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Nördlingen: Besuchersperre in Heimen: Rieser Kinder malen Bilder für Senioren

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Besuchersperre in Heimen: Rieser Kinder malen Bilder für Senioren

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    Die katholische Pfarrgemeinde ruft Kinder auf, für Senioren zu malen.
    Die katholische Pfarrgemeinde ruft Kinder auf, für Senioren zu malen. Foto: Jens Büttner/dpa

    Zumindest ein Spaziergang oder beispielsweise das Einkaufen sind in Zeiten der bayerischen Ausgangsbeschränkung für Bürger noch erlaubt. Doch es gibt Menschen, denen beides nicht möglich ist – und die in diesen Zeiten zu ihrem eigenen Schutz keinen Besuch empfangen dürfen. So geht es etwa den Senioren, die in den Alten- und Pflegeheimen Sankt Vinzenz und dem Bürgerheim leben.

    Die Bewohner leiden unter der Besuchersperre

    Angelika Schäfer ist die Leiterin von Sankt Vinzenz, sie sagt: „Für die Bewohner ist das sehr, sehr schwer, dass sie keinen Besuch mehr bekommen.“ Die Senioren dürfen das Haus nicht mehr verlassen, ja sie sollen sogar in ihren Wohnbereichen bleiben. Der Garten könne allerdings noch genutzt werden. Die meisten Bewohner reagierten verständnisvoll auf die neuen Regeln, berichtet Schäfer. Nur die an Demenz Erkrankten würden sich schwertun. Die Mitarbeiter von Sankt Vinzenz versuchten, für alle Senioren immer neue Ideen zu entwickeln, sie auch gezielt mit dem Thema Corona zu beschäftigen – damit sie nicht in ein tiefes Loch fallen. Und: Man spreche sie gezielt darauf an, Kontakt mit der Außenwelt zu halten: „Derzeit werden auch viele kleine Geschenke und Zuweisungen für unsere Besucher abgegeben.“

    Ähnliches berichtet auch Elisabeth Oestringer, die Leiterin des Bürgerheims. Doch man müsse sich zweimal überlegen, was man ins Heim lasse, sie bespreche sich mit der Hygieneexpertin des Hauses. „Wir schauen, dass wir im Bürgerheim für viel Abwechslung sorgen.“ Dazu gehöre beispielsweise, mit den Senioren zu kochen, ihnen vorzulesen oder Gymnastik anzubieten. Bislang seien die Besucher recht vernünftig. „Aber die neuen Regeln gelten auch noch nicht lange“, sagt Oestringer.

    Kinder können Bilder an das Pfarramt Sankt Salvator schicken

    Im Pfarrbüro von Sankt Salvator haben sich die Mitarbeiter überlegt, wie man Menschen helfen könnte, die unter der derzeitigen Krise besonders leiden. Wie Pfarrer Benjamin Beck berichtet, habe Diakon Richard Hörmann die Idee für die Aktion „Mal-Mit-Mach-Mut“ ins Spiel gebracht. Beck wandte sich daraufhin mit dem Wunsch an Kindergärten und Schulleitungen, dass die Buben und Mädchen Bilder für die Bewohner der Seniorenheime malen oder ihnen ein Gedicht schreiben. Die fertigen Werke könne man per Post an das katholische Pfarramt Sankt Salvator schicken oder in einen der Behälter in den Kirchen St. Salvator oder St. Josef legen. Bislang hat Beck viele positive Reaktionen bekommen. Die Werke sollen in den Heimen auf Stellwänden präsentiert werden. So können möglichst viele Senioren sie sehen – ohne sie berühren zu müssen.

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