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Internet läuft nur im Schneckentempo

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Internet läuft nur im Schneckentempo

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    Die Stadt steht hier unter einem gewissen Zeitdruck, da nach derzeitigem Stand nur noch im kommenden Jahr eine staatliche Förderung möglich ist. Die beträgt bis zu 100 000 Euro und muss noch heuer beantragt werden. Weil die Kosten für eine flächendeckende Versorgung weit höher sein dürften, werde sich ein entsprechendes Konzept nur schrittweise verwirklichen lassen, erklärte Bürgermeister Wolfgang Kilian: "Wir sind uns der Bedeutung der Breitbandversorgung bewusst, aber Wasser und Abwasser sind uns wichtiger." In der Frage, welcher Stadtteil als Erstes zum Zug kommt, rechnet Kilian mit einem "Hauen und Stechen": "Das wird nicht einfach."

    Bekanntlich hat der Landkreis Donau-Ries eine Breitband-Analyse für die gesamte Region in Auftrag gegeben. Michael Hierl von der Firma IK-T - sie ist für die Analyse zuständig - präsentierte den Räten die Ergebnisse für den Bereich der Stadt Harburg. Demnach ist der Kernort "relativ gut versorgt". In diesem könne man sich über Kabel Deutschland anschließen (bis zu 32 Mbit) und es befinde sich dort ein Hauptverteiler der Telekom. Der ermöglicht im Umkreis eines Zwei-Kilometer-Radius eine Leistung von mehr als drei Megabit. Außerhalb eines Drei-Kilometer-Radius sinkt der Wert unter ein Megabit. Damit läuft das Internet in den meisten Stadtteilen nur im Schneckentempo (in der Regel 384 kbit).

    Eine höhere Bandbreite ließe sich nach Ansicht von Hierl am besten über Glasfaserleitungen und/oder Richtfunkverbindungen zwischen den einzelnen Orten erreichen. Innerhalb der Dörfer würden dann Verteiler installiert, von denen aus Kupferleitungen zu den Anwesen führen.

    Grundsätzlich seien im Stadtgebiet schon Glasfaserleitungen vorhanden, schilderte der Experte. Eine verlaufe durch das Wörnitztal, eine von Harburg aus nach Mauren und eine nahe an Mündling vorbei. Diese Verbindungen gehören freilich der Telekom. Inwieweit die Glasfaserkabel genutzt werden könnten und ob das Unternehmen dazu bereit wäre, wisse man (noch) nicht, so Hierl.

    Glasfaser- oder Funkleitungen

    Der schätzt die Kosten für komplett neue Glasfaserverbindungen zwischen den Ortsteilen auf 900 000 Euro. Eine flächendeckende Funklösung käme auf etwa 600 000 Euro. Stadtkämmerer Josef Mayer zeigte sich optimistisch, dass die Angebote in der Ausschreibung deutlich günstiger ausfallen werden. Wenn diese vorliegen, wollen die Räte über das weitere Vorgehen entscheiden. "Dann haben wir eine Grundlage, um über die Zukunft zu reden", sagte Mayer. (wwi)

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