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Neresheim: Rieserin vermittelt Neresheim eine Städtefreundschaft in Kanada

Neresheim

Rieserin vermittelt Neresheim eine Städtefreundschaft in Kanada

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    Die Bürgermeisterin von Perth East, Rhonda Ehgoetz (Mitte), und Mitglieder des Städtepartnerschaftskomitees mit Evelyn Müller (im Hintergrund) haben Neresheim offiziell eine Städtefreundschaft angeboten.
    Die Bürgermeisterin von Perth East, Rhonda Ehgoetz (Mitte), und Mitglieder des Städtepartnerschaftskomitees mit Evelyn Müller (im Hintergrund) haben Neresheim offiziell eine Städtefreundschaft angeboten. Foto: privat

    Evelyn Müller, eine gebürtige Möttingerin, die in Kanada lebt, hat eine Städtefreundschaft zwischen Neresheim und ihrer neuen Wahlheimat Perth East in der Provinz Ontario maßgeblich mit eingefädelt. Nun haben die Verantwortlichen der beiden Kommunen beschlossen, diese Freundschaft formell zu besiegeln, die langfristig in eine Städtepartnerschaft münden könnte. Evelyn Müller ist vor Jahren nach Kanada ausgewandert, die Rieserin hat jedoch noch starke Wurzeln in ihre „alte“ Heimat.

    Vor zwei Jahren hat eine Konzertreise die Original Härtsfelder Musikanten des Musikvereins Dorfmerkingen – in dem Evelyn Müllers Schwester aktiv ist – , Bürgermeister Thomas Häfele und einige Bürger nach Kanada geführt. Ein Höhepunkt war die musikalische Umrahmung des Oktoberfestes der Gemeinde Milverton, dem Hauptort der Stadt Perth East. Sie ging 1998 aus dem Zusammenschluss von Milverton mit einigen umliegenden Gemeinden hervor. Die Gäste vom Härtsfeld waren bei Familien untergebracht und es entstanden viele Freundschaften. Man blieb in Kontakt. So kam es auch zu der Idee, eine Städtefreundschaft zu begründen. Evelyn Müller, berichtet Häfele, führte als Mitglied des Partnerschaftskomitees in Perth East in den vergangenen eineinhalb Jahren intensive Gespräche mit dem Komitee und dem Gemeinderat ihrer neuen Heimat. Alle hätten eine unverbindliche, freundschaftliche Verbindung mit Neresheim stark befürwortet. Es gab intensive Kontakte und Videokonferenzen über den Atlantik hinweg, bestätigt Häfele. Dies mündete in einer „Erklärung zur Städtefreundschaft“, die die Kanadier der künftigen befreundeten Stadt vorgelegt haben und die jetzt auch der Neresheimer Gemeinderat gebilligt hat.

    Vor zwei Jahren gab es ein Oktoberfest im kanadischen Dorf Milverton

    Die Erklärung hat folgenden Wortlaut: „Wir - die Gemeinde und Bürger der Gemeinde Perth East, Ontario, Kanada - bieten hiermit der Stadt und den Bürgern der Stadt Neresheim, Baden-Württemberg, Deutschland die formelle Annahme dieses Freundschaftsvertrages an. Die Gemeinde Perth East mit 12.300 Einwohnern ist in erster Linie ländlich und landwirtschaftlich geprägt und setzt sich aus Bürgern unterschiedlichster Länder zusammen, darunter Kanada, Australien, Deutschland, Schottland und der Schweiz. Es gibt auch eine bedeutende Anzahl von Bürgern der amischen Glaubensgemeinschaft und der mennonitischen Konfessionsfamilie, wobei in Perth East die größte zusammenhängende Amisch-Bevölkerung auf dem nordamerikanischen Kontinent lebt.

    Im Jahr 2018 veranstaltete das Dorf Milverton in Perth East ein Oktoberfest zur Anerkennung und Feier seiner starken deutschen Wurzeln. Eine Blaskapelle, die „Härtsfelder Musikanten Dorfmerkingen“ aus Neresheim, nahm zusammen mit Bürgermeister Thomas Häfele an der Feier teil und bildete den ersten Keim für Freundschaft und vielleicht Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden.

    Städtepartnerschaft in beidseitigem Interesse – und ohne rechtliche Verpflichtungen

    Die Perth East Twinning Interest Group - bestehend aus Einheimischen mit Unterstützung der Gemeinde - würdigt den Besuch von Bürgermeister Thomas Häfele und der Blaskapelle „Härtsfelder Musikanten Dorfmerkingen“ aus dem Jahr 2018.

    Da eine Großzahl unserer Bürger von deutscher und anderer europäischer Abstammung ist, bitten wir um eine freiwillige, aber formelle Städtefreundschaft zwischen unseren beiden Gemeinden mit dem Ziel, in den kommenden Jahren persönliche und kommerzielle Kontakte zu knüpfen und zur Zusammenarbeit zwischen unseren Gemeinden, Bürgern und Unternehmen zu führen. Dabei soll insbesondere unsere Jugend gefördert werden, um die Kultur und Sprachen des anderes kennenzulernen und Freundschaften zu schließen.“ Unterschrieben haben Bürgermeisterin Rhonda Ehgoetz und Mitglieder des Partnerschaftskomitees.

    Bei dieser Städtefreundschaft, heißt es auch in einer Vorlage für den Neresheimer Gemeinderat, handele es sich um eine formelle Vereinbarung, die in beiderseitigem Interesse, aber ohne rechtliche Verpflichtungen, getroffen werde, um freundschaftliche und partnerschaftliche Beziehungen zwischen beiden Kommunen zu pflegen und auszubauen. Für Häfele ist langfristig zwar eine Städtepartnerschaft das Ziel, aber: „Damit lassen wir uns Zeit.“ Im Gemeinderatsbeschluss heißt es denn auch: „Eine durch Partnerschaftsvertrag begründete Städtepartnerschaft kommt allenfalls erst nach einer mehrjährigen Bewährung der Beziehungen in Betracht“.

    Vor allem Vereine könnten von der Partnerschaft profitieren

    Jetzt, heißt es weiter, stehe die Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Vereinen, Institutionen und Unternehmen in den unterschiedlichsten kommunalen Bereichen im Vordergrund. Vor allem Vereine könnten in den Bereichen Kultur und Sport, beispielsweise in Form von Konzertreisen und Wettkämpfen, profitieren. Besonders will man sich der Jugend und dem Bildungswesen zuwenden, indem Schüleraustausche und Au-pair-Aufenthalte ermöglicht werden. Außerdem setzt man auf Erfahrungsaustausch in Landwirtschaft, Gewerbe und Touristik und erhofft sich so einen Mehrwert für die Stadt Neresheim und ihre Bürgerinnen und Bürger.

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