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Landkreis Donau-Ries: Schwimmbad-Misere: Was die Landrats-Kandidaten tun wollen

Landkreis Donau-Ries

Schwimmbad-Misere: Was die Landrats-Kandidaten tun wollen

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    Nur noch ein Schwimmbad gibt es im nördlichen Landkreis – das in Nördlingen. Die Kandidaten für den Posten des Landrates haben in Sachen Bädermisere ganz unterschiedliche Ideen.
    Nur noch ein Schwimmbad gibt es im nördlichen Landkreis – das in Nördlingen. Die Kandidaten für den Posten des Landrates haben in Sachen Bädermisere ganz unterschiedliche Ideen. Foto: Verena Mörzl

    Die Zahlen sind erschreckend: Eine nicht-repräsentative Umfrage der Wasserwacht Nordschwaben hat ergeben, dass im südlichen Landkreis Donau-Ries 61 Prozent der unter Zwölfjährigen nicht sicher schwimmen können. Im nördlichen

    Nico Ach ist selbstständiger IT-Unternehmer in Donauwörth. Er sieht Handlungsbedarf in den Bereichen Nachhaltigkeit, ÖPNV und Sozialpolitik.
    Nico Ach ist selbstständiger IT-Unternehmer in Donauwörth. Er sieht Handlungsbedarf in den Bereichen Nachhaltigkeit, ÖPNV und Sozialpolitik. Foto: Hilgendorf

    Nico Ach (Grüne) sagt, es sei ihm ein Anliegen, dass die Bürger im Landkreis Donau-Ries eine gute Infrastruktur vorfänden. Er schlägt vor, darüber nachzudenken, alle Bäder im Kreis in einen gemeinsamen Zweckverband zu überführen – selbst wenn dies „ein Herkulesprojekt“ sei. Doch es anzugehen lohne sich, anschließend könne man zusammen mit den Kommunen übergreifend Lösungen finden. Eine landkreisweite Planung sei nötig. Der Landrat könne beim Thema Bäder eine starke Vermittlerrolle einnehmen, der Kreis unterstützen, wenn nötig. Und: Er könne sich im Rahmen von freiwilligen Leistungen durchaus beteiligen, so Ach.

    Peter Moll kandidiert als Landrat für die SPD im Kreis Donau-Ries.
    Peter Moll kandidiert als Landrat für die SPD im Kreis Donau-Ries. Foto: Foto: Schmid

    Peter Moll ( SPD ) weiß, dass die Bäder keine originäre Kreisaufgabe sind – unterstützen könne man aber über freiwillige Leistungen: „Dazu wäre ich bereit.“ Moll setzt auf einen Zweckverband: Der Landkreis könnte diejenigen Kommunen an einen Tisch holen, die Bäder betreiben. Und, so der Sozialdemokrat: Man müsse überlegen, wo man noch ein Bad brauchen könnte – aus Molls Sicht im Nordries. Für den Bau eines Bades bekomme man hohe Förderungen vom Bund und dem Freistaat, das Problem sei der Betrieb. Und da müsse man ausloten, wie sich der Kreis beteiligen könnte. Im Etat würde Moll dafür durchaus „umschichten“.

    Ulrich Singer in Wemding – hier hat der Jurist seine Kanzlei. Er will die  des Landkreises verbessern und Panik in der Politik vermeiden.
    Ulrich Singer in Wemding – hier hat der Jurist seine Kanzlei. Er will die des Landkreises verbessern und Panik in der Politik vermeiden.

    Ulrich Singer ( AfD ) meint: „In Mönchsdeggingen hatten wir mit dem Almarin eigentlich etwas.“ Doch dort lasse man gute Infrastruktur verfallen. Der Landkreis Donau-Ries müsse für das Bad Geld in die Hand nehmen, fordert Singer – schließlich würde es nicht nur von den Mönchsdeggingern, sondern von Menschen aus dem gesamten Kreis genutzt werden. Ein Geopark-Infozentrum in der Südries-Gemeinde nennt Singer „Augenwischerei“. Er gehe jeden Tag in Wemding an solch einem Infozentrum vorbei und sehe darin kaum Menschen: „Das Geld sollte man lieber ins Schwimmbad investieren.“

    Florian  ist der jüngste Bewerber um das Amt des Landrats. Das Bild zeigt ihn vor der Baustelle der Realschule in Rain.
    Florian ist der jüngste Bewerber um das Amt des Landrats. Das Bild zeigt ihn vor der Baustelle der Realschule in Rain.

    Florian Riehl ( FW ) verweist darauf, dass der Landkreis bereits seinen finanziellen Beitrag zum Schulschwimmen gesteigert habe. Man könne die Schüler öfters zum Schwimmen schicken – doch ansonsten sei es schwierig für den Kreis, etwas in Sachen Bädermisere zu tun: „Der Landkreis darf das nur bedingt.“ Riehl sieht allerdings eine Chance darin, die Bäder in der Region über die Marke Donauries und das Ferienland besser zu vermarkten. Denn je mehr Menschen sie besuchen würden, desto höher seien auch die Deckungsbeiträge, argumentiert er. „Ich bin früher als Jugendlicher immer gern ins Hallenbad nach Rain gegangen.“

    Stefan Rößle sieht eine ganze Reihe an positiven Entwicklungen – und er will noch viell erreichen, auch in puncto Nachhaltigkeit.
    Stefan Rößle sieht eine ganze Reihe an positiven Entwicklungen – und er will noch viell erreichen, auch in puncto Nachhaltigkeit. Foto: Hilgendorf

    Amtsinhaber Stefan Rößle ( CSU ) betont: „Der Landkreis ist nicht zuständig.“ Der Kreis dürfe weder Bäder bauen, noch Zuschüsse geben. Rößle sagt, dass die Kommunalpolitische Vereinigung der Union, deren Landesvorsitzender er ist, in Bayern bereits eine bessere Förderung von Hallenbädern erreicht habe. Zudem gebe es Bundesförderprogramme. Und: Der Landkreis zahle mittlerweile deutlich mehr, wenn Klassen weiterführender Schulen die Bäder nutzten, nämlich kostendeckende Beiträge. „Ich bemühe mich“, betont Rößle . Ein Geopark-Infozentrum in Mönchsdeggingen sieht er als „Zugpferd“ für das Almarin, dass er noch nicht aufgegeben hat.

    Mehr zu den Kandidaten lesen Sie hier: Landratswahl: Die fünf Kandidaten stellen sich vor

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