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Nördlingen: Das Problem mit dem Eichenprozessionsspinner im Landkreis Donau-Ries

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Das Problem mit dem Eichenprozessionsspinner im Landkreis Donau-Ries

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    Zahllose Eichenprozessionsspinner am Stamm eines Eichenbaumes am Albuch. Entdeckt hat sie das Ehepaar Steinmeyer bei einem Spaziergang.
    Zahllose Eichenprozessionsspinner am Stamm eines Eichenbaumes am Albuch. Entdeckt hat sie das Ehepaar Steinmeyer bei einem Spaziergang. Foto: Steinmeyer

    In der Nähe des Albuchs sahen Karl und Gerlinde Steinmeyer bei ihrer Wanderung auf dem Schwedenweg kürzlich einen Baum mit Raupen des Eichenprozessionsspinners. Nur wenige Tage später hatte sich bereits ein Nest am Stamm gebildet, erzählt

    Der Landkreis Donau-Ries sei ein Brennpunkt bei der Verbreitung des Eichenprozessionsspinners in Bayern, sagt Peter Birkholz, Bereichsleiter Forsten beim Nördlinger Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die regionale Häufung mache die Raupe für die Baumart, die Waldbesucher und die Forstarbeiter zu einem Problem. Ursache dieser seit mehreren Jahren fortschreitenden Massenvermehrung sei die Klimaerwärmung. Die Eiche wehre sich gegen den Raupen-Kahlfraß durch den sogenannten „Johannistrieb“, um die Blätter, die sie zur Photosynthese benötigt, erneut auszutreiben. Dies reduziere innerhalb von zwei bis drei Jahre die Vitalität des Baumes, mache ihn anfälliger für andere Schadinsekten und führe so zum Absterben.

    Den Waldbesuchern empfehlen Birkholz und Ferner, die befallenen Bäume zu meiden. Die mit Widerhaken versehenen giftigen Brennhaare der Raupe können Hautausschläge verursachen und Reizungen durch das Einatmen. Wegen ihres häufigen Auftretens gehört die Raupe für Ferner inzwischen zu einer typischen Waldgefahr. Deshalb appelliert er an die Spaziergänger, einen verantwortungsvollen Umgang damit zu finden. Dazu gehöre es, auf den Wegen zu bleiben und dort, wo Raupen, ihre Larvenhäute oder Gespinste zu sehen sind, zügig weiter- zugehen. Da die Brennhaare sowohl vom Baum rieseln, als auch in der näheren Umgebung verstreut sind, sollte ein Aufwirbeln der Luft, etwa mit einem Stock, vermieden werden.

    Dezimierung durch den Kuckuck ist kaum spürbar

    Eines der wenigen Tiere, das die Raupen fresse, sei der Kuckuck, erklärt Ferner. Da diese Insekten aber zu den massenvermehrenden Arten gehören, sei diese Dezimierung kaum spürbar. Eine aufwendige und teure Methode sei es, die Raupen vom Baum abzusaugen. Da dies technisch nur vom Weg aus möglich ist, könne dabei lediglich auf wenige Bäume zugegriffen werden. Die Bekämpfung mit einem Insektizid sei immer ein Abwägungsprozess, der mit der Naturschutzverwaltung abzustimmen sei, sagt Birkholz, da dieses Gift auch andere Insekten und Vögel schädigen würde.

    Dessen Ausbringung könne nur im Mai aus der Luft erfolgen, um die zu dieser Zeit in den Baumkronen aus ihren Eiern schlüpfenden Raupen zu besprühen. Birkholz weist auf ein Forschungsprojekt hin, das nächstes Jahr starten und sich der Frage nach der Gesundheitsgefährdung von Waldbesuchern und Forstarbeitern durch den Eichenprozessionsspinner widmen werde.

    Zum aktuellen Befall der Eichen am Schwedenweg sagt Manfred Kopf vom Stadtbaubetriebshof in Nördlingen, dass seine Mitarbeiter dabei seien, sich darum zu kümmern. Förster Ferner präzisiert, dass am Wegrand das Gras gemäht und gemulcht werde, sodass die Wanderer an diesen Stellen zügig vorbeigehen könnten. Für die Stadt

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