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Landwirtschaft: Munninger Strategie gegen den Klimawandel

Landwirtschaft

Munninger Strategie gegen den Klimawandel

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    Auf 40 Prozent der Flächen, die Landwirte im Kreis nutzen, wird Getreide angebaut. Der Klimawandel macht auch den Rieser Bauern zu schaffen: Die Temperaturen sind in den vergangenen 30 Jahren um drei Prozent angestiegen, die Niederschläge dagegen geringer.
    Auf 40 Prozent der Flächen, die Landwirte im Kreis nutzen, wird Getreide angebaut. Der Klimawandel macht auch den Rieser Bauern zu schaffen: Die Temperaturen sind in den vergangenen 30 Jahren um drei Prozent angestiegen, die Niederschläge dagegen geringer.

     Trotz teilweise schwierigen Wetterbedingungen für manche Pflanzen, können die meisten Rieser Bauern in diesem Jahr wohl wieder mit einer durchschnittlichen Ernte und vielleicht sogar leicht steigenden Erträgen dafür rechnen. Das war der Tenor der Experten bei der Erntefahrt, die das Nördlinger Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) organisiert.

    Mitarbeiter des Amtes, Vertreter des Bauernverbandes, Agrarhändler und Munningens Bürgermeister Dietmar Höhenberger besuchten dieses Mal den örtlichen Kartoffelhof Hertle, den Markus

    Beides wächst dort seit Jahren gut, doch der globale Klimawandel macht sicht bemerkbar. AELF-Direktor Manfred Faber machte auf ihn mit eindeutigen Zahlen aufmerksam. So seien die Durchschnittstemeperaturen im Ries in den vergangenen 30 Jahren um bis zu drei Prozent angestiegen. Zudem gibt es weniger Sommer- sowie Winter-Niederschläge und extremere Wetterereignisse, so Faber. Nur mit der Anpassung von Fruchtfolgen, Pflanzenschutz und Düngung, Sortenwahl, früheren Saatzeiten sowie verbesserter Wasserversorgung könne man dem im Ries entgegen wirken. Einige Munninger Landwirte schlossen sich unter Hertles Führung zusammen und konnten mit viele Aufwand einen mehr als 2000 Quadratmeter großen Wasserspeicher bauen, der mehr als 10000 Kubikmeter Wörnitzwasser aufnehmen kann. Das große Becken ist in der Landschaft kaum auszumachen, weil es erhöht und begrünt ist, seine drei Meter hohe Wassersäule ist nicht zu sehen. Von hier verlegten die Landwirte rund 14 Kilometer Wasserleitungen auf ihre Felder und können dort nun bei Bedarf auch Kartoffeln bewässern. Hertle kann die Bewässerung auch zum Forstschutz einsetzen. Auf die immer schwierigeren Bedingungen für die Landwirtschaft machte auch BBV-Kreisobmann Karlheinz Götz aufmerksam. So hätten unter der vergangenen Trockenheit vor allem die Waldbestände gelitten und ein großes Problem komme auf die Bauern mit der neuen Düngeverordnung zu. Gerade für kleinere Betriebe werde die Lagerhaltung schwierig, wenn teilweise ein ganzer Monat der Gülleausbringung wegfalle. Aber auch auf den Wegfall landwirtschaftlicher Flächen sowie die Ausweisung weiterer Naturparks machten Bauern das Leben schwerer, so Götz.

    Auf durchschnittlich mehr als 50 vor allem kleinere Betriebe, die in den vergangenen Jahren im Landkreis aufgegeben haben, machte Faber aufmerksam. Derzeit gebe es noch rund 2300 Betriebe mit einer wachsenden Größe auf 32,5 Hektar, nur größere mit mehr als 70 Hektar seien auf nahezu 300 Stück angewachsen. Erfreulich sei in diesem Zusammenhang auch der erneute Anstieg von 22 Bio-Betrieben auf jetzt 120 mit insgesamt 5000 Hektar Fläche.

    Vorherrschend sei im Kreis mit knapp 40 Prozent der Flächen das Getreide geblieben – vor dem Mais mit rund einem Viertel der Flächen. Dieser habe sich nach zwei größeren Sprüngen allerdings nur noch geringfügig auf 17471 Hektar gesteigert, während vor allem weniger Raps angebaut würde. Beim Getreide hätten besonder Winterweizen und -gerste verloren, Triticale und Dinkel dagegen Fläche gewonnen, berichtete Färber.

    Verständlich, denn auch Helmut Stöcker vom AELF erwartet heuer eine überdurchschnittliche Triticale-Ganzpflanzenernte, die natürlich wie beim Weizen standortabhängig sei. Dennoch könne auch bei Wintergerste und Roggen von einer guten Ernte ausgegangen werden. Die frühen Niederschläge seien vor allem für Winterraps günstig gewesen, die Entwicklung von Mais dagegen erst mit dem jüngsten Regen stark aufgeholt.

    Die Ertragsschätzung für Zuckerrüben und Kartoffeln sei noch schwierig, so Stöcker, teilweise habe die Juni-Hitze allerdings zu sogenanntem Durchwuchs geführt. Luzerne konnten Trockenperioden gut überstehen und bei Grünland sowie Feldfutter sei der erste Schnitt gut gewesen, der zweite eher unterdurchschnittlich.

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