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Mönchsdeggingen: Wäre das Almarin zu retten gewesen?

Mönchsdeggingen

Wäre das Almarin zu retten gewesen?

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    Das Almarin in Mönchsdeggingen wird abgerissen, das hat der Gemeinderat am 17. Januar beschlossen. Es gab aber Vorschläge, wie das Schwimmbad hätte weiterhin genutzt werden können.
    Das Almarin in Mönchsdeggingen wird abgerissen, das hat der Gemeinderat am 17. Januar beschlossen. Es gab aber Vorschläge, wie das Schwimmbad hätte weiterhin genutzt werden können. Foto: lare

    Rolf Bergdolt fühlt sich hintergangen. Dass der Abriss des Almarin beschlossen wurde – der Vorsitzende der Mönchsdegginger DLRG kann es noch immer nicht fassen. Seit sieben Jahren steht das im Ries beliebte Freizeitbad nun leer. Alle Versuche, es zu retten, seien gescheitert, sagt Karl Wiedenmann, Bürgermeister der Gemeinde Mönchsdeggingen, der das Hallenbad gehört. Es selbst zu betreiben, sei wegen der jährlichen Defizite von teils 300000 Euro wirtschaftlich nicht tragbar, hieß es, nachdem Wiedenmann und seine Ratsmitglieder den

    DLRG: Neues Konzept für das Almarin war nie Thema im Gemeinderat

    Schon vor mehr als einem halben Jahr hätten er und seine Mitstreiter der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) die Idee entwickelt, dem leer stehenden Schwimmbad wieder einen Nutzen zu geben. „Die Räumlichkeiten des Almarin wären perfekt für unsere Zwecke geeignet“, findet Bergdolt. Dort hätte man Erste-Hilfe-Kurse geben sowie die Ausrüstung aufbewahren und reinigen können. Momentan müssten die Ehrenamtler, die auch die Erstversorgung bei Unfällen in der Region übernehmen, das teils zuhause erledigen. Im September habe man deshalb die Mönchsdegginger Gemeinderäte zu einem Infoabend eingeladen. Die wiederum hätten sich interessiert gezeigt und die DLRG darum gebeten, ein detailliertes Konzept für eine zukünftige Nutzung des Almarin zu erstellen.

    „Unsere Entwürfe haben wir dem Bürgermeister kurz nach Neujahr übergeben“, berichtet Bergdolt. Wenige Tage später segnete der Gemeinderat den Abriss des Hallenbades ab. Wie Bergdolt sagt, ohne das Konzept überhaupt zu besprechen oder über seinen Antrag abzustimmen. Trotz Vereinbarung habe der Bürgermeister die Entwürfe nicht an seine Ratsmitglieder weitergegeben. Karl Wiedenmann weist das entschieden zurück. Dass die Gemeinderäte die Pläne nicht erhalten hätten, sei keine böse Absicht gewesen, sondern ein Missverständnis. Seiner Meinung nach habe man sich darauf verständigt, dass die DLRG die Räte in Kenntnis setze.

    Über den Vorschlag Bergdolts sei bei der Sitzung am 17. Januar schon gesprochen worden, sagt Wiedenmann. „Aber es war schnell klar, dass das die Möglichkeiten der DLRG weit überschreiten würde.“ Im Almarin gebe es weder Strom, Wasser noch funktionierende Heizungen. Im Zuge der Insolvenz sei alles weggekommen, was dort noch zu holen war. „Es wäre ein enormer Aufwand, das alles wieder instand zu setzen“, sagt der Bürgermeister.

    Eine Wiedereröffnung des Almarin ist die bevorzugte Lösung

    Für Bergdolt ist das kein Argument. Die DLRG hatte angeboten, all diese Arbeiten auf eigene Kosten zu übernehmen. Ob ein Kauf des Gebäudes oder ein Mietverhältnis – für alle Optionen sei man offen gewesen, sagt Bergdolt. Dass jemand das Schwimmbad wieder eröffne, sei nach wie vor die bevorzugte Lösung, wenn auch nicht Teil des DLRG-Plans. Momentan weichen die Lebensretter für ihre Übungen ins Harburger Hallenbad aus.

    Dass die Gemeinde das Geld für den Abriss und die Umgestaltung des Geländes habe, aber nichts in eine Wiedereröffnung des Almarin investieren will, stößt Bergdolt sauer auf. „Der Abbruch kostet mit Sicherheit eine Million Euro“, schimpft der DLRG-Vorsitzende. Der Bürgermeister bezeichnet die Schätzung als „nicht realistisch“ und verweist darauf, dass er den „sehr geschätzten“ Helfern ein alternatives Gebäude angeboten habe. Man sei ja schließlich „offen für alle Optionen“.

    Bergdolt hänge nach Meinung Wiedemanns nur am Almarin, weil er dort einst die Gaststätte betrieben hat. Der wiederum versteht den Vorschlag des Bürgermeisters als Affront. „Das angebotene Gebäude ist ein alter Holzstadel“, klagt Bergdolt. Warum der Bürgermeister am Abriss des Almarin unbedingt festhalten will, könne er sich nicht erklären.

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