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Nördlingen: Auf diesen acht Plätzen könnte das neue Nördlinger Feuerwehrhaus stehen

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Auf diesen acht Plätzen könnte das neue Nördlinger Feuerwehrhaus stehen

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    Auf dem nördlichen Teil des Döderlein-Geländes wird oft Erdaushub gelagert. Ein guter Platz für ein neues Feuerwehr-Gerätehaus?
    Auf dem nördlichen Teil des Döderlein-Geländes wird oft Erdaushub gelagert. Ein guter Platz für ein neues Feuerwehr-Gerätehaus? Foto: Cara-Irina Wagner

    Die Freiwillige Feuerwehr Nördlingen braucht ein neues Gerätehaus – was niemanden überraschen kann. Schon 2017 seien bei einer Begehung des aktuellen Standorts in der Spitalmühle diverse Mängel festgestellt worden, wie Kommandant Marco Kurz am Donnerstagabend im Stadtrat sagte. Die Wehr hat offiziell ein neues Gebäude beantragt und die Stadtverwaltung hat acht mögliche Standorte untersucht. Wirklich infrage scheint aber nur einer zu kommen.

    Geprüft wurden die Alte Zuckerrübenrampe, das Grundstück am Bleichgraben, auf dem derzeit das BRK ist, die Ecke Adamstraße/Augsburger Straße, der Bereich neben der Jet-Tankstelle in der

    Das Grundstück zwischen Lerchenstraße und Bahnlinie landet auf Platz 3

    Platz drei belegte das Grundstück zwischen Lerchenstraße und Bahnlinie. Allerdings fiel das bei der Größe mit null Punkten glatt durch. In der Stadtratssitzung kritisierte Alexander Deffner (PWG), dass die Fläche zu klein sei – was auch Stadtplaner Philipp Wettemann bestätigte. Kommandant Kurz meinte: „Ich sehe es als äußerst schwierig bis unmöglich an.“ Zudem sind die Besitzverhältnisse kompliziert, wie eine Nachfrage unserer Zeitung beim Sprecher der Stadt, Peter Schiele, ergab. Denn ein Teil des Grundstücks gehört noch nicht ganz der Stadt, ein anderes kann erst in ihren Besitz übergehen, wenn die Bahn ihre Anlagen abbaut.

    Platz zwei ging an die alte Zuckerrübenrampe. Manko auch hier die Besitzverhältnisse: Der Stadt gehöre nur ein Teil der Fläche, wie Oberbürgermeister David Wittner erklärte. Den übrigen, größeren Abschnitt müsste man erst kaufen – was schwierig werden könnte, vermutete der OB. Denn dessen Besitzer sei bereits mit dem Wunsch an die Stadt herangetreten, deren Teil zu kaufen. Und nicht zuletzt sei die Fläche der Bahn gewidmet.

    Das Döderlein-Gelände schneidet im Vergleich am besten ab

    Am besten schnitt im Vergleich der nördliche Bereich des Döderlein-Geländes ab. Allerdings mit zwei Mankos: Im Untergrund befinden sich noch Altlasten, die entsorgt werden müssen. Und der Stadtrat hat im April 2017 festgelegt, dass erst einmal Ersatzparkplätze geschaffen werden müssen, bevor auf dem Gelände gebaut werden kann. Rund 250 Stellplätze seien in diesem Bereich vorhanden, sagte Stadtplaner Wettemann. Die würden aber doch eh oft wegfallen, meinte Thomas Mittring, Fraktionsvorsitzender der Stadtteilliste, weil die Stadt dort Erdaushub deponiere. Es stünden genügend Stellplätze zur Verfügung, meinte er. Das Döderlein-Gelände als Standort für ein neues Feuerwehrhaus werde von der Stadtteilliste favorisiert.

    Dort seien aber auch andere Möglichkeiten denkbar, argumentierte die Fraktionsvorsitzende der SPD, Gabriele Fograscher. Die alte Zuckerrübenrampe sei für die Sozialdemokraten eine Alternative. Kommandant Kurz entgegnete jedoch, die Feuerwehr favorisiere eine Stadtrandlage. Viele aktive Kameraden wohnten oder arbeiteten in der Altstadt. Die wären sogar mit dem Fahrrad schnell auf dem Döderlein-Gelände.

    Wolfgang Mussgnug fordert ein Gesamtkonzept für das Döderlein-Gelände

    Grünen-Stadtrat Wolfgang Mussgnug wünschte sich ein Gesamtkonzept für das Döderlein-Gelände und die Fläche auf der gegenüberliegenden Seite zwischen Lerchenstraße und Bahnlinie. Das gebe es ja bereits, entgegnete Oberbürgermeister Wittner – es sehe eine Wohnbebauung für das Döderlein-Gelände vor. Doch die befürwortet der OB an anderer Stelle. Wenn man die Feuerwehr nicht auf dieser Fläche wolle, dann müsse man andere Vorschläge einbringen, forderte der Rathauschef. CSU-Fraktionsvorsitzender Steffen Höhn betonte: „Wir brauchen ein neues Feuerwehrhaus.“ Er verstehe die Diskussion über die Frage, ob die Wehr „würdig“ genug sei, auf dem Döderlein-Gelände unterzukommen, nicht. Das sei von der Lage her ideal für ein neues Gerätehaus – schließlich sei die Altstadt im Brandfall auch besonders gefährdet: „Ich sehe kaum einen alternativen Standort.“

    Grünen-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Goschenhofer sagte, ein neues Feuerwehrhaus sei „super wichtig“. Er erinnerte an den Architektenwettbewerb für das Döderlein-Gelände. Den habe man „damals für die Tonne“ gemacht. Wie sein Fraktionskollege Mussgnug forderte Goschenhofer ein Gesamtkonzept – mit Feuerwehrhaus, Parkhaus und Wohnbebauung. Wittner wiederum verwies darauf, dass es aufgrund des Emissionsschutzes nicht ganz so einfach sei, Feuerwehr und Wohnraum zusammenzubringen: „Die Frage ist, ob man es komplizierter machen muss, als es eh schon ist.“

    Beyschlag: Döderlein-Gelände ist ein "Filet-Grundstück"

    PWG-Fraktionsvorsitzender Helmut Beyschlag hatte das Döderlein-Gelände im Vorfeld der Sitzung als „Filet-Grundstück“ bezeichnet. Im Rat sagte er, er sehe kaum eine andere Möglichkeit, als dort das neue Gerätehaus zu bauen. Parallel müsse man sich Gedanken machen, was man mit der Restfläche anstelle. Und: Es gelte, die Großprojekte zu priorisieren und über deren Finanzierung zu sprechen. Neben Thomas Knie (CSU) sprach sich auch dessen Fraktionskollege Markus Landenberger-Schneider für das Döderlein-Gelände aus. Man errichte ein Gerätehaus für die nächsten 50 Jahre, sagte Landenberger-Schneider. Da brauche man keine 2B-, sondern eine 1A-Lösung.

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