Ausgerechnet die Technik streikt. Ein Drucker hat nicht funktioniert und bringt Museumsleiter Stefan Hölzl in Zeitdruck. Der Aufbau der Ausstellung, die sich mit der Komplexität der Mondlandung beschäftigt, wird von einem Drucker lahmgelegt. Stefan Hölzl ist dennoch optimistisch, dass die Ausstellung bis zur Eröffnung fertig ist.
Einiges ist bereits zu sehen, unter anderem ein Vergleich auf großformatigen Plakaten: Der Nördlinger Daniel neben einer Saturnrakete, die die Astronauten ins All gebracht hat. Der Daniel ist mit seinen 90 Metern Höhe immer noch etwa 20 Meter niedriger als die Rakete. Die Dimensionen, um die es sich handelt, werden verdeutlicht.
Ausstellung Mondlandung: Die Sicherheit beim Wettlauf war zweitrangig
Stefan Hölzl möchte mit der Ausstellung die Komplexität der Mondlandung verdeutlichen. „Was sie damals geleistet haben, war gigantisch.“ Zunächst zeigt die Ausstellung den Besuchern den Wettlauf, den es damals zwischen den USA und der Sowjetunion gegeben hat. Die Osteuropäer hatten laut Hölzl zunächst vorne gelegen, hätten beispielsweise als Erste Nahaufnahmen des Mondes gemacht. Die Hündin Laika war das erste Lebewesen, das ein Mensch ins All schickte. Juri Alexejewitsch Gagarin war 1961 der erste Mensch im All – einer, der von der Sowjetunion in den Orbit geschickt worden war. Es war das Jahr, in dem das Apollo-Programm der USA gestartet wurde. John F. Kennedy kündigte an, dass innerhalb von zehn Jahren ein Amerikaner den Mond betreten werde. Den Wettlauf gewannen die USA, Apollo 11 landete auf dem Mond. Für Stefan Hölzl sind die Sicherheitsbedingungen, unter denen die Mondlandung stattfand, waghalsig: „Mit diesen Sicherheitsstandards würde man heute nicht fliegen.“ Nur wenige Male seien die Raketen getestet worden. Denn damals ging es vor allem darum, schneller als die Sowjetunion zu sein. Sicherheitsaspekte waren zweitrangig. „Es war viel Glück dabei, dass sie zurückgekommen sind“, sagt der Museumsleiter.
In Nördlingen können die Besucher den Mond entdecken
Mit der Konzeption der Ausstellung haben Hölzl und sein Team im Januar begonnen. Auf den Informationsplakaten arbeiten sie mit Grafiken, um die Mondlandung zu veranschaulichen. Die Ausstellung wird durch technische Hilfsmittel ergänzt. So gibt es beispielsweise einen Monitor mit Touchscreen, auf dem Besucher den Mond ansehen können – entweder in vollem Umfang oder von ganz nah, in all seinen Details. Dabei entdecken die Besucher vielleicht sogar die amerikanische Fahne, die die Astronauten in die Oberfläche des Mondes steckten. Doch um die Mondlandung ranken sich Verschwörungstheorien, die anzweifeln, ob es die Mondlandung wirklich gab. Diese Theorien werden in der Ausstellung aufgegriffen und widerlegt. Hölzl sagt: „So etwas zu fälschen, wäre aufwendiger, als tatsächlich zum Mond zu fliegen.“
Das Mondgestein im Museum ist nicht direkt Teil der Ausstellung. Die Sicherheitsvorkehrungen sind so groß, dass das Gestein nicht in den Ausstellungsraum gebracht werden konnte. Doch eine Spur auf dem Boden führt die Besucher hin zum Mondgestein – bei so einer Ausstellung darf das nicht fehlen.
Info: Die Ausstellungseröffnung findet am Mittwoch, 10. April, um 19 Uhr im Rieskratermuseum statt.