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Möttingen: Wie ein Corona-Test im Testzentrum Möttingen abläuft

Möttingen

Wie ein Corona-Test im Testzentrum Möttingen abläuft

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    Kim Hämmerle ist medizinische Fachangestellt und arbeitet bei der Augsburger Betreiberfirma des Möttinger Testzentrums Bäuerle Ambulanz. Sie ist medizinische Fachangestellte und nimmt Corona-Testungen vor.
    Kim Hämmerle ist medizinische Fachangestellt und arbeitet bei der Augsburger Betreiberfirma des Möttinger Testzentrums Bäuerle Ambulanz. Sie ist medizinische Fachangestellte und nimmt Corona-Testungen vor. Foto: Philipp Wehrmann

    Im Industriegebiet am nördlichen Ortsrand Möttingens steht ein Schild mit der Aufschrift „Testzentrum“. Ein Mann in Warnweste fordert mit einer Handbewegung zum Halten auf und bittet darum, eine Maske aufzusetzen und weiter entlang der Halle in dem Industriegebiet zu fahren.

    Nächste Station: Zwei Mitarbeiterinnen der Augsburger Betreiberfirma Bäuerle Ambulanz scannen mit einem Gerät einen Zettel, der nach der Online-Anmeldung mitgebracht werden muss. Ein anderes Gerät erkennt die Krankenkasse-Karte. Eine der Frauen reicht zwei Zettel mit Codes und ein Glasgefäß, ich dem sich ein Tupfer befindet.

    Einige Meter weiter nimmt eine in Schutzkleidung gehüllte Mitarbeiterin das Gefäß entgegen, holt den Tupfer heraus nimmt durch den Mund einen Abstrich, es kitzelt etwas am Gaumen – fertig. Das ganze dauert nur wenige Minuten.

    Testzentrum Möttingen ersetzt Vorgänger in Monheim

    Ein Abstrich durch die Nase sei medizinisch nicht notwendig, sagt Jan Quak später bei einem Pressegespräch. Er ist Geschäftsführer der Betreiberfirma. Neben ihm steht Landrat Stefan Rößle, der das Testzentrum zum ersten mal besucht. Er sagt, das Zentrum in Monheim sei nicht ideal gelegen gewesen. Als der Freistaat einen Standort in jedem Landkreis vorschrieb, habe man das Möttinger Areal am Enkinger Weg gefunden. Der Start am 1. Oktober und die Tage danach seien gut verlaufen – abgesehen von einzelnen Problemen beim Abruf der Ergebnisse, bei denen es an der Bedienung durch die Nutzer gelegen habe.

    Manche Testzentren haben Negativ-Schlagzeilen gemacht, etwa das am Münchner Flughafen. Dort waren Mitarbeiter ohne medizinische Qualifikation eingesetzt worden. Ambulanz-Chef Quak betont auf Nachfrage, man setze nur auf Personal mit medizinischer Ausbildung – Notfall- und Rettungssanitäter oder medizinische Fachangestellt etwa.

    Etwa 100 Personen nutzen das Testzentrum Möttingen täglich

    Pro Tag besuchen nach Angaben des Betreibers derzeit 80 bis 120 Personen das Möttinger Testzentrum. „Wir könnten hier bei Bedarf 400 Testungen am Tag vornehmen“, fügt Quak hinzu. Ein sogenannter „Söder-Test“, also solche, die jeder Bürger ohne Symptome oder Kontakt zu Infizierten vornehmen lassen kann, koste die Staatskasse 50 Euro. Zusätzlich fließt Geld vom Freistaat über das Landratsamt zu dem Betreiber, weil er das Zentrum bereitstellt und sich in einem Vergabeverfahren durchgesetzt hat – wie viel, das wollen Rößle und Quak nicht sagen.

    Amtsärztin Dr. Raffaella Hesse sagt, die Ambulanz betreibe das Zentrum vormittags, nachmittags könne das Gesundheitsamt die Einrichtung für eigenen Tests nutzen – etwa für Kontaktpersonen von Infizierten. Die Behörde werde aber nicht grundsätzlich alle Tests dort vornehmen, etwa wenn eine Schulklasse mit einem Infizierten in Kontakt gekommen ist. „Je nach Situation prüfen wir, ob es sinnvoller ist, dass wir vor Ort testen“, erklärt sie.

    Rößle betont, für Personen, die Krankheitssymptome zeigen, müssten sich zunächst an ihren Hausarzt wenden. Möglicherweise verweise er sie auf das Testzentrum. Grundsätzlich sei es aber zunächst für die Umsetzung der bayerischen Teststrategie gedacht.

    Hesse indes hofft, dass die Testkapazitäten der Labore dauerhaft ausreichen, sollte der „Test für alle“ weiter angeboten werden. „Vor zwei bis drei Wochen sagten uns mehrere Labore, sie seien an der Kapazitätsgrenze, mittlerweile scheint es aber wieder in Ordnung zu sein.“ Sie betont, dass besonders Kranke und Kontaktpersonen dringend auf Tests angewiesen seien.

    Proben aus Testzentrum Möttingen werden nach Sachsen gebracht.

    Wer sich in Möttingen testen lässt, dessen Probe landet in einem Labor in Sachsen – das habe sich angeboten, weil die bayerischen Anbieter lange überlastetet waren, ergänzt Quak. Dafür besuchen Getestete eine Internetseite und geben dort eine Nummer ein, die auf ihren Unterlagen vermerkt ist. Noch einfacher ist es, einen sogenannten QR-Code mit der Corona-Warn-App zu scannen, die ihre Nutzer über das Ergebnis benachrichtigt. Außerdem bietet das Labor eine Rufnummer an. Bis das Ergebnis vorliegt, dauert es 24 bis 48 Stunden.

    Eine Anmeldung im Internet unter https://www.baeuerle-ambulanz.de/leistungen/corona-teststationen/teststation-donau-ries ist erforderlich. Personen, die nicht über einen Internetzugang verfügen, können sich in Ausnahmefällen unter Telefon 0906/746699 anmelden.

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