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Mönchsdeggingen: Die Gemeinde Mönchsdeggingen plant Glasfaseranschlüsse für alle

Mönchsdeggingen

Die Gemeinde Mönchsdeggingen plant Glasfaseranschlüsse für alle

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    In der Gemeinde Mönchsdeggingen soll das Glasfasernetz großflächig ausgebaut werden.
    In der Gemeinde Mönchsdeggingen soll das Glasfasernetz großflächig ausgebaut werden. Foto: Jan Woitas/dpa (Symbolbild)

    Die Pandemie beschleunigt die Digitalisierung. Eine schnelle Internetverbindung ist für Schulen, Gewerbetreibende, Beschäftigte im Homeoffice und für Haushalte allgemein wichtiger denn je. Der Gemeinderat Mönchsdeggingen hat in seiner Sitzung am Montag Beschlüsse gefasst, um das gesamte Gemeindegebiet an das Glasfasernetz anzuschließen.

    Das Gremium beschloss einstimmig, dass sich die Gemeinde am Förderverfahren „Bayerische Gigabitrichtlinie“ für das gesamte Gemeindegebiet beteiligt. Dazu beauftragte es die Firma Breitbandberatung Bayern GmbH mit den Planungsarbeiten. Das Beratungsunternehmen wird als ersten Schritt eine Markterkundung durchführen, um mögliche Anbieter für den Ausbau herauszufinden. Ein Ergebnis erwartet der Gemeinderat im Februar oder März. Das Beratungsunternehmen war bereits bei einem früheren Förderverfahren für die Gemeinde tätig.

    Alle Haushalte in der Gemeinde sollen versorgt werden

    „Unser Ziel ist es, alle Haushalte in der Gemeinde mit einem Glasfaseranschluss zu versorgen“, sagte Bürgermeisterin Karin Bergdolt. Derzeit gibt es zwei Breitbandversorger. Die Telekom hat ein Kupferkabelnetz, das sie in den letzten Jahren ausgebaut hat. Über die Technologie des sogenannten (Super-)Vectoring sind Geschwindigkeiten von bis zu 250 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) möglich. Daneben bietet DSL-Mobil derzeit bereits ein Glasfasernetz an. Eine Bitratenanalyse im Gemeindegebiet ergab, dass 99 Prozent der Haushalte über eine Geschwindigkeit von mindestens 30 Mbit/s verfügen. 95 Prozent haben über 50 Mbit/s, 73 Prozent über 90 Mbit/s und 29 Prozent sogar über ein Gigabit pro Sekunde. Die durchschnittliche Bitrate beträgt dabei 90 Mbit/s. Diese Analyse-Ergebnisse stellte Herwig Rößner von der Breitbandberatung Bayern in der Sitzung vor.

    Die Förderung nach der Bayerischen Gigabitrichtlinie, die erst im März dieses Jahres in Kraft trat, hat zum Ziel, Glasfasernetze für gewerbliche Anschlüsse mit einem Gbit/s zu schaffen – sowohl beim Up- als auch beim Download. Für Privatanschlüsse solle das Netz mindestens 200 Mbit/s haben. Gefördert wird nicht die gesamte Gemeinde pauschal, sondern einzelne Adressen. Kommunen der Verwaltungsgemeinschaft Ries – wie etwa Mönchsdeggingen – fallen in die Kategorie „Kommune im ländlichen Raum oder im Raum mit besonderem Handlungsbedarf“. Die Förderung pro Haushalt beträgt damit laut Rößner 5400 Euro.

    Auch Schule und Rathaus sollen an das Glasfasernetz angeschlossen werden

    Der Gemeinderat beschloss außerdem, das Rathaus und die Schule an das Glasfasernetz anzuschließen. Das Gremium beauftragte hierfür ebenfalls die Breitbandberatung Bayern mit Planungsarbeiten gemäß der sogenannten „Glasfaser/WLAN-Richtlinie“. Ein Beschluss des Schulverbands muss dazu aber erst noch erfolgen. Rößner teilte mit, dass die Kosten dabei durchschnittlich bei etwa 30000 Euro pro Objekt lägen. Wenn das Rathaus ans Bayerische Behördennetz angeschlossen werde, könne die Gemeinde sogar einen maximalen Förderbetrag von 45000 Euro erhalten.

    Bürgermeisterin Bergdolt erklärte, dass sie aus Gründen der höheren Datensicherheit dafür ist, das Rathaus mit dem Behördennetzwerk zu verbinden, zum Beispiel um an das Landratsamt sicher Daten zu übertragen. Die gesamten Planungskosten für den Anschluss der Haushalte, der Schule und des Rathauses liegen bei knapp 7000 Euro. Wie Bergdolt mitteilte, verfüge die Gemeinde aus einem früheren Förderverfahren noch über 14000 Euro, die für diesen Zweck verwendet werden könnten.

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