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Kontroverse Debatte um Mobilfunkmasten

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Kontroverse Debatte um Mobilfunkmasten

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    Munningen Schon einige an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Mobilfunkmasten zweifelnde Donau-Rieser haben Erwin Walch (Deutsche Telekom) und Dr. Thomas Kurz vom Augsburger Landesamt für Umweltschutz beruhigen können. Oft haben die beiden bei diversen Bürgerversammlungen mit sachlichen Argumenten und schlüssigen Darlegungen überzeugt und die Ängste der wegen schädlicher Emissionen besorgter Bürger ausgeräumt. Nun sprachen die beiden bei einer Informationsveranstaltung in

    Als Ausgangsfrage stand im Raum: „Wir haben doch eine gute Netzauslastung. Warum brauchen wir dann zusätzliche Funkmasten?“ Fakt ist: Jährlich wächst die Datenmenge, die Smartphones benötigen, um circa 60 Prozent. Klar ist, dass dadurch der Bedarf an Mobilfunkmasten auch in ländlichen Gebieten stark steigt, um eine vernünftige Netzabdeckung „auch auf dem flachen Land“ zu gewährleisten. Und man könne nicht länger hinwarten, wie der Telekom-Vertreter betonte, denn jeder dieser Masten benötige bis zur Fertigstellung mindestens zwei Jahre Vorlaufzeit.

    Anders als bei vorhergegangenen Veranstaltungen konnten die Referenten in Munningen die Ängste der Zuhörer nicht vertreiben. Nicht wenige Zwischenfragen – „Wenn alle drei Anbieter von so einem Mast senden, wird dann auch die Strahlung verdreifacht?“ – konnten nicht schlüssig erklärt werden, sondern provozierten noch mehr Widerspruch und damit weitere, teils hartnäckige, Rückfragen. Und die Referenten mussten sich auch Fragen gefallen lassen wie die, ob Dr. Thomas Kurz – trotz Vorstellung gleich zu Beginn seines Vortragsteils – auch von der Telekom sei. Als „Gegengewicht“ zum Technik-Betreiber wurde er offensichtlich nicht von allen Besuchern der Veranstaltung wahrgenommen, obwohl er sich als Vertreter des Landesamtes für Umweltschutz aufseiten der Verbraucher sieht. Kurz konnte noch so sehr von der weiten Unterschreitung von Grenzwerten sprechen, er konnte noch so viele Folien bemühen, die Schwörsheimer und Munninger wollten ihm nicht so recht glauben. Auf die von ihm verwendeten Fachbegriffe reagierte das Publikum emotional.

    Selbst als Bürgermeister Dietmar Höhenberger sich zum Schluss einbrachte und den Zuhörern versprach, von der Gemeinde alle Messwerte im Betrieb überprüfen zu lassen, half das nichts mehr, um diesem Abend noch einen Konsens abringen zu können. Bis weit nach 22.30 Uhr wurden die Argumente ausgetauscht, aber überzeugt werden konnte niemand so recht. Bezeichnend die provozierende Frage einer Besucherin, etwa um diese Uhrzeit: „Wir haben doch eine gute Netzauslastung. Warum brauchen wir dann zwei neue Masten?“ So hören sich drei Stunden Aneinander-vorbei-Reden und Missverständnis an. (murb)

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