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Landkreis: Klimastreik scheint für viele Jugendliche im Ries keine Lösung

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Klimastreik scheint für viele Jugendliche im Ries keine Lösung

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    Die Fridays-for-Future-Bewegung hat für den heutigen Freitag weltweit zu Demonstrationen aufgerufen. Im Landkreis wird nur in Donauwörth gestreikt.
    Die Fridays-for-Future-Bewegung hat für den heutigen Freitag weltweit zu Demonstrationen aufgerufen. Im Landkreis wird nur in Donauwörth gestreikt.

    In Donauwörth wird heute gestreikt, in Dillingen auch, genauso in Dinkelsbühl und Heidenheim. Die Fridays-for-Future-Bewegung (FFF, Freitage für die Zukunft) ruft für diesen Tag nicht nur Schüler, sondern ausdrücklich alle Menschen zum Klimastreik auf. Auf einer Karte von FFF sind in vielen Orten Deutschlands Aktionen eingetragen. Das Ries ist darauf ein weißer Fleck. Die Bewegung ruft heute zum großen Klimstreik auf, weil an diesem Tag das Klimakabinett in Berlin tagt. Laut der Homepage der Bundesregierung soll dort „über die Eckpunkte für ein Maßnahmenpaket entschieden werden, mit dem die

    Christoph Bichelmeir war im vergangenen Jahr Schülersprecher am THG in Nördlingen (die aktuellen Wahlen werden erst noch durchgeführt). Er bestätigt, dass keine Aktion für den 20. September geplant sei. „Interesse am Umweltschutz ist bei den Schülern schon vorhanden, aber nicht an Fridays for Future“, sagt er. Der Schüler überlegt, dass es möglicherweise daran liegen könnte, dass das Ries eine eher ländliche Gegend sei und die Bewegung da weniger Aufmerksamkeit erhalte. Doch an der Schule und in der Schülermitverwaltung (SMV) werde durchaus über

    Schüler sprechen mit Lehrern über "Fridays for Future"

    Das sehen auch die Schülersprecher des Albrecht-Ernst-Gymnasiums Oettingen, Leon Dürr und Timm Güthle, so. Umweltthemen seien durchaus ein Thema unter den Jugendlichen, berichten sie. In der SMV achte man unter anderem darauf, „vernünftige Produkte“ zu kaufen – zum Beispiel Recyclingpapier. Im vergangenen Schuljahr habe es außerdem mehrere Umweltprojekte für die Fünftklässler gegeben, sagt Dürr. Auch mit ihren Lehrern haben die Schüler über Fridays for Future und deren Ziele gesprochen, erzählen die Schülersprecher.

    Zu den Demonstrationen der Bewegung seien bisher immer zwei bis drei Schüler gefahren, sagt Dürr. Das liegt seiner Meinung nach daran, dass die größeren Klimastreiks weiter weg sind, unter anderem in Ansbach, Augsburg und Nürnberg. Es sei deshalb sehr zeitaufwendig, zu den

    In Oettingen gab es bisher einen Fridays-for-Future-Streik. Dazu seien dann auch einige Jugendliche des Gymnasiums gegangen, sagt Dürr. Weitere Veranstaltungen für Oettingen sind auf der offiziellen Seite der Bewegung nicht gemeldet.

    Einige haben sich mit der Thematik noch nicht auseinandergesetzt

    Die Themen Umweltschutz und Klima werden nicht nur in den Schulen angesprochen, sondern auch in der Jugendarbeit. Maren Kriegler von der Jugendarbeit Oettingen sagt, sie versuche unter anderem im Offenen Treff zum Nachdenken anzuregen und zu sensibilisieren. Ihr Eindruck sei, dass sich viele noch nicht näher mit der Thematik auseinandergesetzt haben.

    Das ändere sich oft, nachdem sie die Jugendlichen darauf angesprochen habe. So achten nun einige zum Beispiel beim Kauf von Obst und Gemüse darauf, ohne Plastikverpackung einzukaufen, sagt Kriegler. Zudem laufe der Kleiderflohmarkt, den die Oettinger Jugendarbeit organisiert, unter dem Motto Nachhaltigkeit. Dort informiere man zum Beispiel, wie man umweltbewusst Wäsche wäscht. Es gebe im Ries durchaus Menschen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, sagt Kriegler. Das Ganze sei jedoch noch sehr leise. In Studentenstädten sei die Fridays-for-Future-Bewegung ganz anders präsent.

    Beim Naturhaus in Nördlingen hat Mitarbeiterin Bianca Biller nicht festgestellt, dass mit dem Aufkommen der Bewegung mehr Schüler im Geschäft einkaufen: „Es kommen schon junge Leute, aber es sind nicht unbedingt Teenager. Das ist vermutlich auch eine finanzielle Frage, viele wohnen ja noch zu Hause.“ Sie habe aber auch schon mitbekommen, dass Kinder zu ihren Müttern sagen, dass diese keine Tüte nehmen solle. Biller sagt, ihr sei aber aufgefallen, dass viele seit einiger Zeit ihr Obst in Stoffbeutel füllen würden.

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