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Mönchsdeggingen: Mönchsdeggingen möchte Preis für Dorfentwicklung

Mönchsdeggingen

Mönchsdeggingen möchte Preis für Dorfentwicklung

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    Im alten Almarin erklärt Bürgermeisterin Karin Bergdolt (rechts) den Jurorinnen und Juroren, welche Pläne es fürs ehemalige Hallenbad gibt.
    Im alten Almarin erklärt Bürgermeisterin Karin Bergdolt (rechts) den Jurorinnen und Juroren, welche Pläne es fürs ehemalige Hallenbad gibt. Foto: Veronika Ellecosta

    Erst jüngst hat Mönchsdeggingen den neuen Radweg nach Bissingen eröffnet. Er verbindet damit auch den Hauptort Mönchsdeggingen mit dem Ortsteil Untermagerbein – einmal hinauf den Hügel, weiter zum Hochplateau. Den Radweg hat die Gemeinde mit Fördermitteln umgesetzt und er ist nicht nur für ihre Infrastruktur bedeutsam. "Die Verbindung dieser Ortsteile steht für das, was uns ausmacht: Zwei Regionen zu verbinden, nämlich das Ries und das Kesseltal", sagte Karin Bergdolt, Bürgermeisterin von Mönchsdeggingen im Rathaus, in einem Raum voller Jurorinnen und Juroren. 

    Die Jurorinnen und Juroren waren mit dem Bus aus Augsburg angereist, sie kamen vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, vom Bayerischen Bauernverband oder der Bayerischen Architektenkammer. Karin Bergdolt und die Gemeinde wollten diese Jury überzeugen, dass Mönchsdeggingen ein Ort mit Zukunft ist. 

    Mönchsdeggingen möchte bei "Unser Dorf hat Zukunft" in die nächste Runde

    Mönchsdeggingen hatte sich nämlich beim schwäbischen Entscheid von "Unser Dorf hat Zukunft" beworben. Seit 1961 findet dieser bundesweite Wettbewerb für Dorfentwicklung für Gemeinden im ländlichen Raum mit weniger als 3000 Einwohnern statt. Bürgerinnen und Bürger sollen aktiv ihr Dorf mitgestalten und können sich dabei von externen Fachleuten beraten lassen. Vereine, Bürgerinitiativen und andere ehrenamtliche Zusammenschlüsse sind eingeladen, sich bei der Ortsgestaltung einzubringen. Am Ende begeht eine Jury das Dorf und vergibt Punkte für umgesetzte Projekte und jene, die noch in Arbeit sind. Nicht nur der Weg zur gestärkten Dorfidentität winkt als Gewinn, für das Siegerdorf gibt es auch ein Preisgeld. 

    Im vergangenen Jahr setzten sich je fünf Gemeinden in fünf schwäbischen Landkreisen durch und messen sich jetzt auf der Bezirksebene. Streng genommen rutschte Mönchsdeggingen im Landkreis Donau-Ries ohne Mitbewerber gleich in die schwäbische Runde. Dass immer weniger kleine Gemeinden am Wettbewerb teilnehmen wollen, bedauerte besonders Landrat Stefan Rößle sehr, der gekommen war, um Mönchsdeggingen bei seinem Jurybesuch den Rücken zu stärken. 

    Mönchsdeggingen entspreche den Ansprüchen an "Unser Dorf hat Zukunft"

    Er sei überzeugt, dass Mönchsdeggingen mit dem, was es auf die Beine stelle, den Anforderungen entspreche, sagte der Landrat. In Anbetracht der bescheidenen finanziellen Mittel nehme es sich dennoch allem an: den einzigartigen Bauwerken wie der Klosteranlage und dem ehemaligen Hallenbad etwa. Mönchsdeggingen sei aber auch überzeugtes Mitglied im UNESCO Geopark Ries und bringe sich dort ein. "Die Gemeinde hat's nicht leicht, aber sie macht sich vorbildlich", schloss Rößle. 

    In zwei Kleinbussen, einem Sprinter und einem Oldtimer VW Bully nahm Bergdolt die Juroren mit auf die Reise durch die Vorzeigeprojekte der Gemeinde: vorbei an der Kloster- und Kneippanlage, dem Veranstaltungsort Schafstadel, den Sportanlagen und dem Geotop Kühstein. Trotz beschaulicher Mittel plane die Gemeinde, den Anton-Jaumann-Platz mit Kirchsteig im Rahmen der Integrierten Städtebaulichen Entwicklung (ISEK) zu renovieren, bei Kanalisation und Breitband stünden mal mehr, mal weniger kurzfristig Förderungen bereit, erklärte die Bürgermeisterin daneben. 

    Mit dem ehemaligen Hallenbad hat sich die Kommune zudem aktuell als Besucherzentrum für den Geopark Ries beworben: „Wenn man an Bayern denkt und an Schwaben, sieht man immer eher den Süden. Aber wir im Norden haben landschaftlich auf den zweiten Blick was zu bieten“, sagte Bergdolt. Nachhaltigen Tourismus zu betreiben, sieht die Gemeinde demnach als erstrebenswertes Ziel. Auf die Frage eines Jurors, was mit dem Almarin passiere, wenn das Hallenbad doch nicht zum Besucherzentrum werden sollte, sagt die Bürgermeisterin: "Dann muss der Gemeinderat weiterdenken. Aber eines machen wir nicht: Den Kopf in den Sand stecken."

    Ob Mönchsdeggingen den Bezirksentscheid für sich entscheidet, wird sich bald zeigen: Den Gewinner in Schwaben wird das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg am Freitag, 5. Juli bekannt geben. Weiter geht es dann in den bayerischen Wettbewerb im kommenden Jahr. Wer dort gewinnt, darf wiederum 2026 beim Bundeswettbewerb auftreten. Klappt das für Mönchsdeggingen, müsste die dortige Jury eine längere Anreise auf sich nehmen.

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