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Nördlingen: CSU-Fraktionsvorsitzender Steffen Höhn spricht sich für Kita im Egerviertel aus

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CSU-Fraktionsvorsitzender Steffen Höhn spricht sich für Kita im Egerviertel aus

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    Steffen Höhn ist seit rund einem Jahr Fraktionsvorsitzender der CSU im Stadtrat. Im Zoom-Interview mit der RN erklärt er, welcher Entwurf für das Hallenbad sein Favorit ist.
    Steffen Höhn ist seit rund einem Jahr Fraktionsvorsitzender der CSU im Stadtrat. Im Zoom-Interview mit der RN erklärt er, welcher Entwurf für das Hallenbad sein Favorit ist.

    Herr Höhn, wie gefallen Ihnen die Vorschläge der Architekten für das neue Hallenbad?

    Steffen Höhn: Mir gefällt vor allem der Siegerentwurf sehr gut. Da ist alles auf einer Ebene, das ist barrierefrei und übersichtlich. Es gibt keine Aufzüge, die bedeuten ja auch Wartungskosten. Der Entwurf fügt sich gut in das Gelände im Rieser Sportpark ein. Die Architekten haben unsere Vorgaben ernst genommen, die Sauna ist in einem separaten Gebäude untergebracht, das finde ich sehr sinnvoll. Außerdem gibt es in dem Plan Platz für ein Außenbecken und eine große Rutsche, das Bad könnte also später erweitert werden.

    Den Platz zwei im Wettbewerb teilen sich ja zwei Entwürfe.

    Höhn: Spannend finde ich den Entwurf mit den Satteldächern. Ich könnte mir vorstellen, dass wir den kostengünstig umsetzen könnten. Den dritten Entwurf mit der Galerie finde ich ein bisschen zu übertrieben. Ich halte nichts von den großen Glasfronten, die in diesem Bad vorgesehen sind – sowohl aus energetischen Gesichtspunkten als auch, was Wartung und Pflege angeht. Das Geld, das so ein Schnickschnack wie eine Galerie kostet, sollten wir lieber ins Bad selbst stecken.

    Mitglieder Ihrer Fraktion hatten sich ja auch für eine sechste Bahn im Schwimmerbecken eingesetzt.

    Höhn: Ja. Man muss jetzt schauen, wie viel eine sechste Bahn kosten würde. Wenn die Summe überschaubar wäre, könnte man das umsetzen. Wenn das Bad insgesamt zu teuer wird, könnten wir uns vorstellen, die Sauna zu schieben.

    Nördlingen: Finanzielle Situation nach der Pandemie wird eventuell zur Hürde

    Sie sind jetzt seit einem Jahr Mitglied im Stadtrat, führen die Fraktion der CSU. Haben Sie sich Ihr neues Ehrenamt so vorgestellt?

    Höhn: Nein, es ist aufgrund der Corona-Pandemie alles anders, als ich es mir vorgestellt habe. Wir waren als Stadtrat noch nie gemeinsam unterwegs, haben noch nie richtig Auge in Auge diskutiert. Wir arbeiten gerade das Programm ab, das anliegt. Und es fehlt der Austausch mit der Öffentlichkeit. Wir brauchen wieder einen stärkeren Kontakt mit den Leuten.

    Nun, der Stadtrat hat auch wenig Spielraum, irgendetwas Neues anzustoßen. Das Hallenbad verschlingt die meisten Kapazitäten und viele weitere Projekte sind ebenfalls vom Vorgängergremium beschlossen worden.

    Höhn: Wir haben im vergangenen Jahr das Sankt Josefs-Quartier neu auf den Weg gebracht. Es hat mich sehr gefreut, dass das geklappt hat. Das ist ein Superprojekt, dank Ulrich Lange mit einer guten Bundesförderung. Wir machen derzeit übrigens fast ausschließlich Projekte mit fremdem Geld. Wir bekommen Fördermittel für den Ausbau der Kindertagesstätten, für die Schulbauten, das Hallenbad, für die Sanierung des Daniels und der Stadtmauer. Wenn der Bund nach der Coronakrise anfängt zu sparen – was er tun muss, angesichts der hohen Summen, die derzeit ausgegeben werden – werden wir als Stadt Nördlingen das deutlich zu spüren bekommen. Die Fördermittel werden uns fehlen.

