Die ersten Holzhütten sind schon aufgebaut. Zu dem Garten, der direkt am Löpsinger Tor liegt, führt ein kleines Tor. Normalerweise dient das Areal der Jugendarbeit. Jetzt wird daraus ein Biergarten – aber nur auf Zeit.
Gerade in der Krise müsse man kreativ sein, sagt Christoph Groß. Seine Bar, den Schwarzen Hirsch, darf er nach wie vor nicht öffnen. Und auch der Gastronom Uli Wenger, Chef des Wengers Brettl, sagt, dass die Krise für die Gastronomie lange nicht überstanden sei. Deshalb hatten die benachbarten Wirte eine Idee, wie sie die Krise nutzen können: Ein Biergarten namens „Hirschgarten“ soll es werden.
Messwürste, Messkäse, Messbier
Die Außensitzplätze in der Stadt reichen nicht aus, sagt Groß, deshalb wollen sie ein zusätzliches Angebot schaffen. Neben den beiden werden sich auch die Metzgerei Goschenhofer und die Fladenpiraten am „Hirschgarten“ beteiligen. Es soll Messbier vom Fass, Messwürste, Messkäse, Wurstsalat, Fladen der Fladenpiraten und antialkoholische Getränke geben.
Das Gelände der Stadt sei ideal, weil es genügend sonnige und schattige Plätze gebe. Insgesamt sei das Grundstück 2300 Quadratmeter groß, man nutze aber nur etwa 1000, um den Nachbarn nicht zu nahe zu kommen. Alle von ihnen seien dem Vorhaben gegenüber aufgeschlossen gewesen – zwei hätten ihnen sogar sofort einen Strom- und Wasseranschluss zur Verfügung gestellt. Zwei Unternehmen stellen Ausrüstung für die Stromversorgung und einen Kühlwagen. „Das ist eigentlich nicht meine Art, aber diese Hilfsbereitschaft hat mich zu Tränen gerührt“, sagt Wenger.
Genehmigung "absolute Ausnahme"
Der Bauausschuss des Stadtrates hatte dem Vorhaben vergangene Woche zugestimmt – auch wenn aus dem Gremium Zweifel geäußert wurden, ob das die Konkurrenz in der ohnehin angeschlagenen Gastronomie erhöhe. Groß hält diese Bedenken für unbegründet. „Wenn in Nördlingen etwas los ist, hat jeder in der Stadt etwas davon.“ Der Hirschgarten öffnet – so der derzeitige Plan – donnerstags bis samstags von 16 bis 20 Uhr. Wenn bei ihnen Schluss ist, werden viele ihrer Besucher noch andere Orte in der Stadt besuchen, vermutet der Wirt.
In einem Punkt waren Stadtrat und Bauamt deutlich: Die Genehmigung sei eine absolute Ausnahme und nur wegen der außergewöhnlichen Umstände möglich. Nach dem Ende der Pandemie werde es keinen Biergarten auf dem Gelände geben.
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