Es lässt sich nicht leugnen: Die Corona-Müdigkeit führt unweigerlich dazu, nachlässig zu werden. Doch gerade im Lebensmittel-Handel haben Personal und Kunden mehr Verantwortung, als je zuvor. Täglich begegnen sich gerade in den Einkaufs-Meilen und Discountern immer noch Hunderte Personen.
Lidl Nördlingen: Kritik nach Corona-Fällen
Selbst wenn es die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen satt haben, Kunden anzuhalten, mit Einkaufswagen ins Geschäft zu kommen, um die Zahl der Personen zu überwachen. Selbst wenn ein Kunde mal nur schnell mit Schlauchschal über Nase und Mund Zigaretten holen will und dafür theoretisch keinen sperrigen Wagen bräuchte. Selbst wenn die Gefahr einer Infektion unrealistisch scheint – sie ist da. Es gibt keine Alternative, als dieser großen Verantwortung auch gerecht zu bleiben. All diese Vorkehrungen zu treffen, Personal und Kunden zu schützen, ist Leitungsaufgabe und sollte besser überwacht werden.
Vorwürfe gegenüber Lidl: Es hakt offensichtlich an mehreren Stellen
Im Fall der Nördlinger Lidl-Filiale lässt sich nur schwer feststellen, ob in den Führungspositionen zu lasch mit der Pandemie umgegangen wird. Nichtsdestotrotz hakt es wohl an mehreren Stellen. Es scheint ein Kommunikations- und ein Vertrauensproblem zu geben. Wenn es die Öffentlichkeit braucht, um Gehör beim Arbeitgeber zu finden, liegen womöglich mehr Missstände vor, als schwindendes Verantwortungsbewusstsein in der Corona-Müdigkeit.
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