    Ärgert das einen neuen Stadtrat nicht, wenn er so wenig finanziellen Entscheidungsspielraum hat?

    Höhn: Na ja, die finanzielle Lage der Stadt ist ja derzeit nur so angespannt, weil wir so viel ins Hallenbad investieren. Die abschließende Entscheidung hierzu hat schon der neue Stadtrat getroffen und wir werden in diesem Sommer entscheiden, was wir nun tatsächlich bauen. Ich freue mich, dass ich an diesem wichtigen Projekt mitwirken darf. Insgesamt muss man dankbar sein, dass wir in einer so leistungsfähigen Region leben und uns ein Hallenbad leisten können. Das geht nur, weil wir in den vergangenen Jahrzehnten eine tolle wirtschaftliche Entwicklung durchlaufen haben.

    Container dürfen für Nördlinger Kitas nicht zur Dauerlösung werden

    Ein Problem ist immer noch nicht gelöst: das Platzproblem der Grundschule Mitte. Nach den kontroversen Diskussionen um den Anbau wurde der ja vergangenes Jahr schlicht ad acta gelegt, jetzt stehen Container auf dem Schulhof.

    Höhn: Die Stadt will uns da ein Konzept vorlegen, auf das warten wir.

    Die CSU hatte ja einen ganz anderen Vorschlag und wollte die Kinder aus Nähermemmingen nach Löpsingen statt in die Grundschule Mitte fahren.

    Höhn: Ja, wir hatten ein gutes Gesamt-Konzept, das die Probleme langfristig gelöst hätte. Die Container dürfen nicht zum Dauerzustand werden. Viele in unserer Fraktion haben selbst schulpflichtige Kinder und kennen die Situation genau. Wir brauchen eine zukunftsfähige Lösung.

    Gerade für junge Familien bietet Nördlingen zu wenig: Es gibt keinen Bauplatz in der Kernstadt, die in den Stadtteilen sind rasend schnell vergeben, die Kitaplätze reichen nicht und es gibt wenige Freizeitmöglichkeiten.

    Höhn: Die Kitaplätze werden in den kommenden Jahren massiv ausgebaut. Das Thema Bauplätze hat man in der Vergangenheit sicher verschlafen, da hätte man früher größere Gebiete in der Kernstadt ausweisen müssen. Die Erweiterung des Wemdinger Viertels muss zeitnah kommen.

    Stadtratsmitglied Höhn würde Indoorspielplatz in Nördlingen befürworten

    Und wie sieht es bei den Freizeitmöglichkeiten aus?

    Höhn: Bei schönem Wetter tut man sich doch leicht, man kann baden, radeln, auf den Spielplatz gehen oder auf der Wörnitz paddeln. Zudem kann man in das nahe liegende Seenland fahren. Wenn das Wetter schlecht ist, wird es schwieriger. Aber dafür bauen wir ja jetzt das Hallenbad. Toll wäre ein Indoorspielplatz wie in Dinkelsbühl, aber den müsste ein privater Anbieter bauen.

    Was wollen Sie mit der CSU in nächster Zeit im Stadtrat erreichen?

    Höhn: Ganz wichtig ist uns das Hallenbad, wir wollen ein gutes Bad, dürfen die Stadt aber finanziell nicht völlig überlasten. Dann werden wir den Fortschritt beim Sankt Josefs-Quartier beobachten. Ein wichtiges Thema ist auch das Egerviertel, wir brauchen baldmöglichst die geplante Kita. Ein kleineres, aber ebenso wichtiges Projekt ist der Jugendgrillplatz, den unsere Junge Union vorgeschlagen hat.

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