Startseite
Icon Pfeil nach unten
Nördlingen
Icon Pfeil nach unten

Mönchsdeggingen: Strukturwandel: Experten zeigen Stärken und Schwächen Mönchsdeggingens auf

Mönchsdeggingen

Strukturwandel: Experten zeigen Stärken und Schwächen Mönchsdeggingens auf

    • |
    Architekt und Stadtplaner Franz Ullrich (2. v. l.) im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern.
    Architekt und Stadtplaner Franz Ullrich (2. v. l.) im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern. Foto: Matthias LInk

    In den Schaufenstern der Alemannenstraße 16 in Mönchsdeggingen, bei der „Paula“, finden die Bürger schon seit mehreren Wochen Plakate über den Prozess des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) in ihrem Ort. Coronabedingt musste die Bürgerbeteiligung, das „Herzstück“ dieses

    Beim ISEK handelt es sich um ein Gesamtkonzept der Ortsentwicklung, das zugleich Grundlage für Fördermittel aus der Städtebauförderung ist, die Finanzhilfen kommen dabei von der EU, vom Bund und vom Freistaat. Die Idee, dass der Ort Mönchsdeggingen an der Städtebauförderung teilnehmen könne, sei aus dem Projekt „Eine Woche Almarin“ heraus entstanden, sagte Bürgermeisterin Bergdolt. Man habe überlegt, wie man den strukturellen Wandel im Ort, der das Almarin, das Kloster, aber auch den Ort selbst betreffe, gestalten könne.

    Mönchsdeggingen: Ortsbild soll aufgewertet werden

    Franz Ullrich, Architekt und Stadtplaner des Büros Plan & Werk, erklärte, dass das oberste Ziel des Entwicklungskonzepts die Aufwertung des Ortsbilds sei, wobei der Fokus auf dem Ortskern liege. Hierfür werde ein Sanierungsgebiet ausgewiesen, das Gebäude und Freiflächen umfasse, also Wege, Straßen, aber auch private Höfe und Gärten.

    Finanziell gefördert werden öffentliche, aber auch private Sanierungsmaßnahmen, beispielsweise Fassadensanierungen, neue Fenster oder Haustüren. Die Zuschüsse lägen zwischen 20 und 30 Prozent, sagte Ullrich. Zudem sei es möglich, die privaten Maßnahmen von der Einkommensteuer abzusetzen. Bedingung hierfür sei jedoch, dass die Maßnahmen bestimmte gestalterische Qualitäten aufwiesen und sich an der lokalen Bautradition orientierten. Bei Fragen stehe auch ein von der Gemeinde bezahlter Beratungsarchitekt den Bürgern zur Verfügung.

    Mönchsdeggingen profitiert von seiner historisch gewachsenen Ortsstruktur

    An Stellwänden wurden Ergebnisse des Analyseprozesses zu Stärken und Schwächen des Ortes präsentiert sowie zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. So zählt das Planungsbüro zu den gegenwärtigen Qualitäten Mönchsdeggingens, dass die historisch gewachsene Ortsstruktur noch gut zu erkennen ist, dass der Ort in eine intakte Natur- und Kulturlandschaft eingebunden ist, dass touristische Ziele vorhanden sind und das Wanderwegenetz gut beschildert ist und dass es eine Schule, Sportanlagen, einen Nahversorger, Dienstleister sowie landwirtschaftliche Betriebe gibt.

    Als gegenwärtige Schwächen des Orts nennt das Büro, dass überregional bedeutsame Gebäude und Wohnhäuser im Ortskern leerstehen, ein Großteil der vorhandenen Bausubstanz sanierungsbedürftig ist, es keine typische Ortsmitte gibt, die Bevölkerung schrumpft und älter wird und einige Flächen hoch versiegelt sind.

    Postkartenaktion bis Ende August

    Über den Beteiligungsprozess informierte Maximilian Köhler, Stadtplaner und Landschaftsarchitekt bei Plan & Werk. Die Bürger können sich noch bis Ende August an der Postkartenaktion beteiligen und auf roten und blauen Postkarten, die an die Haushalte verteilt wurden und im Rathaus ausliegen, ihre Ideen zur Ortsentwicklung oder auch Kritik notieren. Ebenso lange wird noch das Padlet online stehen, bei dem die Bürgerinnen und Bürger auf einer Dorfkarte bestimmte Orte markieren und mit Kommentaren versehen können. Bislang finden sich schon mehr als 20 Pin-Nadeln auf dem Padlet und es seien circa 50 Postkarten abgegeben worden, so Köhler.

    Als nächsten Schritt werde es an einem Abend im Oktober eine Planungswerkstatt geben, an der sich die Bürger beteiligen können. Dabei sollen Arbeitsgruppen zu Themen wie etwa Verkehr, Wohnen oder Natur gebildet werden, die dann Ziele der Entwicklung und Maßnahmen festlegen.

    Bergdolt forderte die Bürger auf: „Machen Sie mit. Wir machen das für uns. Es geht auch nur gemeinsam und von einem lebendigen Ort profitieren wir alle.“ Für den Herbst ist zudem eine Bürgerversammlung geplant.

    Das Padlet zum Mitmachen findet sich unter: www.padlet.com/planundwerk/dlddnr8oh3i95l06

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden