

    Humanus ist in Nördlingen heute auf knapp 700 Quadratmetern auf dem ehemaligen Kathrein-Gelände beheimatet. Auf die Frage nach weiteren Zielen antwortet der Chef: „Es muss völlig normal sein, dass wir die Fachleute für Fachkräfte“ sind. Wenn es an das Rekrutieren von Arbeitnehmern aus Europa geht, so seine Vision, soll sofort die Assoziation mit Humanus erfolgen.

    Geboren ist Breitenfeld im August 1984. Als Kind reiste er an der Seite seiner Mutter durch Afrika, sie arbeitete als Entwicklungshelferin. Die Schule schloss er am Heilig-Kreuz-Klosterinternat in Donauwörth ab, weshalb es ihn überhaupt in den Landkreis Donau-Ries verschlug. Nach dem Fachabi und einem freiwilligen Sozialen Jahr arbeitete er im Vertrieb einer Donauwörther Zeitarbeitsfirma. Mit 25 Jahren leitete er eine Niederlassung.

    Breitenfelds Interesse an der Bevölkerungsentwicklung im In- und Ausland wächst weiter und parallel dazu der Gedanke, den Problemen, die der demografische Wandel mit sich bringt, entgegenzuwirken. Übrigens: Dass er seine Karriere überhaupt im Zeitarbeits-Sektor startete, ist reiner Zufall gewesen, erzählt er auf Nachfrage.

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