Dr. Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein ist seit 1972 Lehrbeauftragter für Namenkunde an der Universität München und Mitglied der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er erklärt in einer Serie der Rieser Nachrichten Ortsnamen im Ries. Heute geht es um Untermagerbein:
Der Erstbeleg des Siedlungsnamens 1139 Magerbeni ist offensichtlich verschrieben für *Magerbein. Dies geht aus den weiteren Belegen, etwa 1179
Mager und Bein
Bestandteile des Ortsnamens sind das mittelhochdeutsche Adjektiv „mager“ und das Substantiv „bein“ (Bein, Knochen). Um den Namen zu erklären, wurde von dem Verfasser des Historischen Ortsnamenbuches Dillingen auf einen „Kultplatz heidnisch-germanischer Zeit“ verwiesen. Eher ist aber an den mageren, steinigen Boden der Schwäbischen Alb zu denken, wo der weiße Kalkstein in den Feldern und Wäldern an Knochensplitter erinnert; so schreibt jedenfalls ein anderer Autor.