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Konzert: „Hiss“ in Munningen: Die Rolling Stones des Polka

Konzert

„Hiss“ in Munningen: Die Rolling Stones des Polka

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    „Hiss“ begeisterten in der Munninger Ziegelmühle. Am Akkordeon spielte Stefan Hiss, an der Mundharmonika Michael Roth. Am Bass stand Volker Schuh, an der Gitarre Thomas Grollmus und am Schlagzeug spielte Bernd Öhlenschläger.
    „Hiss“ begeisterten in der Munninger Ziegelmühle. Am Akkordeon spielte Stefan Hiss, an der Mundharmonika Michael Roth. Am Bass stand Volker Schuh, an der Gitarre Thomas Grollmus und am Schlagzeug spielte Bernd Öhlenschläger. Foto: Michael Scheidle

    Einflüsse aus allen Ländern prägen deren Musik. Mal fühlt sich der Besucher, als wäre er im Westernsaloon, dann wieder in der Taiga. Der Titel des Programms scheint also passend: „Von Sansibar nach Santa Fe“. Die Band „Hiss“ aus Stuttgart, die ihren Stil „Polka’n Roll“ nennt, begeisterte in der Munninger Ziegelmühle. Sie starteten mit dem Titel „Polka für die Welt“.

    Vom ersten Ton an war das Publikum dabei. Stimmung, Tanz und gute Laune waren an diesem Abend in der Ziegelmühle garantiert. Die Band wurde nicht müde, gönnte den Tanzenden kaum eine Pause. Beim Lied „Christliche Seefahrt“ wurde geschunkelt, bei „Tanz“ war das Publikum paarweise an der Bühne, bewegte sich im Rhythmus und beim Lied „Twisten in der Taiga“ machten die Besucher in der Ziegelmühle ebendies. Der Sound war gut auf den Raum abgestimmt, so kamen die Texte, für die hauptsächlich Stefan Hiss und Michael Roth verantwortlich sind, zur Geltung. Die Texte handeln vom Reisen und der Sehnsucht nach Abenteuern. Augenzwinkern und Schmunzeln ließen sich manchmal nicht vermeiden. Titel wie Bier, Wurst und Tanzmusik“, „Begrabt mich bloß nicht in der Heimat“, oder „Wenn Du tanzen willst“ zeugten davon. Nach 50 Minuten gan es dann, eher gedacht für das Publikum als für die Band, eine Pause.

    Perfektionisten an den Instrumenten

    Jedes der fünf Bandmitglieder ist ein Perfektionist an seinem Instrument. Das wurde bei den Soli deutlich: Stephan Hiss am Akkordeon und Gesang, mit seinen humorvollen Zwischentexten, Michael Roth an der Mundharmonika, der den Synthesizer damit ersetzt. Volker Schuh am Bass, der sich beim Lied „Tanz“ ein Instrumenten-Duell mit Thomas Grollmus an der Gitarre lieferte, oder Bernd Öhlenschläger: ein Schlagzeuger mit großer Mimik.

    Auf bisher neun CDs hat die Band ihre Qualität unter Beweis gestellt. Das jüngste Werk „Das Gesetz der Prärie“ stammt von 2013.  Mit „Komm Tanz mit mir“ schaffte es „Hiss“ 1998 auf den dritten Platz der ZDF-Hitparade. 2004 erhielten sie den deutschen Preis für Folk und Weltmusik, die „Ruth“. 2007 drehten sie den Film „Zur Sonne“, bei dem die Band selbst im Mittelpunkt steht. Der Text ihres Songs „Negerpolka“ schaffte es ins Schulbuch, als Unterrichtseinheit gegen Fremdenhass.

    Das Fazit des Abends brachte Stefan Hiss passend auf den Punkt: „Landeier und Polka passen zusammen.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

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