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Nördlingen: Der Eintritt für das Nördlinger Freibad wird teurer

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Der Eintritt für das Nördlinger Freibad wird teurer

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    Das Nördlinger Freibad soll wieder öffnen, sobald die Pandemielage es zulässt. Im vergangenen Jahr war es Anfang Juni soweit, ins 18 Grad warme Wasser wagten sich damals aber nur wenige Schwimmer.
    Das Nördlinger Freibad soll wieder öffnen, sobald die Pandemielage es zulässt. Im vergangenen Jahr war es Anfang Juni soweit, ins 18 Grad warme Wasser wagten sich damals aber nur wenige Schwimmer. Foto: Aumann (Archiv)

    Selbst wenn am Freitag wieder Schneeflocken vom Himmel rieselten: Irgendwann kommt er, der Sommer. Wenn die Pandemielage es zulässt, können die Rieser dann auch wieder das Nördlinger Freibad auf der Marienhöhe nutzen. Doch das wird teils deutlich teurer - allerdings auch ein Stück weit bequemer als 2020.

    Im Nördlinger Stadtrat – der trotz der hohen Inzidenzzahlen in Vollbesetzung im Klösterle tagen darf – war die Erhöhung der Eintrittspreise umstritten. Besonders der geplante Preisanstieg für die Familien-Saisonkarte stieß einigen Kommunalpolitikern sauer auf.

    Die Preise für die Tickets im Nördlinger Hallenbad waren erst noch höher angesetzt

    Dabei hatte die Verwaltung ihren ursprünglichen Vorschlag nach Informationen unserer Zeitung zum Beginn der Sitzung bereits nach unten korrigiert. 2019 – das letzte Jahr, in dem Saisonkarten verkauft wurden – musste eine Familie noch 150 Euro bezahlen. Die Verwaltung hatte, so heißt es, in einem Fraktionsführergespräch vorgeschlagen, den Preis um 30 Prozent zu erhöhen. Damit hätten Familien heuer 195 Euro bezahlen müssen. Doch diese Idee stieß auf Widerstand.

    Daten und Fakten zur Freibadsaison 2021 in Nördlingen

    Tageskarten werden nicht mehr online verkauft, sondern an der Tageskasse mit Kontakterfassung.

    Eine Höchstzahl an Besuchern wird von der Bäder-Leitung definiert. Mittels einer Ampel wird sowohl auf der städtischen Homepage als auch auf einem Bildschirm vor Ort angezeigt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, eingelassen zu werden.

    Die Drehkreuze zum Parkplatz und zur Marienhöhe werden gesperrt, rein geht es ins Freibad nur über den Haupteingang.

    Der Kauf der Saisonkarte erfolgt auf eigenes Risiko, es gibt keine Rückerstattung, sollte das Bad wegen hoher Corona-Fallzahlen geschlossen werden.

    2021 gibt es auch Zehnerkarten.

    Die Preise haben sich wie folgt verändert:

    Tageskarte Erwachsene 4,50 Euro (bislang 4,30 Euro), Frühschwimmer- und Abendkarte 3 Euro (2,80 Euro).

    Tageskarte Jugendliche/ermäßigt 2,80 Euro (2,60 Euro), Frühschwimmer- und Abendkarte 2 Euro (1,80 Euro), Kinder bis zum vollendeten fünften Lebensjahr sind frei.

    Familien-Tageskarte 11 Euro (10,40 Euro).

    Zehnerkarten – unbefristet gültig und übertragbar: Erwachsene 39,50 Euro (37,50 Euro), Jugendliche/ermäßigt 22,50 Euro (21,50 Euro).

    Saisonkarten: Erwachsene 105 Euro (87 Euro), Jugendliche/ermäßigt 59 Euro (48,50 Euro), Familien 180 Euro (150 Euro), Alleinerziehende 146 Euro (121,30 Euro). (tiba)

    In der Stadtratssitzung schlug die Verwaltung nun vor, die Karte auf 180 Euro zu erhöhen. Der Leiter des Liegenschaftsamtes, Karl Stempfle, zählte zahlreiche Gründe dafür auf, beispielsweise gestiegene Personal- und Unterhaltskosten. Zudem koste es mehr, das Bad entsprechend der Corona-Hygieneregeln zu öffnen, nicht nur, weil weniger Besucher kommen dürfen. Der Stadtrat habe die Preise zuletzt 2015 erhöht.

    Was sagen die Fraktionsvorsitzenden zu den Preisen?

    180 Euro für die Familien-Saisonkarte waren der CSU-Fraktion allerdings zu viel. Vorsitzender Steffen Höhn schlug vor, auf 165 Euro zu gehen, das wären zehn Prozent. Man müsse den Leuten ein gutes Angebot schaffen, gerade Familien müssten aufs Geld schauen. Ähnlich sah das auch Dr. Georg Frank (PWG), der sich für eine gestaffelte Erhöhung von heuer zehn Prozent und im nächsten Jahr zehn Prozent aussprach.

    Schlicht als „nicht angemessen“ bezeichnete Markus Hager (Stadtteilliste) den Vorschlag, Dr. Cathrin Schnell (Grüne/Frauenliste) meinte, die Erhöhung sei „unverhältnismäßig“ – gerade mit Blick auf die Erhöhung der Tageskarten. Die sollen künftig für Erwachsene statt bisher 4,30 Euro nun 4,50 Euro kosten.

    Nördlingens Oberbürgermeister Wittner verteidigt die Preiserhöhung

    Vehement verteidigt wurde die Preiserhöhung von Oberbürgermeister David Wittner. Die Saisonkarte sei heuer ja eher etwas für Fans und Optimisten, meinte er. Schließlich wisse man weder, wie das Wetter werde, noch wie es mit Corona weitergehe. Im vergangenen Jahr, als es keine Saisonkarte gegeben habe, habe mancher 300, ja 400 Euro für Tageskarten im Bad gelassen. Es gebe zudem nie einen günstigen Zeitpunkt, um Preise zu erhöhen. Die Tickets noch einmal zu verteuern, sei für ihn erst denkbar, wenn das Hallenbad fertig ist, so Wittner.

    Thomas Mittring, Fraktionsvorsitzender der Stadtteilliste, sagte, man sei sich nicht einig in der Gruppierung: „Wir hoffen, dass die Entscheidung mehrheitlich von den Bürgern mitgetragen wird.“ SPD-Fraktionsvorsitzende Gabriele Fograscher wies darauf hin, dass von der CSU niemand bei der Vorbesprechung dabei war: „Eine Erhöhung ist nie populär. Wir können jetzt auch in einen Unterbietungswettbewerb gehen.“ Wolfgang Goschenhofer, Fraktionsvorsitzender von Grüne/Frauenliste, fand es super, dass man trotz Corona im Bad schwimmen könne. Darauf verwies auch Helmut Beyschlag, PWG-Fraktionsvorsitzender: Man hätte auch sagen können, aus Corona-Gründen sei es heuer und vergangenes Jahr nicht möglich, das Freibad zu öffnen. Die Preiserhöhung sei notwendig, das habe Stempfle klar dargelegt.

    Mit 18:13 Stimmen beschloss der Stadtrat die von der Verwaltung vorgeschlagene Preiserhöhung.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Preisanstieg zum falschen Zeitpunkt

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