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Kirche: Eine neue Pfarrerin für Ederheim

Kirche

Eine neue Pfarrerin für Ederheim

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    Karin Schedler ist die neue Pfarrerin in Ederheim. Am vergangenen Sonntag wurde sie eingesetzt.
    Karin Schedler ist die neue Pfarrerin in Ederheim. Am vergangenen Sonntag wurde sie eingesetzt. Foto: Hummel

    Die Einsetzung von Pfarrerin Karin Schedler in der Ederheimer St. Oswald-Kirche wurde mit großer Würde zelebriert – doch innerhalb des feierlichen Rahmens entfaltete sich die natürliche, lebensfrohe, bodenständige, energiegeladene und von ansteckender Fröhlichkeit durchdrungene Persönlichkeit einer Frau, die innerlich schon längst in ihren neuen Pfarrgemeinden

    Im Mittelpunkt der Predigt von Karin Schedler stand die Veränderung, schon am Bild der Kirchenbesucher ablesbar: Für die Vergangenheit standen Paare, die sie einst traute, Kinder, die sie taufte, ehemalige Kommilitoninnen. Die Zukunft waren die vielen Mitglieder der neuen Gemeinden, als verbindende Größe sah sie ihre Familie. Veränderung sei zentral gewesen für Martin Luther, der erst sein Leben, dann die Welt veränderte, ebenso für Nikolaus von Flüe, der vom wohlhabenden Bürger und Familienvater zum Eremiten wurde. In einem biblischen Bild von Petrus, der sich verändert, als er spontan übers Wasser auf Jesus zugeht und zu versinken droht, nachdem er rationell die Gefahr bedenkt, finde sie sich wieder: „Ich tue auch oft Dinge, die ich eigentlich gar nicht kann, gehe einfach intuitiv los.“

    Dekan Gerhard Wolfermann, der den Gottesdienst gemeinsam mit Pfarrer Wilhelm Imrich abhielt, sprach von einem großen Festtag für die Gemeinden nach langer Zeit der Vakanz. Die Kernaufgabe der neuen Pfarrerin sah er trotz wachsender Verwaltungsaufgaben als Zeugin für Jesus, ohne beim Verkünden des Evangeliums etwas hinzuzufügen oder wegzulassen. Das Wichtigste als Seelsorgerin sei Zeit zum Zuhören, Trösten, Ermahnen oder Verstehen. Im wohl bewegendsten Moment der Zeremonie besiegelten Dekan Wolfermann, Pfarrer Imrich, Mitglieder des Pfarrkapitels und weitere Nahestehende der Pfarrerin die Berufung durch das Auflegen der Hände, bekräftigt durch Segenssprüche. Das Heilige Abendmahl vollzog die Pfarrerin persönlich gemeinsam mit Pfarrer Imrich.

    Die Grußworte beim Empfang in der Mehrzweckhalle verstärkten die herzliche Atmosphäre. So bekräftigte der katholische Pater John Elavinakuzhiyil von der Pfarreiengemeinschaft Reimlingen das gute Miteinander beider Religionen im Ries; der stellvertretende Landrat Reinhold Bittner zog Parallelen zwischen Karin Schedlers zeitweiliger Aktivität als Hirtin und ihrer neuen Herde von Gemeindemitgliedern, deren Freude auf sie schon in der Kirche spürbar gewesen sei.

    Bürgermeisterin Caroline Zehnpfennig verwies darauf, dass Kirche und Staat in unserem Land zwar getrennt seien, die kleinste Einheit bei beiden aber „Gemeinde“ heiße – sie werde durch enge Zusammenarbeit mit der Pfarrerin gewährleisten, dass es in Ederheim der kleinste gemeinsame Nenner für alle Menschen bleibe. Wolfgang Gütinger, ehemaliger Orgellehrer der Pfarrerin, stellte anhand der zahlreichen Instrumente von Alphorn über Cello bis Orgel, die sie beherrscht, ihre generelle Vielseitigkeit heraus, was Oliver Herz im Namen der Petrusgemeinde Neu-Ulm bestätigte. Senior-Pfarrer Andreas Funk unterstrich, dass nun alle evangelischen Pfarrstellen im Ries besetzt seien. Die Vertrauensleute Andrea Schwarz aus Hürnheim und Friedrich Zöllner aus Ederheim hießen die Pfarrerin im Namen des Pfarrkapitels willkommen und dankten einer Reihe von Verantwortlichen, allen voran Pfarrer Imrich, für die hervorragend gelungene Überbrückung der Vakanzzeit. Pfarrerin Schedler selbst zeigte sich überwältigt von dem freundlichen Empfang und gab eine regelrechte Liebeserklärung an ihre neuen Gemeinden inmitten der wundervollen Landschaft des Südrieses ab.

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