In dieser aufgeregten Corona-Zeit ist es wichtig, dass die Verantwortlichen die Bürger umfassend und tagesaktuell informieren. Dazu gehört es auch, den Menschen im Landkreis Donau-Ries mitzuteilen, in welcher Kommune wie viele Corona-Infizierte leben. Der Datenschutz kann in dieser Krise nicht wichtiger sein, als der Gesundheitsschutz der Menschen.
Wer in der Stadt X wohnt und weiß, dass es dort gerade überproportional viele Infizierte gibt, wird sich anders verhalten als jemand, der das nicht weiß. Er wird die strengen Pandemie-Regeln eher und genauer befolgen, um sich selbst und seine Lieben zu schützen. Der Landkreis Donau-Ries ist ein Flächenlandkreis, es dauert, um von Fremdingen nach Mertingen zu fahren. Kennt man nur die Zahlen für den gesamten Kreis, dann sind sie zu abstrakt, zu fern des eigenen Alltags.
Auf dem Land weiß man, wer in Quarantäne ist
Zudem mag der Datenschutz in größeren Städten für eine gewisse Anonymität sorgen. Auf dem Land aber braucht es nicht den Blick auf die Homepage des Landratsamtes, auf die Corona-Zahlen der einzelnen Kommunen, um zu wissen, dass Herr Y. aus der Straße Y schon seit 14 Tagen in Quarantäne ist. Das wusste der eine Nachbar oder die eine Nachbarin, die es in jedem Dorf, in jedem Stadtviertel gibt, schon längst. Und der oder die sagt einem das auch ungefragt, spätestens wenn man die Mülltonne rausstellt.
Wer einen positiven Corona-Test vor sich liegen hat, der muss in die Offensive gehen. Nur wer andere warnt, wird so mithelfen, dass dieses vermaledeite Virus nicht mehr weitergetragen wird. Dass wir alle endlich aus dieser bescheidenen Situation herauskommen.
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