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Maihingen: Erste Wasserstofftankstelle im Ries soll kommen – doch es gibt keine Autos

Maihingen

Erste Wasserstofftankstelle im Ries soll kommen – doch es gibt keine Autos

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    Biogasanlage Maihingen: Auf der rechten Seite des befestigten Feldwegs soll eine Tankstelle gebaut werden, die eine Wasserstoff-Zapfsäule hat. Die Bauarbeiten sollen starten, sobald die Pläne vom Landratsamt Donau-Ries abgesegnet wurden.
    Biogasanlage Maihingen: Auf der rechten Seite des befestigten Feldwegs soll eine Tankstelle gebaut werden, die eine Wasserstoff-Zapfsäule hat. Die Bauarbeiten sollen starten, sobald die Pläne vom Landratsamt Donau-Ries abgesegnet wurden. Foto: Lisa Gilz

    Bis 2023 sollen bayernweit 100 Wasserstofftankstellen errichtet werden. Das steht zumindest in der Wasserstoffstrategie des bayrischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Sowohl das Klima, als auch die Wirtschaft in Bayern sollen davon profitieren. In Maihingen könnte es bald die erste Wasserstofftankstelle in der Region geben. Doch fehlen die passenden Autos.

    Im Landkreis Donau-Ries, Dillingen und im Ostalbkreis sind keine Wasserstofffahrzeuge bei den Zulassungsstellen gemeldet. Nichtsdestotrotz haben die Geschäftsführer der Biogasanlage in Maihingen einen Bauantrag für eine Tankstelle eingereicht, die auch Wasserstoff führen soll. Der Gemeinderat hatte zuletzt dem Projekt zugestimmt, jetzt steht nur noch die Absegnung des Landratsamts aus.

    Geschäftsführer des Maihinger Unternehmens glauben fest an ihre Idee

    Die Lage für Autofahrer, die ihre Brennstoffzellenautos im Ries tanken wollen, ist mau. Zum Tanken nach Crailsheim, Ulm, Augsburg, Nürnberg oder Ingolstadt fahren zu müssen, macht die Nutzung des umweltfreundlichen Rohstoffs nicht besonders ansprechend. Darauf deutet auch die Anzahl der gemeldeten Wasserstofffahrzeuge in der Region hin.

    Josef Stimpfle und Georg Thum sind die Geschäftsführer der Biogas Maihingen GbR. Beide Männer glauben fest an die Vision, dass Wasserstoff in der Zukunft einen wichtigen Teil in der Fahrzeugindustrie einnehmen wird. Dass sie im Kreis Donau-Ries die erste Wasserstofftankstelle betreiben würden und es noch keine gemeldeten Autos mit Brennstoffzelle gibt, lässt sie nicht an ihrer Entscheidung zweifeln. „Einer muss ja mal anfangen“, sagt Stimpfle. Sein Kollege Thum kramt Entwürfe aus einem Ordner heraus.

    Die Tankstelle soll auf dem Grünstreifen vor der Biogasanlage entstehen. Durch den befestigten Feldweg wären die Zapfsäulen am Energieweg aus beiden Richtungen anfahrbar. Landwirte, Lastkraftwagen, aber auch die breite Öffentlichkeit soll dort Diesel, Erdgas und Wasserstoff tanken können.

    Wasserstoff könnte auch in der Biogasanlage produziert werden

    Am Anfang käme von der Biogasanlage nur das Erdgas als Eigenprodukt. Sofern es keine gesetzlichen Hürden für das Unternehmen mehr gibt, möchten die Geschäftsführer selbst Wasserstoff herstellen. Grüner Wasserstoff, der durch chemische Prozesse aus Biogas gewonnen werden kann, ist ,nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der einzige Wasserstoff von insgesamt vier Arten, der CO2-frei und klimafreundlich produziert wird. „Auch in unserem Wasserstoff wären keine fossilen Anteile enthalten“, sagt Thum. Vorerst würden sie den Rohstoff von einem Gasanbieter wie der Firma Linde beziehen.

    Projekt-Leiter Karl-Heinz Pfefferer erklärt, dass durch das Wasserstoffangebot die Förderfähigkeit für die Tankstelle zugesagt wurde. „Von den 1,25 Millionen Euro die geplant sind, würden 90 Prozent davon gefördert werden“, sagt der Architekt aus Wemding. Die Förderung läuft über den Freistaat Bayern und das Netzwerk Bayern Innovativ. Stimpfle und Thum warten nun nur noch auf eine Rückmeldung des Landratsamts.

    Wasserstofftankstelle: Letzte Hürde ist das Landratsamt Donau-Ries

    Sobald die Arbeiten einmal beginnen, sollte die Fertigstellung der Tankstelle nicht länger als ein Jahr dauern, sagt Stimpfle. Die Geschäftsführer rechnen bereits damit, dass sie den Grünstreifen, auf dem die Tankstelle entstehen soll, ausgleichen müssen und das Landratsamt nicht ohne Anmerkungen dem Projekt zustimmen wird.

    Trotzdem bleiben die beiden positiv gestimmt. Auch wenn die Tankstelle nicht an einer Hauptverkehrsader liegen würde, hätte der Standort Vorteile. Eine Tankstelle, unabhängig vom Wasserstoff, wäre in der Lage eine Bereicherung für die vielen Landwirte in der Umgebung, die Diesel oder Erdgas nutzen. Unabhängig von dem was getankt wird, soll mit einer Tankkarte bezahlt werden, für die sich Nutzer im Voraus anmelden können.

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