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Nördlingen: Bürgerversammlung: In Nördlingen bewegt sich viel – trotz Corona

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Bürgerversammlung: In Nördlingen bewegt sich viel – trotz Corona

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    Mehr als 1400 Zuschauer haben die Online-Bürgerversammlung der Stadt nach Angaben der Techniker im Internet verfolgt.
    Mehr als 1400 Zuschauer haben die Online-Bürgerversammlung der Stadt nach Angaben der Techniker im Internet verfolgt. Foto: Philipp Wehrmann

    Nur kurz bevor die Nördlinger Bürgerversammlung begann, werden die neuen Corona-Maßnahmen aus Berlin bekannt. Er empfinde eine „Betroffenheit, fast schon eine gewisse Wut, dass es jetzt wieder mit die trifft, die sich jetzt in der Krise so vorbildlich verhalten haben“, sagt Oberbürgermeister David Wittner zu Beginn der Veranstaltung, die wegen der steigenden Infektionen nur digital stattfindet. So schwierig es sei, sei es jetzt notwendig, solidarisch zu sein und die Maßnahmen mitzutragen.

    Dann beginnt er darzulegen, was die Kommune heuer anging – trotz der Umstände. Der Stadtrat habe das Radkonzept verabschiedet, das Freibad in allen Bereichen geöffnet, erfolgreiche Kunstaktionen wie „Kunst zeigt“, „Fahnenkunst“ und „Luftart“ veranstaltet. In der Wirtschaft gebe es positive Signale. Bund und Freistaat investierten 100 Millionen Euro in Varta.

    Beim Egerviertel sei man trotz der Schwierigkeiten auf einem guten Weg. Die Eigentümerfamilie habe einen Architekturprofessor eingeschaltet. Bald werde man das Thema wieder im Stadtrat behandeln. Den Wohnpark Ost, auch Gartenstadt genannt, habe man mit einem Zeitplan hinterlegt.

    Bei der Forsteinrichtung für die nächsten zehn Jahre lege die Stadt den Grundstein für die Zukunft der Nördlinger Wälder für kommende Generationen. Die Stadt habe das Hallenbad auf den Weg gebracht. Im Bereich der Digitalisierung sei sie in das Gigabit-Förderprogramm eingestiegen und investiere Hunderttausende Euro in die technische Ausstattung von Schulen. Erst diese Woche habe man eine Richtungsentscheidung für einen Hort bei St. Josef, einen Bürgersaal im Quartierszentrum und eine Förderung einer Tagespflege getroffen. Gerade kleinere Projekte machten Nördlingen lebenswert. Nächstes Jahr komme ein Literat als „Stadtschreiber“ nach Nördlingen, lebe hier und schreibe zeitgenössische Stadtgeschichte. Es folgten Ausführungen des Stadtbaumeisters Hans-Georg Sigel über die Gartenstadt (wir berichteten) und laufende und geplante Wohnbaumaßnahmen in Nördlingen (Bericht folgt).

    Bei Großprojekten in Nördlingen könnte es Verzögerungen geben

    Zu den Investitionen der Stadt sagt Wittner: „Wir waren vom Optimismus der vergangenen Jahre gelenkt.“ Er könne nicht garantieren, dass alles so schnell realisiert wird, wie gedacht, aber wichtig sei, dass die Ziele erreicht werden.

    Dann widmet er sich den Fragen, die per Post und live per Mail und im Chat gestellt wurden. Ein Bürger erkundigt sich nach einem Fußweg beim Kindergarten St. Michael zum Berger Graben. Aus Haftungsgründen habe sich der Stadtrat knapp gegen diesen entschieden, sagt der OB.

    Auf eine Anregung zum Thema Müll sagt er, die Stadt werde ihren Bußgeldkatalog überprüfen und Sanktionen verhängen. Wittner kündigt an, „Nö Mobil“ werde im Frühjahr starten. Damit würden Ortsteile und die Stadtteile der Kernstadt mit nahe gelegenen Haltestellen angebunden.

    Ein Bürger erkundigt sich nach den Betriebskosten des Hallenbads. Karl Stempfle, Leiter des Gebiets Liegenschaften, antwortet, die Stadt rechne mit einem Defizit von 1,2 Millionen Euro, davon 700000 Euro Abschreibungen und 500000 Euro durch den Betrieb. Die Zahl der Gäste solle sich von derzeit knapp 20000 auf 40000 verdoppeln.

    Eine Familie beschwert sich über „Ewigkeitsbaustellen“ und regt ein besseres Baustellenmanagement an. Der Oberbürgermeister antwortet, er sei selbst dabei gewesen, als an der Ulmer Straße Altlasten gefunden wurden, die zu Verzögerungen führten. Das sei nicht zu vermeiden. Die Stadt versuche aber, besser zu werden.

    Das Dach der Turnhalle an der Gerhart-Hauptmann-Straße sei unverzichtbar zu sanieren, weil die Turnhalle notwendig sei, antwortet Wittner auf eine Frage im Chat. Für das Hallenbad müsse aber eine Folgenutzung gefunden werden.

    Eine Frage zielt auf die Baumaßnahme an der Münzgasse ab. Stadtbaumeister Sigel sagt, auch die Straßen Henkergasse und An der Reimlinger Mauer seien betroffen. „Die Maßnahme wird zeitnah abgehandelt.“ Ein Zuschauer erkundigt sich, ob nicht auf allen Grundstücken eine Baupflicht gelte. Der OB antwortet, auf den neueren Flächen sei das der Fall. Aber auch dann gebe es zum Beispiel in familiären Krisensituationen im Einzelfall eine Fristverlängerung.

    Pflaster soll besser geeignet für Rollatoren werden

    Wittner bezeichnet es als Zukunftsaufgabe, schlecht begehbares Pflaster auszutauschen, um es tauglicher für Rollatoren zu machen.

    Der Friedhof sei ein Bereich, den die Stadt künftig weiter gestalten will. Wittner äußert die Idee eines „dezenten Cafés“ auf dem Areal.

    Mit der Broschüre „Zukunftsdialog 2030 – Perspektiven für die Große Kreisstadt Nördlingen“ habe die Verwaltung Impulse zur Enwicklung der Stadt zusammengefasst. Sie soll bald mit dem Stadtrat und der Öffentlichkeit diskutiert werden.

    Er sei überrascht von der qualitativ hochwertigen Diskussion im Chat, sagt Wittner. „Wir haben wirklich mit allem gerechnet“, fügt er hinzu.

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