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Kirche: Wallfahrtstradition neu belebt

Kirche

Wallfahrtstradition neu belebt

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    Viele Gläubige aus dem ganzen Ries kamen zum zweitägigen Wallfahrtsfest nach Mönchsdeggingen. Der Höhepunkt war der Pontifikalgottesdienst mit Weihbischof Josef Grünwald. Mit ihm zelebrierten Pfarrer Schmitt und Pfarrer Schrott. Den Gottesdienst gestaltete der Musikverein Mönchsdeggingen.
    Viele Gläubige aus dem ganzen Ries kamen zum zweitägigen Wallfahrtsfest nach Mönchsdeggingen. Der Höhepunkt war der Pontifikalgottesdienst mit Weihbischof Josef Grünwald. Mit ihm zelebrierten Pfarrer Schmitt und Pfarrer Schrott. Den Gottesdienst gestaltete der Musikverein Mönchsdeggingen. Foto: srit

    Die herrliche Klosterkirche zu Mönchsdeggingen ist weit über das Ries hinaus bekannt, die jahrhundertelange Wallfahrtsgeschichte dagegen ist in Vergessenheit geraten. Am Wochenende lebte sie wieder auf: bei einem zweitägigen Wallfahrtsfest ganz im Zeichen der Marienverehrung. Die Marienstatue „Unsere liebe Frau von Deggingen“ zog Wallfahrer seit Langem an, sehr wahrscheinlich besuchten sie die Menschen schon im 15. Jahrhundert.

    Eine treibende Kraft für die Wiederbelebung dieser alten Wallfahrtstradition war und ist Pfarrer Daniel Maria Schmitt von der Pfarreiengemeinschaft Reimlingen, zu der die Mönchsdegginger Kirche seit einem Jahr zählt.

    „Die Kirche in Mönchsdeggingen soll unser geistliches Zentrum werden“, sagt Pfarrer Schmitt. So führte er dort bereits die sehr gut besuchten Fatimatage ein sowie die „Oase“, ein spirituelles Angebot jeden Sonn- und Feiertag.

    Neben dem spirituellen Zentrum ist es Pfarrer Schmitt ein Anliegen, die alte Wallfahrt in heutiger Weise fortzuführen. Daher fand nun erstmals ein ganzes Wochenende lang ein Wallfahrtsfest in Mönchsdeggingen statt. Diese Wallfahrt soll zu einer festen Einrichtung immer am Sonntag nach dem 15. September werden, der Tag an dem an Marias Schmerzen erinnert wird. In der Wallfahrtsgeschichte der Kirche war dies immer ein wichtiger Termin.

    Geistliche Erfahrung und innere Erneuerung

    Bei der Wallfahrt standen die „geistliche Erfahrung und innere Erneuerung“ im Vordergrund. Dazu war das Wallfahrtsfest den intensiven und frohen Gebeten gewidmet. Die Gläubigen konnten vor allem den Sonntag zur stillen Anbetung nutzen und wie an den Fatimatagen den Einzelsegen von Pfarrer Schmitt empfangen. Viele folgten der Einladung und kamen zur „Wies im Ries“, wie die Klosterkirche im Volksmund genannt wird.

    „Das Fest war durchgehend stark besucht“, freut sich der Geistliche. Gemeinsam betete man gern das Mönchsdegginger Wallfahrtsgebet und sang das Mönchsdegginger Wallfahrtslied. Den Höhepunkt bildete der feierliche Pontifikalgottesdienst mit Weihbischof Josef Grünwald, den Pfarrer Schmitt vor seinem Ruhestand noch nach Mönchsdeggingen eingeladen hatte. Die musikalische Gestaltung übernahm der Musikverein Mönchsdeggingen.

    Mithilfe zweier Leinwände konnten die Pilger in den Seitenschiffen den gesamten Gottesdienst im Bild mit verfolgen. Auch im Gottesdienst lag das Hauptaugenmerk auf der Marienverehrung. Weihbischof Josef Grünwald erklärte in seiner Predigt die Verehrung Marias auf der Suche nach Jesus. Weiter beschrieb er den katholischen Glauben nicht nur „als Idee und als Einrichtung“, für ihn sei es eine „positive Religion um die geschichtliche Persönlichkeit Jesus“. Er forderte bei seiner Predigt während des Pontifikalgottesdienstes die Menschen auf, ihren Glauben an die nächsten Generationen weiterzugeben.

    Die Messe haben Pfarrer Schmitt und Pfarrer Schrott mitzelebriert, umrahmt von knapp 20 Ministranten. Im Anschluss stand ein gemeinsames Mittagessen auf dem Programm, um den Pilgern Zeit zur persönlichen Begegnung zu geben. Viele ehrenamtlichen Helfer unterstützten das Wallfahrtsfest, für deren Hilfe Pfarrer Schmitt sehr dankbar ist.

    Stilles Beten

    Am Sonntagnachmittag konnten die Wallfahrer in der Kirche ein meditativ gestaltetes Gebet sowie die Marienstunde, begleitet vom Akkordeon-Orchester Kammeltal besuchen, Beichtgelegenheiten nutzen oder einfach für sich zur stillen Anbetung des Allerheiligsten gehen. Den feierlichen Abschluss des Wallfahrtsfestes bildeten der sakramentale Segen und ein festliches Te Deum, nachdem einige Besucher immer noch nicht den Ort der Marienverehrung verlassen wollten.  

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