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Mönchsdeggingen: So geht es nun mit dem Almarin in Mönchsdeggingen weiter

Mönchsdeggingen

So geht es nun mit dem Almarin in Mönchsdeggingen weiter

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    Das Almarin in Mönchsdeggingen war vor einigen Jahren in einer Werbeaktion eine Woche lang geöffnet, auch dank ehrenamtlichem Engagement. Das braucht es auch, wenn es das Bad wieder betrieben werden soll.
    Das Almarin in Mönchsdeggingen war vor einigen Jahren in einer Werbeaktion eine Woche lang geöffnet, auch dank ehrenamtlichem Engagement. Das braucht es auch, wenn es das Bad wieder betrieben werden soll. Foto: Szilvia Izsó (Archiv)

    Einigkeit gab es in den vergangenen Jahren kaum beim Thema Almarin, außer in einer Sache: Es wäre schön, wenn das Bad wieder betrieben werden könnte. Doch schon bei dem wichtigen Punkt der Betriebskosten war die Uneinigkeit groß. Eine neue Kostenermittlung wurde in Auftrag gegeben und kürzlich vorgestellt. Wie geht es nun weiter?

    Doch zuvor noch einmal ein kurzer Blick zurück. Vor zwei Jahren ging die Deutsche Sportstättenbetriebs- und Planungsgesellschaft von Betriebskosten von 875.000 Euro jährlich aus. Der Förderverein Almarin dagegen rechnete mit 175.000 Euro. Kritik an der erstgenannten Summe kam damals auf, weil beispielsweise die Wasserkosten vor Ort nicht einbezogen wurden.

    Rolf Bergdolt ist weiter überzeugt, dass das Almarin öffnen kann

    So kam es dazu, dass es nun eine neue Kostenschätzung gab. Diese liegt in einem Bereich von 900.000 bis 1,1 Millionen Euro. Mit ehrenamtlichen Leistungen könne der Betrag noch verringert werden, wie das Landratsamt in einer Pressemitteilung bekannt gab.

    Beim Stichwort Ehrenamt ist Rolf Bergdolt vom Förderverein Almarin der richtige Ansprechpartner. Er ist auch Vorsitzender der Mönchsdegginger Ortsgruppe der DLRG, die für einen möglichen Betrieb des Almarins eine wichtige Rolle spielt. Die nun bekannt gegebenen Zahlen will er nicht kommentieren, da er diese nur in einer Präsentation vorgelegt bekommen habe und die genaue Zusammensetzung nicht kenne.

    Doch dass das Almarin weiterhin eröffnet werden kann, davon ist er überzeugt. „Wenn ich keine Hoffnung hätte, würde ich das nicht machen“, sagt er. „Auch mit diesen Zahlen gibt es genügend Potenzial, um das in einen Bereich zu bringen, der wirtschaftlich machbar ist“, glaubt Bergdolt. Denn gerade im Personalbereich könne man mit ehrenamtlichem Engagement viele Kosten einsparen.

    Es brauche innovative Ideen für das Almarin, so Rolf Bergdolt

    Ist es wirklich vorstellbar, dass die DLRG Mönchsdeggingen über Jahre hinaus das Bad mitbetreiben kann? Für Rolf Bergdolt schon, schließlich sei das Almarin schon 30 Jahre lang so betrieben worden. Es habe einen Bademeister gegeben, der die Wasseraufbereitung übernommen habe, ansonsten hätten Ehrenamtliche die Aufsichten geführt. Bergdolt ist fest davon überzeugt, dass der Strom an Ehrenamtlichen auch heute noch fließen würde: „Wenn man sich anschaut, was die DLRG an der Küste mit der Wasserrettung betreibt, dann wird das alles von Ehrenamtlichen gemacht.“

    Für das Almarin brauche es nun innovative Ideen, man solle nicht Probleme, sondern Lösungen suchen. „Wir haben ein ganzes Cluster an Ideen, wie man mit so einem Bad wirtschaftlich arbeiten kann. Das geht von den reinen Betriebsstoffen (wie Wasserverbrauch), über Energie und Personal bis zu Schulschwimmen. Da sind viele Ideen dabei, die kleine Auswirkungen haben, aber in der Gesamtzahl gehen wir davon aus, dass man da einiges bewegen kann“, schildert Rolf Bergdolt.

    Die Bürgermeisterin betont die Einsparungen durch die Ehrenamtlichen

    Auch mit der neuen Betriebskostenschätzung habe sich die Position der Gemeinde nicht verändert, sagt Bürgermeisterin Karin Bergdolt. Sie sieht weiterhin eine Chance, wenn es eine große Solidarität für eine kommunale Lösung gibt. Zu den neuen Zahlen sagt sie: „Wir hätten uns gerne ein besseres Ergebnis gewünscht. Jedoch gilt es, die Zahlen genauer zu betrachten. So sind zum Beispiel bei den berechneten Varianten bereits die jährlichen Kapitalkosten mit enthalten.“

    Bei den Personalkosten für den Betrieb handle es sich um eine Vollkostenrechnung, ehrenamtliche Leistungen, seien also nicht mit einberechnet. Doch es sei ein „zu beachtender Faktor“, dass es durch ehrenamtliche Leistungen noch bessere Ergebnisse geben könne, auch wenn diese schwer zu kalkulieren wäre. Die Vollkostenrechnung sei der Gemeinde wichtig gewesen, da jede Kommune auf einer neutralen Basis entscheiden müsse, ob sie sich künftig beteiligen wolle.

    Wie nun die nächsten Schritte aussehen

    Die ehrenamtlichen Leistungen könnten aber eine tragende Rolle spielen. „Das Besondere an dieser positiven Bürgerbewegung ist, dass die Mitglieder aus der gesamten Region, aus vielen verschiedenen Gemeinden im Landkreis kommen“, schildert Bürgermeisterin Bergdolt. In der Pressemitteilung hieß es, dass nun verschiedene Modelle erarbeitet werden sollen, wie mit den zu erwartenden Betriebskosten ein Betrieb ermöglicht werden könne.

    Wie diese Modelle aussehen, kann ein Sprecher des Landratsamtes auf Anfrage nicht sagen, da noch Vorschläge eingebracht werden könnten. Dafür sei der Arbeitskreis offen und man müsse noch abwarten, wie diese im Detail aussehen können. Grundsätzlich sollen die Einwohnerzahlen als Maßstab der künftigen Zweckverbandsmitglieder dienen. Am 8. Juni werde sich die Arbeitsgruppe Almarin erneut treffen.

    Auch Karin Bergdolts Vorgänger Karl Wiedenmannn hatte sich für das Bad eingesetzt. Die neuen Zahlen könne er nicht bewerten, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Aber er schildert: „Ich habe immer betont, es müssen sich so viele beteiligen, dass es keinem wehtut. Niemand darf über Gebühr belastet werden.“ Es werde schwierig, doch die Hoffnung habe er noch.

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