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Möttingen: B25 könnte künftig einige Meter tiefer durch Möttingen verlaufen

Möttingen

B25 könnte künftig einige Meter tiefer durch Möttingen verlaufen

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    Eine Umfahrung Möttingens ist im Bundesverkehrswegeplan in der Kategorie „vordringlicher Bedarf“ vorgesehen. Unklar ist, wie sie genau verlaufen soll. Das Staatliche Bauamt sieht drei Möglichkeiten.
    Eine Umfahrung Möttingens ist im Bundesverkehrswegeplan in der Kategorie „vordringlicher Bedarf“ vorgesehen. Unklar ist, wie sie genau verlaufen soll. Das Staatliche Bauamt sieht drei Möglichkeiten.

    Bis die Möttinger Bürger vom stetig zunehmenden Straßenverkehr auf der Bundesstraße 25, die bekanntlich mitten durch den Ort führt, entlastet werden, dürften noch Jahre vergehen. Über eine Ortsumgehung für die 2500 Einwohner zählende Gemeinde im Mittleren Ries wird zwar schon seit Langem diskutiert. Doch konkrete Schritte wurden weder von der Straßenbaubehörde noch von der Kommune selbst unternommen. Erst als mit dem wirtschaftlichen Boom im zurückliegenden Jahrzehnt auch in Nordschwaben eine Zunahme des Verkehrs auf den überörtlichen Straßen einsetzte, rückte deren Ausbau immer weiter nach oben auf der Agenda.

    Die Umgehung Möttingen ist als "vordringlicher Bedarf" eingestuft

    Fahrt aufgenommen hat die Debatte um eine Umfahrung Möttingens nach deren Einstufung in die Kategorie „vordringlicher Bedarf“ in dem Bundesverkehrswegeplan, den der Bundestag Mitte 2016 verabschiedete.

    Es war der CSU-Bundestagsabgeordnete Ulrich Lange, der diese Kategorisierung maßgeblich beeinflusst hat, nicht zuletzt wegen seiner engen Verbindungen zum damaligen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt. Zuvor fand sich das Vorhaben lediglich im „weiteren Bedarf“ mit der Aussicht auf eine Realisierung am Sankt-Nimmerleins-Tag.

    Im aktuellen Verkehrswegeplan wird unter anderem darauf verwiesen, dass der Landkreis Donau-Ries keinen direkten Autobahnanschluss besitze und deshalb den dortigen Bundesstraßen eine ganz besondere Funktion zukomme. Insbesondere sei die B25 zwischen Donauwörth und Nördlingen neben ihrer autobahnverbindenden Funktion zwischen A8/A9 und A7/A6 die zentrale Hauptschlagader des Landkreises, heißt es. Weiter wird auf eine Verkehrsprognose verwiesen, die in Möttingen im Jahr 2025 von täglich 16000 Fahrzeugen auf der ohnehin schon hoch belasteten Ortsdurchfahrt ausgeht.

    Das Staatliche Bauamt Augsburg ist neben den Planungen für den dreistreifigen Ausbau der Bundesstraße von Nördlingen bis auf Höhe der Abzweigung nach Enkingen inzwischen dabei, erste Planungen zu entwerfen, wie eine Möttinger Umgehung verlaufen könnte.

    Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten einer Umgehung

    Der Leiter des Fachbereiches Straßenbau beim Staatlichen Bauamt Augsburg, Baudirektor Stefan Scheckinger, bestätigte dies im Gespräch mit unserer Zeitung. „Nördlich, Mitte, südlich“ seien die drei Möglichkeiten, die seine Behörde ausarbeite und zu gegebener Zeit der Möttinger Bevölkerung präsentieren wolle.

    Die Variante „durch die Mitte“ könnte beispielsweise mit einer Absenkung der bestehenden Fahrbahn einhergehen, erklärte Scheckinger. Allerdings sei eine solche Lösung aus seiner Sicht „rein theoretischer Natur“.

    Nach der Vor-Ort-Präsentation, so Scheckinger weiter, werde eine Voruntersuchung erfolgen, in die unter anderem auch die Meinungen der Gemeinde Möttingen einfließen würden. Der nächste Schritt sei dann die Festlegung einer sogenannten „Vorzugsvariante“, die dann näher geprüft werde. Auf einen Zeitplan wollte sich der Baudirektor nicht festlegen. Dieser hänge auch davon ab, wie die Diskussionen in Möttingen verliefen.

    Bürgermeister Timo Böllmann legt großen Wert auf die Mitsprache der Bürgerinnen und Bürger bei der Auswahl des Trassenverlaufes. „Ich will ein transparentes Verfahren“, sagt der neue Rathauschef. Die Meinung der Bevölkerung zu hören, komme bei einem solchen Großprojekt eine entscheidende Bedeutung zu. Er könne sich darüber hinaus auch einen Bürgerentscheid über das Vorhaben vorstellen.

    Der Bürgermeister steht dem Vorhaben skeptisch gegenüber

    Böllmann persönlich vertritt die Auffassung, man solle weder eine Nord- noch eine Südumfahrung bauen, sondern im Großen und Ganzen alles so belassen wie es ist. „Die Ortsdurchfahrt der B25 ist eine wichtige Lebensader für Möttingen im Hinblick auf die Betriebe und den Einzelhandel. Würde künftig der Verkehr am Ort vorbeigeleitet, hätte dies erhebliche Nachteile für die örtliche Wirtschaft“. Ihm sei bewusst, dass er sich mit dieser Haltung keine Freunde bei den unmittelbaren Anwohnern mache. Er könne verstehen, dass sich diese eine Umfahrung wünschten. Auf lange Sicht gehe es jedoch um die wirtschaftliche Zukunft Möttingens.

    Eine Umgehung zu bauen, egal ob nördlich oder südlich, hält der Rathauschef deshalb für schwierig. Im Norden verliefen die Bahnlinie und der Forellenbach, für deren Überquerung wohl teure Brücken erforderlich wären.

    Nicht zu vergessen seien laut Böllmann zudem umweltrelevante Belange. Eine Südtrasse, die relativ nahe an der bereits bestehenden Wohnbebauung vorbeiführe, könnte durch den unvermeidlichen Verkehrslärm ein erhebliches Problem darstellen.

    Böllmann erwartet in Sachen Umgehungsstraße eine lange und kontroverse Diskussion in seiner Gemeinde. Doch angesichts der Dimension des Projektes sei dies wichtig und notwendig. Er hoffe, dass spätestens zum Jahresende hin vom Staatlichen Bauamt die möglichen Trassen für die Bundesstraße präsentiert würden.

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