Die schnelle Informationspolitik seitens des Landratsamts war wichtig und nicht voreilig oder gar falsch. Nach der Berichterstattung über Corona-Fälle in einer Hainsfarther Kitagruppe und einer Klasse der Grundschule wurde Kritik laut, dass zunächst die Eltern und Angehörigen hätten informiert werden sollen, bevor eine Erklärung an die Presse erfolgt. In einem Facebook-Kommentar hieß es gar:
„Alle in Angst und Schrecken, Spekulationen entstehen, Panik macht sich breit – ohne jegliche Info!“ Dabei war die Intention der Presseerklärung ganz klar formuliert. Betroffene wurden per E-Mail informiert. Garantiert nicht jeder checkt stündlich oder gar minutiös sein Postfach. Um jedoch andere Personen vor dem Coronavirus zu schützen, ist es unabdingbar, so schnell wie möglich zu informieren, was wiederum ureigenste Aufgabe der Presse ist.
Darüber hinaus verhindern die Infos über die Hainsfarther Corona-Situation, dass sich innerhalb von WhatsApp-Gruppen Gerüchte verselbständigen und Unruhe im Dorf verbreiten.
Corona in Hainsfarth: Gratwanderung gut gemeistert
Im Nachbarlandkreis Dillingen sind nach der Erkrankung einer Kita-Mitarbeiterin 220 Personen getestet worden. Seit Donnerstag ist die Kita wieder offen, denn alle Tests waren negativ. Der Tenor dort: Glück gehabt, doch die Kommunikation verlief nicht gerade glücklich. Eltern müssen im Kindergarten keine E-Mail-Adressen oder Handynummern angeben, sondern Anschrift, private oder berufliche Rufnummern. Einen E-Mail-Verteiler gibt es auch nicht, der sei aufgrund der Datenschutzgrundverordnung wohl nicht erlaubt. Die Information über den Corona-Fall kam per WhatsApp vom Elternbeirat, viele offene Fragen blieben.
Die Privatsphäre der Betroffenen ist genauso wichtig, wie der Schutz der Allgemeinheit. Im Hainsfarther Fall hat das Landratsamt die Gratwanderung gut gemeistert.
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