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Löpsingen: So soll der Unfallschwerpunkt an der B 466 entschärft werden

Löpsingen

So soll der Unfallschwerpunkt an der B 466 entschärft werden

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    Geht es nach dem Staatlichen Bauamt Augsburg, soll künftig an der Einmündung der Löpsinger Bachstraße in die B466 nur noch nach rechts abgebogen werden können. Eine Überquerung der Straße Richtung Klosterzimmern ist dann nicht mehr möglich.
    Geht es nach dem Staatlichen Bauamt Augsburg, soll künftig an der Einmündung der Löpsinger Bachstraße in die B466 nur noch nach rechts abgebogen werden können. Eine Überquerung der Straße Richtung Klosterzimmern ist dann nicht mehr möglich. Foto: Bernd Schied

    Die beiden Löpsinger Ausfahrten Bachstraße und Ortsstraße zur Bundesstraße 466 gelten als Unfallschwerpunkte. In den zurückliegenden fünf Jahren war es dort zu einer ganzen Reihe von mitunter schweren Verkehrsunfällen beim Einbiegen und Überqueren gekommen. Diese Gefahrenstellen will das Staatliche Bauamt Augsburg beseitigen und hat dafür dem Bau-, Verwaltungs- und Umweltausschuss des Nördlinger Stadtrats entsprechende Vorschläge präsentiert. Die Ausschussmitglieder diskutierten mit den Vertretern des Straßenbauamts, Natalia Telezin und Stefan Greineder, darüber ausführlich und kontrovers.

    Für die Einmündung der Ortsstraße, also der ersten Kreuzung aus Richtung Nördlingen kommend, hat die Behörde folgende Idee: In einem Pilotprojekt sollen Sichtschutzwände aus Holz am rechten Straßenrand sowie auf dem Fahrbahnteiler bis unmittelbar an die Einmündung in die Bundesstraße reichend angebracht werden. Der Sinn des Ganzen: Die Bretterwand soll Autofahrer dazu zwingen, vor dem Einbiegen auch tatsächlich anzuhalten. Anders können sie sich keinen Überblick im Kreuzungsbereich verschaffen. Greineder geht davon aus, dass die Schutzwände spätestens bis Oktober dieses Jahres stehen werden.

    Ernsthafte Gedanken zu einem Kreisverkehr an der Löpsinger Einmündung

    Falls sich diese Alternative als praxisuntauglich herausstellen sollte, will sich das Staatliche Bauamt ernsthafte Gedanken über einen Kreisverkehr oder eine Ampelanlage machen. Eine Brücke zum Angerhof scheide Greineder zufolge aus – zu teuer, zu komplex.

    Zur Kreuzung Bachstraße/B466, die nördliche Ein- und Ausfahrt nach Löpsingen, machte Greineders Kollegin Telezin diesen Vorschlag: Von der Bachstraße aus soll nur noch nach rechts Richtung Nördlingen abgebogen werden können. Ein Überqueren der Kreuzung wäre nicht mehr möglich, auch nicht aus Richtung Klosterzimmern. Mit entsprechenden Markierungen und Elementen auf der Fahrbahn könnte der Verkehr entsprechend geleitet werden.

    Auch diese Idee soll zunächst auf ihre Alltagstauglichkeit getestet werden. Sollte der Versuch schiefgehen, kann sich Stefan Greineder an der Stelle eine Überführung vorstellen. Am liebsten wäre ihm jedoch – das räumte er im Gespräch mit unserer Zeitung ein – die Kreuzung Bachstraße komplett zu schließen. Für Landwirte und Radler könnte man über eine kleiner dimensionierte Brücke nachdenken. „Die Autofahrer müssten folglich durch Löpsingen zur Bundesstraße fahren. Ich denke, das wäre zumutbar, auch wenn dadurch freilich mehr Verkehr durch die Ortsmitte laufen würde.“

    Ortssprecherin nicht in die Planungen einbezogen

    Stadträtin Gudrun Gebert-Löfflad (Stadtteil-Liste), gleichzeitig Ortssprecherin von Löpsingen, äußerte sich im Ausschuss verärgert über das Staatliche Bauamt. Sie hätte erwartet, dass die Behörde sie als Ortskundige bei den Planungen zur Beseitigung der Unfallschwerpunkte mit einbeziehe. Während sich Gebert-Löfflad mit den Sichtschutzwänden an der Ortsstraße durchaus anfreunden kann, lösten die Überlegungen für die Bachstraße bei ihr Kopfschütteln aus. „Das geht gar nicht. Wenn die Bundesstraße nicht mehr überfahren werden darf, wie sollen Landwirte mit Grundstücken jenseits der Straße dort hin- und wieder zurückkommen?“ Dies wäre nur mit kilometerweiten Umwegen, beispielsweise über Pfäfflingen, machbar.

    Der deutlich artikulierte Protest der Ortssprecherin ließ die Vertreter des Staatlichen Bauamtes aufhorchen. Sie sagten zu, diesen Aspekt bei ihren weiteren Überlegungen zu berücksichtigen und Gebert-Löfflad zu kommenden Besprechungen einzuladen.

    Rita Ortler (SPD) betonte, sie könne sich an beiden Löpsinger Einmündungen zwei Kreisverkehre. „Warum nicht?“, so die Zweite Bürgermeisterin, die darin eine erhebliche Verbesserung der Verkehrssicherheit sehen würde.

    Kein einvernehmlicher Vorschlag der Ausschussmitglieder

    Wolfgang Goschenhofer (Grüne/Frauenliste) präferiert eine Unterführung vom Bachweg nach Klosterzimmern, trotz des höheren technischen und finanziellen Aufwands.

    Zu einem einvernehmlichen Vorschlag kamen die Ausschussmitglieder nicht. Jetzt soll zunächst der Pilotversuch mit den Schutzwänden gestartet werden, war sich das Gremium einig. Oberbürgermeister David Wittner meinte abschließend, angesichts der Unfallzahlen bei Löpsingen müsse es definitiv zu Verbesserungen kommen. Er hoffe, dass das Staatliche Bauamt im Konsens mit der Stadt relativ zeitnah vernünftige Lösungen erarbeiten werde.

    (Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir fälschlicher Weise berichtet, dass Ortler auch für Brücken plädiert habe. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.)

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