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Kommentar: Impfungen: Das Verhalten einiger Mitbürger ist nicht fair

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Impfungen: Das Verhalten einiger Mitbürger ist nicht fair

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    Es ist ein Problem, wenn Impflinge nicht zum Termin erscheinen.
    Es ist ein Problem, wenn Impflinge nicht zum Termin erscheinen. Foto: Bernd Feil (Symbobild)

    Unfassbar ist, was in diesen Tagen teilweise in Arztpraxen und in den Impfzentren im Landkreis vor sich geht. Was schimpfen wir nicht alle auf die Politik, auf die Verwaltungen, ja auf jeden „da oben“, weil das Impfen in Deutschland und im Landkreis nicht schneller vonstatten geht. Weil wir uns nur so vor einer schweren Corona-Erkrankung sicher schützen können. Und was tun einige Mitbürger? Sie sorgen mit ihrem Verhalten dafür, dass sich die Impfkampagne verzögert.

    Es ist schlicht nicht nachvollziehbar, was die Verantwortlichen berichten: Im Donauwörther Impfzentrum sind an einem Tag 14 von 24 angemeldeten Impflingen einfach nicht zu ihrem Termin erschienen – ohne abzusagen. Die Mitarbeiter mussten jeden einzelnen dieser 14 Bürger anrufen, um zu fragen, was denn los sei. Die einfache Antwort: Viele waren schon bei einem Haus- oder Facharzt geimpft worden. Andere dagegen halten die Mitarbeiter auf, weil sie ihren Impftermin unbedingt verschieben wollen – und zwar aus den absurdesten Gründen. Ja manchem ist sogar ein Friseurbesuch wichtiger, als die Spritze gegen diese gefährliche Krankheit.

    Wer einen Termin hat, macht ein Freudentänzchen

    Ist es in einer weltweiten Pandemie so schwierig, sich anderen gegenüber fair zu verhalten? Und das ist ganz einfach: Wer im Impfzentrum einen Termin hat und gleichzeitig auf einer Liste bei einem Haus- oder Facharzt steht, ruft den Mediziner an und lässt seinen Namen dort streichen. Wer bei einem Arzt geimpft wurde, meldet sich im Online-Portal der bayerischen Impfzentren ab. Wer einen Termin bekommen hat, macht ein Freudentänzchen und nimmt sich diese halbe Stunde Zeit – länger dauert es in der Regel nicht – um seine kostenlose Spritze verabreicht zu bekommen.

    Jeder Anruf, jede Diskussion, jeder verpasste Termin verlangsamt die Impfkampagne. Alle, die sich dringend wünschen, ein Vakzin zu bekommen, müssen auch aufgrund des Verhaltens einiger Mitbürger länger warten. Fair ist das nicht. Dazu kommt: Je länger es dauert, bis ein Großteil der Bevölkerung geimpft ist, desto länger müssen wir alle warten, bis wir zu einem halbwegs normalen Leben zurückkehren können. Und das ist es doch, was wir uns wünschen.

    Lesen Sie dazu: So läuft eine Impfung beim Nördlinger Hausarzt ab

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