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Landwirtschaft: Vom Korn zum Brot

Landwirtschaft

Vom Korn zum Brot

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    Der Lauber Landwirt Harald Handschiegl erläutert anlässlich der „Bayerischen Ernährungstage“, welche Pflanzenschutz- und Düngemaßnahmen er in seinem Weizenfeld durchgeführt hat.
    Der Lauber Landwirt Harald Handschiegl erläutert anlässlich der „Bayerischen Ernährungstage“, welche Pflanzenschutz- und Düngemaßnahmen er in seinem Weizenfeld durchgeführt hat. Foto: Schallert

    Vom Getreidefeld bis zum Brot – diesen Weg konnten die Teilnehmer einer Veranstaltung des Amts für Landwirtschaft in Nördlingen jetzt in Laub nachvollziehen. Sie fand im Rahmen der „Bayerischen Ernährungstage“ statt. Und dabei lernten die Gäste: Der Getreideanbauer als erstes Glied der Kette verdient am wenigsten an seinem Produkt, obwohl er die Grundlage für die Profite aller folgenden Kettenglieder erzeugt. Brigitte Steinle, Leiterin der Abteilung Bildung und Beratung am AELF sagte: „Wir leben fast wie im Schlaraffenland – im Discounter suchen wir unser Brot aus, drücken auf einen Knopf, die Maschine rattert und spuckt das gewünschte Produkt aus. Aber keine Maschine kann Brot wachsen lassen, das sollte uns allen bewusst sein.“ Damit der Verbraucher hochwertige Lebensmittel auf den Tisch bekommt, seien viele kleine Schritte und ein fundiertes Fachwissen notwendig. Bereits zum fünften Mal organisierte das Amt in

    Auf einem Spaziergang entlang der Felder rund um die „Obere Mühle“ der Familie Erich und Tanja Göggerle in Laub konnten rund 20 Veranstaltungsteilnehmer einen Einblick in den modernen Getreideanbau gewinnen. An einem seiner Weizenäcker erklärte Landwirt Harald Handschiegl, welche Maßnahmen er seit der Körneraussaat im Oktober durchgeführt hat. Seit kurzem versucht sich der Lauber BBV-Ortsobmann auf einem seiner beiden Betriebe im ökologischen Landbau. Auf 30 Hektar baut er Dinkel und Luzerne an und produziert Heu für Bio-Milchviehbetriebe und „das funktioniert gut“.

    AELF-Leiter Manfred Faber sagte: „Die Kornkammer Ries wird heute schnell mit Biogas in Verbindung gebracht.“ Mit einem Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche (LN) von knapp 24 Prozent könne aber von einer „Vermaisung“ des Rieses keine Rede sein, zumal „das Getreide mit einem Flächenanteil von knapp 40 Prozent nach wie vor deutlich die Nase vorn hat“, sagte Faber.

    Eine Mühle ist etwas ganz Besonderes, weil sie den Grundrohstoff für viele Lebensmittel liefert, so der Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbunds, Dr. Josef Rampl, zu Beginn der Mühlenführung. Zudem sei eine Mühle in der Region ein Segen für die Landwirte, da sie von ihr höhere Preise für das Getreide erhalten. Die 22 Jahre alte Müllermeisterin Carolina Göggerle sagte: „Damit wir gutes Mehl produzieren können, benötigen wir ausgezeichnete Qualitäten.“ Noch bevor der Landwirt sein Getreide auf dem Betrieb abkippen dürfe, werde es kontrolliert. „Erfüllt die Ware nicht unsere Ansprüche, muss der Lieferant weiterfahren.“ Bei Getreide mit einer hohen Güte erfolgen Vorreinigungen, danach würden A- und E-Weizen, Roggen und Dinkel zu sortenreinem Mehl verarbeitet. „Damit wir bei eventuellen Störungen schnell vor Ort sind, mahlen wir nachts, denn tagsüber sind wir alle oft unterwegs.“ Acht bis zehn Tonnen Getreide sei die Tagesleistung der Oberen Mühle.

    Im Anschluss an die Mühlen-Führung erläuterten Bäckermeister Josef Weißgerber und seine Tochter Ursula Weißgerber-Gräf den Teilnehmern, welche Verarbeitungsschritte und Geräte für die Zubereitung von Brot notwendig sind. Die Bäckerei Weißgerber in Wemding verarbeitet das Mehl der Göggerle-Mühle. Außerdem gaben Vater und Tochter Tipps, wie Brot lange frisch und köstlich bleibt, welche Unterschiede es zwischen den verschiedenen Brotsorten gibt und was letztlich eine gute Qualität ausmacht. (ps, pm)

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