Dettweiler – Steinmeier – Geopark. Landrat Stefan Rößle erkannte sehr wohl, dass in diesen drei Namen das Potenzial zu einer großartigen Heimat-Dokumentation steckt. In der Mönchsdegginger Wirtschaft „Rose“, als Baudenkmal selbst ein Stück Heimatkunde, stellten der Kreisheimatpfleger und der Heimatverleger und exzellente Fotograf ihr gemeinsames Werk über den
Beides erfüllen die Autoren mit Bravour. Herbert Dettweiler nimmt seinen textlichen Part bei der Präsentation zurück und lässt die Bilder des Co-Autors sprechen: Detailaufnahmen von Blumen steht ein Panoramabild des Donauwörther Klosters Heilig Kreuz gegenüber – mit den Alpen im Hintergrund. Impressionen von mittelalterlichen Straßen und Gassen wechseln sich mit grandiosen Luftaufnahmen ab – sie dokumentieren, dass Fritz Steinmeier nach jahrzehntelanger Erfahrung genau weiß, wann er wo sein muss, um das schönste Licht einzufangen, und das zu allen Jahreszeiten. Alle Bereiche des Geoparks sind berücksichtigt, neben dem Ries auch Donau-Lech-Gebiet, Monheimer Alb und Altmühltal. Die Geologie nimmt einen breiten Raum ein, Naturaufnahmen spiegeln den Erlebniswert der Geotope wieder, ergänzt von zahlreichen dokumentatorischen Abbildungen, um den Hintergrund zu erhellen – hier verzahnen sich die Texte Dettweilers nach klarem, übersichtlichen Konzept mit den Bildern.
Kurt Kroepelin griff in seinem Vortrag die Verbindung von Wissen und Erlebnis auf und skizzierte die Geotope, die seit der Zertifizierung des Geoparks vor neun Jahren geschaffen wurden, mit ihren Besonderheiten – im Geotop Alte Bürg wird anhand eines vermeintlichen Suevit-Schlots nachvollziehbar, warum man das Ries früher für einen Vulkankrater hielt. In der Aumühle ist die Grenze zwischen Auswurfgestein und Trümmermassen offen sichtbar, in Wengenhausen einzigartige Kristalline, und auch die Biotope bei Gosheim, Großsorheim, Maihingen, Wörnitzstein und Mönchsdeggingen zeigen jeweils einzigartige Besonderheiten. Kroepelin demonstrierte mit Aufnahmen von schwerem Baugerät, welch enorme Leistung hinter der Erschließung der Geotope steckt. Helga Steinmeier, Triebfeder des Heimatverlags Steinmeier, begrüßte das Publikum im vollen Saal der altehrwürdigen Wirtschaft. Sie verwies stolz auf nunmehr über 180 Titel des Hauses, welche die Vielfalt des Rieses literarisch verewigen. Landrat Stefan Rößle würdigte das Buch als „atmosphärisch stimmige Vorbereitung oder Nachlese der Heimatregion“ – Vorbereitung für Touristen, Nachlese für Geopark-Bewohner. Das „Fenster in die kosmisch geprägte Landschaft“ stelle hervorragend dar, dass die Folgen des Asteroideneinschlags sowohl Geologie als auch Natur, Menschheitsgeschichte und Kultur betreffen. „Das Buch trägt zu unserer vornehmsten Aufgabe bei, den Geopark Ries für möglichst viele Menschen erlebbar zu machen.“
Auch die Gestalter des traditionell-festlichen Rahmens sprachen Grußworte: Rolf Mühlböck, Vorsitzender des Gesangvereins Mönchsdeggingen, der ein regelrechtes kleines Konzert gab, sowie Karin Bergdolt, die 2. Vorsitzende des Dorfvereins Mönchsdeggingen, der ein zünftiges Buffet ausrichtete.
Herbert Dettweiler und Fritz Steinmeier, „Geopark Ries - Europas größten Meteoritenkrater entdecken und erforschen“, 2015, ISBN 978-3-936363-53-1, Heimatverlag F. Steinmeier, Nördlingen, 226 Seiten, 24,80 Euro.