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Jubiläum: In unruhigen Zeiten geboren

Jubiläum

In unruhigen Zeiten geboren

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    Für seine Verdienste rund um das Genossenschaftswesen wurde Christian Bauer, ehemaliger Vorstand der Volksbank Nördlingen, geehrt. Unser Bild zeugt von links: Vorstandsvorsitzender Helmuth Wiedenmann, Geschäftsstellenleiter Konrad Förg, Christian Bauer und Vorstandsmitglied Paul Ritter.
    Für seine Verdienste rund um das Genossenschaftswesen wurde Christian Bauer, ehemaliger Vorstand der Volksbank Nördlingen, geehrt. Unser Bild zeugt von links: Vorstandsvorsitzender Helmuth Wiedenmann, Geschäftsstellenleiter Konrad Förg, Christian Bauer und Vorstandsmitglied Paul Ritter.

    Schwörsheim Die Raiffeisen-Volksbank Ries hat zusammen mit rund 150 Mitgliedern die Gründung des Darlehenskassenvereins in der Rieser Gemeinde

    „Das Jahr 1888 geht in die deutsche Geschichte als Drei-Kaiser-Jahr ein“, sagte Wiedenmann. „Innerhalb von nur vier Monaten regierten drei Generationen das Deutsche Reich. Es war eine unruhige Zeit, in die die Genossenschaft in Schwörsheim hineingeboren wurde.“ Geldknappheit, schlechte Getreide- und Viehpreise und insbesondere Zinswucher brachte die ländliche Bevölkerung in große Not. Landwirte mit Geldproblemen konnten nur über reiche Bürger an Kredite mit horrenden Zinsen kommen. Doch dank des Darlehenskassenvereins sei es den Schwörsheimern nun möglich gewesen, eigenverantwortlich Kredite an Vereinsmitglieder auszugeben und Spareinlagen zu verzinsen.

    Der Vorstandsvorsitzende führte aus, dass die Genossenschaftsidee nichts an ihrer Attraktivität eingebüßt habe. „Heute sind rund 20 Millionen Deutsche Mitglied einer Genossenschaft. Das sind fünfmal so viele Genossenschafter wie Aktionäre.“ Nachhaltigkeit und Flexibilität seien unter anderem die Erfolgszutaten einer Genossenschaftsbank. „Unser Fokus liegt auf dem Member Value, also dem Nutzen für unsere Mitglieder. Und nicht wie bei anderen Unternehmensformen auf dem Shareholder Value, dem reinen Aktionärsinteresse.“

    Über 20000 Mitglieder könnten bei der Raiffeisen-Volksbank Ries mitreden und mitentscheiden. „Die große Verbundenheit rührt sicher auch von der Tatsache, dass wir in jeder politischen Gemeinde eine Geschäftsstelle haben“, führte Wiedenmann aus.

    Bürgermeister Friedrich Hertle dankte der Raiffeisen-Volksbank Ries für das Engagement vor Ort: „Es ist nicht selbstverständlich, die Bankgeschäfte so erfolgreich zu führen“, so der Bürgermeister. „Ich kenne noch das Wohnzimmer von Hubert Hertle, in dem die Bankgeschäfte getätigt wurden – auch am Sonntag“ und verwies damit auf die alte Rechnerstube, in der früher die Bankgeschäfte geführt wurden.

    Geschäftsstellenleiter Konrad Förg hatte in seinem Vortrag die prägnanten Ereignisse der 125-jährigen Genossenschaftsgeschichte in Schwörsheim zusammengefasst.

    Thomas Bühlmeier, Genossenschaftlicher Beirat in Schwörsheim, führte durch das Programm und dankte besonders dem Posaunenchor und dem Männergesangsverein für die musikalische Ausgestaltung der Jubiläumsfeier.

    In Abwesenheit geehrt wurden Adolf Michel, der als Lagerhalter für die Genossenschaft gewirkt hatte sowie Hubert Hertle, der knapp 30 Jahre lang viel Kraft und Zeit in die Genossenschaft investiert hatte. Von 1958 bis 1963 arbeitete er als Lagerhalter, bis 1981 hatte er das Amt des Rechners inne. Zunächst bei sich zu Hause, bis dann 1968 die Schwörsheimer Geschäftsstelle errichtet wurde. In dieser war Hertle, nach dem Zusammenschluss mit Oettingen, noch fünf Jahre lang mit großem Einsatz als Zweigstellenleiter tätig.

    Um möglichst viele Bürger in Schwörsheim zu erreichen, überreichten die Verantwortlichen der Raiffeisen-Volksbank Ries Geldspenden an Schwörsheimer Vereine – stellvertretend für alle Mitglieder und Kunden, die in Vereinen aktiv sind. Je 250 Euro erhielten die Freiwillige Feuerwehr Schwörsheim, der Anker-Club Schwörsheim, der Sportverein Schwörsheim-Munningen, der Soldaten- und Kriegerverein, der Posaunenchor sowie der Männergesangsverein.

    Paul Ritter, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, freute sich, dass die Vereine einen Teil der Spenden für die gemeinsame Anschaffung eines Defibrillators verwenden. „Mitglieder von Genossenschaften helfen sich selbst“, so Ritter. „Sie warten nicht darauf, dass ihnen der Staat hilft.“

    Die Raiffeisen-Volksbank Ries beteiligte sich ebenfalls mit einem Spendenbetrag an dem lebensrettenden Gerät. So flossen anlässlich des Jubiläums knapp 2500 Euro nach Schwörsheim. Der Defibrillator ist in der Schwörsheimer Geschäftsstelle der Raiffeisen-Volksbank Ries untergebracht. (pm)

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