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Nördlingen: Coronavirus: So wirkt sich die Schließung der Schulen und Kitas im Ries aus

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Coronavirus: So wirkt sich die Schließung der Schulen und Kitas im Ries aus

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    So leer wie der Pausenhof der Grundschule Mitte werden in den kommenden Wochen alle Schulhöfe im Kreis Donau-Ries sein. Alle Schulen und Kitas im Freistaat sind ab Montag geschlossen.
    So leer wie der Pausenhof der Grundschule Mitte werden in den kommenden Wochen alle Schulhöfe im Kreis Donau-Ries sein. Alle Schulen und Kitas im Freistaat sind ab Montag geschlossen. Foto: Philipp Wehrmann

    Alle Schulen und Kitas – dazu zählen laut Gesetz auch Einrichtungen wie Horte – sind im Kreis Donau-Ries wie im Rest des Freistaats ab Montag bis nach den Osterferien geschlossen. Zwar werden sogenannte Notgruppen eingerichtet. Darin werden allerdings nur Kinder betreut, wenn beide Elternteile oder ein alleinerziehender Elternteil in einem systemrelevanten Beruf wie Krankenpfleger oder Polizist arbeiten. So soll die öffentliche Versorgung aufrechterhalten werden. Diese Kinder dürfen keine Krankheitssymptome aufweisen, in den vergangene zwei Wochen keinen Kontakt mit Infizierten gehabt haben und sich in dieser Zeit nicht in Risikogebieten aufgehalten haben, wie aus einem Schreiben des Landratsamts hervorgeht. In den Schulen werden nur bis zur sechsten Klasse

    Ohne diese Regelung wäre der Betrieb der Krankenhäuser nur schwierig aufrechtzuerhalten. Pflegekräfte sind oft jung, weiblich und damit mit erhöhter Wahrscheinlichkeit Mütter. Diesen Umstand schildert Jürgen Busse, Vorstandsvorsitzender der Donau-Ries-Kliniken und der gKU-Seniorenheime. „Unsere Mitarbeiter müssen ihre Kinder in Notgruppen unterbringen.“ Die Krankenhäuser seien gut vorbereitet. Derzeit werde kein Corona-Patient in den drei Häusern in Nördlingen, Donauwörth und Oettingen stationär behandelt. Es gebe noch freie Betten, auch auf den Intensivstationen.

    Strengere Besuchervorschriften in Kliniken und Seniorenheimen

    Am Mittag teilte das Landratsamt mitgeteilt, dass Besuchszeiten in den Krankenhäusern eingeschränkt worden seien. „Erkrankte Personen sollen als Besucher Alten- und Pflegeheime sowie Krankenhäuser nicht betreten“, heißt es in dem Schreiben.

    Busse fügt hinzu, dass eine Verschärfung dieser Regel bei Bedarf denkbar sei – bis hin zu der Möglichkeit, Besuche in den Häusern des gKU komplett zu unterbinden. „Wir müssen unsere Handlungsfähigkeit aufrechterhalten.“ In den Seniorenheimen sei die Situation ruhig, es gelten die üblichen Hygienevorschriften.

    Derzeit werden laut Busse keine planbaren Operationen in den Krankenhäusern verschoben. „Bei uns wird jeder Patient behandelt.“ Es gebe Operationen – etwa die Begradigung eines Zehs – die nicht sofort durchgeführt werden müssten. „Solange es nicht notwendig ist, verschieben wir nichts“, sagte Busse.

    So handelt das Gesundheitsamt im Kreis Donau-Ries gegen das Coronavirus

    Das Gesundheitsamt trifft laut Landratsamt bei bestätigten Fällen Maßnahmen, um eine Weiterverbreitung einzudämmen.

    Die Behörde ermittelt Kontaktpersonen, deren Risikosituation und weist die zum Infektionsschutz erforderlichen Maßnahmen an.

    Die angeordneten Maßnahmen müssen überwacht und bei Nichteinhaltung verfolgt werden.

    Bei Infektionserkrankungen gilt es laut der Behörde immer die Infektionskette der Patienten und alle möglichen Kontakte zu erfassen.

    Diese müssen dann im Hinblick auf eine mögliche Weiterverbreitung, also in Abhängigkeit des Erkrankungsstadiums und des Allgemeinzustands des Patienten, oft auch mehrfach individuell beurteilt werden.

    Nicht selten sind es bis zu 100 Kontaktpersonen, die ermittelt und individuell befragt werden müssen.

    Das Gesundheitsamt berichtet an übergeordnete Behörden, um die landes- und bundesweite Situation zu erfassen.

    Aufklärungs- und Beratungsgespräche insbesondere mit Betroffenen gehören zu den Kernaufgaben des Gesundheitsamtes. (pm)

    Die Polizeiinspektion Nördlingen wird ihren Mitarbeitern die Möglichkeit gewähren, frei zu nehmen. „Wir können das personell auch kurzfristig ohne Probleme abfedern“, sagt Robert Schmitt, stellvertretender Dienststellenleiter, auf Anfrage. Die öffentliche Sicherheit sei wie immer gewährleistet.

    Das landesweite Betretungsverbot für Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen oder Heilpädagogische Tagesstätten gilt auch für freie Träger. Die Stadt Nördlingen hat deshalb zunächst Kontakt zu Dekan Gerhard Wolfermann aufgenommen, um sich mit dem kirchlichen Träger abzustimmen, sagt Karl Stempfle, Chef des Nördlinger Liegenschaftsamtes.

    Schüler sollen über das Internet weiterlernen können

    Vom Staatlichen Schulamt des Donau-Ries-Kreises heißt es, für Schulleiter, Lehrer und Schulpersonal bestehe weiter Dienstpflicht. Schuleinschreibungstermine, sonstige Veranstaltungen und Betriebspraktika dürften nicht stattfinden. Das gelte auch für Fortbildungen. Kinder sollen die Möglichkeit des „Lernens zu Hause“ erhalten. In diesem Zusammenhang wird geprüft, inwiefern digitale Medien zum Einsatz kommen können.

    Diese Möglichkeit will auch Günther Schmalisch nutzen, Rektor des Albrecht-Ernst-Gymnasiums Oettingen. „Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung.“ Daran soll auch das Coronavirus nichts ändern. Die Schule verfüge über alle technischen Möglichkeiten, die Schüler mit Lernmaterial zu versorgen.

    Am Freitag hat Schmalisch die Zwölftklässler versammelt. Sie stehen kurz vor den Abiturprüfungen. Sie hätten die Neuigkeiten ruhig aufgenommen, sagt er. „Ich werde die Schüler in den nächsten Wochen auf dem Laufenden halten, wie es mit den Prüfungen weitergeht.“ Sind sie trotz der Schließung auf das

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