Mönchsdeggingen Marienlieder gehören in der katholischen Kirche zu den Maiandachten. Marienandachten waren Ausdruck der verstärkten Marienverehrung in der Zeit der Gegenreformation. Die damalige, manchmal ins Überschwängliche gehende
Mit gewölbtem Bogen gespielt
So gesehen war die Klosterkirche Mönchsdeggingen der passende Rahmen für ein Barockkonzert mit einem Ensemble, das auf historischen Instrumenten spielte. Die Streichinstrumente waren deshalb wie früher mit Darmsaiten gespannt und wurden mit gewölbten Bögen gestrichen. Verzierungen und Improvisationen gehörten unabdingbar zum Spiel und bestimmen auch heute noch die historische Aufführungspraxis, der sich das Ensemble um den Geiger Stephan Dollansky widmet: Julia Scheerer (Violine), Miriam Seyboth (Cello) und Wolfgang Duile (Violone, Vorgänger des Kontrabasses). An der inmitten des Mönchsdegginger Chorraums befindlichen einzigartigen liegenden Orgel (neuerdings gibt es einen Nachbau in der Dresdener Kreuzkirche) spielte Bernd Jung.
Strahlender Gesang
Sopranistin Michaela Zeitz sang zu Beginn das „Salve Regina“ von Georg Friedrich Händel, dessen ausschmückende Performance von den Musikern ausgiebig dargestellt wurde und den strahlenden Gesang der Sängerin stilsicher begleitet wurde. Johann Sebastian Bach, von dem außer dem berühmten „Ave Maria“ keine Marienlieder bekannt sind, fand offenbar als einer der Barockmeister mit der „Triosonate G-Dur“ Eingang in das Marienkonzert, ein anschauliches Beispiel lebendiger, einfallsreicher Barockmusik. Dafür war Tomaso Albinonis „Sonate e-Moll“ ein Beispiel für seine Vorliebe zu ausschweifenden Melodiebögen und pulsierenden Rhythmen. Ihre hervorragenden gesanglichen Möglichkeiten offenbarte