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Kösingen: Eröffnung des Kösinger Freibads steht fest

Kösingen

Eröffnung des Kösinger Freibads steht fest

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    Weit fortgeschritten sind die Sanierungsarbeiten im Freibad Kösingen, das 2021 in Betrieb genommen werden soll.
    Weit fortgeschritten sind die Sanierungsarbeiten im Freibad Kösingen, das 2021 in Betrieb genommen werden soll. Foto: Viktor Turad

    Corona hin oder her: Im kommenden Jahr soll das Kösinger Freibad nach der Sanierung auf jeden Fall in Betrieb genommen werden. Die Bevölkerung kann dann in einem Bad ihre Runden drehen, das gemütlich geblieben ist wie eh und je und doch auf dem neuesten Stand der Technik ist.

    Mit der Eröffnung war es in diesem Jahr nichts mehr geworden, weil sich die Fertigstellung, wie berichtet, verzögert hatte, da man auf Firmen warten musste und es beim Nachschub von Material Probleme gab. Das war Corona geschuldet. Aber auch das geht auf das Konto des Virus’: Die Stadt entschloss sich, angesichts des Verzugs das Freibadgebäude sofort zu sanieren, was eigentlich zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen gewesen wäre. Nachdem klar war, dass in diesem Jahr nicht mehr eröffnet wird, konnte auch etwas Tempo herausgenommen werden. An Christi Himmelfahrt 2021 soll es aber soweit sein.

    Ein Farbtest des Wassers steht noch bevor

    Doch die Arbeiten sind bereits weit fortgeschritten, wie bei einem Vor-Ort-Termin mit Bürgermeister Thomas Häfele, Stadtbaumeister Bernd Wengert und Badbetriebsleiter Carsten Pferner deutlich wird. Das Becken aus Edelstahl ist fertig, der Umgang ist gepflastert. Das Becken muss allerdings nochmal neu gefüllt werden, um einen Farbtest vornehmen zu können. Dem Wasser wird ein Farbstoff anstelle des unsichtbaren Chlors beigegeben, um zu sehen, ob es sich überall gleichmäßig verteilt. Ist dies der Fall, trifft dies auch beim Chlor zu und eine Vorgabe des Gesundheitsamts ist erfüllt. Pferner: „Es dürfen keine sogenannten Totzonen entstehen.“

    Er stellt klar: Das Wasserbecken ist, auch wenn es größer zu sein scheint, so groß wie bisher, nämlich 50 auf 21 Meter. Die eine Hälfte ist ein Nichtschwimmerbecken und bis zu 1,35 Meter tief, die andere ist das Schwimmer-Becken mit einer Tiefe von zwei Metern. Die acht Startblöcke sind bereits installiert.

    Das Bad ist behindertengerecht gebaut

    Das gesamte Bad ist behindertengerecht zugänglich und nutzbar. Das beginnt beim Eingang, der künftig vollkommen getrennt sein wird vom Ausgang, das geht bei den Durchschreitebecken weiter und das bezieht auch den Hebelifter mit ein, der bereits im bisherigen Bad installiert war. Der Zeltplatz in unmittelbarer Nachbarschaft wird künftig als Liegewiese nutzbar sein. Das Freibad umfasst damit eine Fläche von 2,7 Hektar und bietet zukünftig viel Platz.

    Wenn die Besucher im kommenden Jahr ins Bad strömen, werden sie auch ein blitzblank hergerichtetes neues Gebäude vorfinden. Der Grundriss ist zwar unverändert geblieben. Es wurde jedoch bereits vollkommen entkernt, neue Duschen, Toiletten und Umkleidekabinen werden eingebaut. Auch das Kassensystem wird technisch auf dem neuesten Stand sein. Zum Bad gehören werden eine große Terrasse und eine Sonnenterrasse mit Windfang. Pferner: „Der Sitzbereich wird vergrößert.“

    Eigenleistungen im Wert von bis zu 300000 Euro

    Aber auch die Technik, von der die Besucher zwar nichts sehen, die aber für den Betrieb des Bades unerlässlich ist, wurde und wird auf den neuesten Stand gebracht: Wasseraufbereitung etwa, Rohrreinigung, Heizung, Regeltechnik. Das alles hat rund die Hälfte der 2,4 Millionen Euro verschlungen, die die Stadt insgesamt für die Freibad-Sanierung in die Hand nimmt. 200000 Euro sind Häfele zufolge dazugekommen, weil man die Sanierung des Gebäudes vorgezogen hat. Angefallen wäre die Summe aber ohnehin. Zwischen 200000 und 300000 Euro gespart hat die Stadt, schätzt Bernd Wengert, durch die Eigenleistungen, die zahlreiche Freiwillige erbracht haben. Hinzu kommen namhafte Spenden des Vereins pro Freibad Kösingen.

    Er war 2014 gegründet worden, nachdem es damals bereits seit drei Jahren Überlegungen gab, das Bad zu sanieren. Seinerzeit ging die Stadt bereits von Sanierungskosten zwischen zwei und zweieinhalb Millionen Euro für Technik, Becken und Gebäude aus. Als das Bad im Sommer 2016 bei einem schweren Unwetter überflutet wurde, war klar, dass an einer grundlegenden Sanierung kein Weg vorbeiführt – und die werde richtig teuer, hieß es damals. Allein für die Sanierung des Beckens nannte Wengert 2017 im Gemeinderat eine Summe von voraussichtlich 600000 Euro. Das Bad sollte seinen Charakter behalten und der Freizeit, der Familie, dem Sport und den Schulen dienen. Es sei an kein Spaßbad gedacht.

    Im Eingemeindungsvertrag wird das Freibad garantiert

    Im Sommer 2018 gab der Gemeinderat nach heftiger Debatte zwar mehrheitlich grünes Licht für die Sanierung, die sollte jedoch nicht vor 2021 kommen. Denn andere Projekte hätten Vorrang. Dann traten wegen der undichten Folie im Becken so extrem hohe Wasserverluste auf, dass die Stadt nur die Wahl hatte: Schließen oder sofort sanieren. Und der Kösinger Ortsvorsteher Dirk Hoesch pochte auf den Eingemeindungsvertrag. In diesem hatte die Stadt dem künftigen Stadtteil den Bestand des Freibads garantiert.

    Daher gab gab der Gemeinderat Ende 2018 erneut mehrheitlich grünes Licht für eine Sanierung im Jahr 2020. Damals hoffte die Stadt noch auf einen Bundeszuschuss – vergeblich.

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