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Landkreis Donau-Ries: Wie das Coronavirus den Arbeitsalltag im Landkreis beeinträchtigt

Landkreis Donau-Ries

Wie das Coronavirus den Arbeitsalltag im Landkreis beeinträchtigt

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    Hände richtig waschen und desinfizieren zählte zu den wichtigsten Vorbeuge-Maßnahmen gegen das Coronavirus. In den Nachbarlandkreisen gibt es inzwischen bestätigte Fälle.
    Hände richtig waschen und desinfizieren zählte zu den wichtigsten Vorbeuge-Maßnahmen gegen das Coronavirus. In den Nachbarlandkreisen gibt es inzwischen bestätigte Fälle.

    Im benachbarten Ostalbkreis , dem Landkreis Augsburg und Aichach-Friedberg wird die Lage ernst: Dort sind inzwischen Menschen am Coronavirus erkrankt. Eine 43-jährige Frau aus dem Raum Ellwangen befindet sich nach Angaben des baden-württembergischen Sozialministeriums in häuslicher Isolation. Am Abend meldet das Ministerium kurz vor Redaktionsschluss unserer Zeitung zwei weitere Fälle, Kontaktpersonen der infizierten Frau. Und im Landkreis Donau-Ries ?

    Bis dato gibt es keinen Verdachtsfall auf den Coronavirus . Diese Auskunft gab am Mittwochnachmittag das Landratsamt auf Anfrage unserer Zeitung. Über bestätigte Fälle dürfe die Kreisbehörde ohnehin keine Auskunft geben, sagte Pressesprecherin Gabriele Hoidn . Die behalte sich das Bayerische Gesundheitsministerium vor.

    Die Unternehmen im Ries treffen Vorsichtsmaßnahmen

    Regionale Wirtschaftsunternehmen stellen sich vorsichtshalber auf die Situation ein, obwohl es bei den von unserer Zeitung befragten Firmen noch keinerlei Probleme mit dem Virus gebe.

    Die Nördlinger Firma Zasche, die unter anderem Krananlagen herstellt, denkt aktuell darüber nach, die Teilnahme an der Messe Logimat in Stuttgart zu stornieren, obwohl diese stattfinden soll. Vertriebsleiter Manfred Behringer sagte, zum Schutz des eigenen Aufbau- und Standpersonals gehe die Tendenz in Richtung Nichtteilnahme, obwohl es sich um eine der wichtigsten Messen in der Branche handle.

    Eingeschränkt habe Zasche inzwischen den Kontakt zu einem Mitarbeiter in Shanghai , wo das Unternehmen eine Niederlassung hat. Auf unbestimmte Zeit verschoben wurde Behringer zufolge der Besuch eines Mitarbeiters aus China , der zu einer Schulung ins Ries kommen sollte. Für die Beschäftigten im Nördlinger Betrieb habe man Desinfektionsspender mit Sensoren angebracht, sodass kein Bedienhebel betätigt werden müsse. „Was wir zum Schutz unserer Mitarbeiter tun können, tun wir auch“, versicherte Behringer .

    Warenliederungen könnten sich wegen Coronavirus verzögern

    Auch bei der Varta AG an ihren Standorten in Ellwangen und Nördlingen wird so verfahren. „Wir haben es glücklicherweise noch mit keinem Corona-Verdachtsfall zu tun“, sagte Unternehmenssprecherin Nicole Selle auf Anfrage. Neben einer umfassenden Aufklärung der Beschäftigten über Hygienemaßnahmen hingen in den Firmengebäuden die entsprechenden Desinfektionsspender.

    Bei der SPN Schwaben Präzision läuft es ähnlich. Auch hier tue die Firma alles, um die Mitarbeiter zu schützen, wie der kaufmännische Geschäftsführer Georg Jaumann unserer Zeitung erklärte. Desinfektionsspender gehörten ebenso dazu, wie der Verzicht auf den Handschlag bei der Begrüßung und der Appell an die Beschäftigten, in die Armbeuge zu husten oder zu niesen und nicht in die Hand.

    Betroffen vom Corona-Thema ist das global agierende Unternehmen Hama in Monheim . Wie Pressesprecherin Susanne Uhlschmidt sagte, seien alle anberaumten Besuche von Geschäftspartnern aus Fernost am nordschwäbischen Firmensitz abgesagt worden. Noch mehr ins Gewicht würden die abgesagten Messen fallen, bei denen sich Hama wie sonst üblich präsentiert hätte. Uhlschmidt nannte als Beispiele den World Wide Mobil Congress in Barcelona und die Messe Light & Building in Frankfurt , die demnächst angestanden wäre. Nicht auszuschließen sei, dass sich Warenlieferungen aus dem Fernen Osten an Hama verzögern könnten, weil Frachthäfen geschlossen würden.

    Coronavirus: 3000 Unternehmen in Bayerisch-Schwaben betroffen

    Bei Airbus Helicopters in Donauwörth wird die Situation aufmerksam beobachtet, betonte Pressesprecher Gregor von Kursell. Für die Mitarbeiter gebe es entsprechende Reisehinweise. Kunden und Besucher, die ins Werk kämen, müssten einen Fragebogen ausfüllen und angeben, ob sie sich vorher in einem Krisengebiet aufgehalten hätten oder die typischen Symptome verspürten. Wer diese Frage mit Ja beantworte, werde nicht hereingelassen, so von Kursell. „Wir haben auch schon Mitarbeiter 14 Tage nach Hause geschickt, die in gefährdeten Gebieten waren und uns dies mitgeteilt haben.“ Beschäftigte aus der Verwaltung hätten dann das Home Office nutzen können.

    Nach Angaben der IHK Schwaben sind derzeit rund 3000 Unternehmen in Bayerisch-Schwaben von den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus ’ betroffen, rund 500 mit China-Geschäft und mehr als 600 mit Verbindungen nach Italien , erklärte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Markus Anselment . Gerade bei kleineren und mittleren Firmen sei die Betroffenheit spürbar angewachsen und werde vermutlich weiter zunehmen.

    Auswirkungen auf "Gesundheitstage Donauries"

    In den Kliniken des Landkreises Donau-Ries sind bis jetzt keine Fälle einer Infektion aufgetreten, sagte der Vorstandsvorsitzende des gemeinsamen Kommunalunternehmens (gKU), Jürgen Busse . Soviel könne er mitteilen. Er verwies auf das Gesundheitsministerium , wenn es um die Bekanntgabe von nachgewiesenen Fällen gehe.

    Aufgrund der zunehmenden Verbreitung des Virus ’ werden die „Gesundheitstage Donauries“ verschoben. Sie sollen jetzt vom 9. bis 11. Oktober dieses Jahres stattfinden. „Nach Rücksprache mit allen Beteiligten haben wir uns dazu entschlossen, die Veranstaltung zu verschieben“, so Organisator Sebastian Haag von der ASH Veranstaltungen und Handel GmbH. „Die Sicherheit und Gesundheit unserer Aussteller, Redner, Besucher und Mitarbeiter steht an oberster Stelle“. Der KlarText-Talk mit Ski-Olympiasiegerin Hilde Gerg findet am Freitag, 9. Oktober, statt. Bereits gekaufte Karten verlieren nicht ihre Gültigkeit oder können beim Ticketservice der Rieser Nachrichten sowie bei der „Bier Box“ am Nördlinger Marktplatz zurückgegeben werden.

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