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Infrastruktur: Hier hat das Handynetz im Landkreis Löcher

Infrastruktur

Hier hat das Handynetz im Landkreis Löcher

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    Das Handynetz im Landkreis Donau-Ries ist nicht überall optimal
    Das Handynetz im Landkreis Donau-Ries ist nicht überall optimal Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Es ist noch gar nicht so lange her, da gab es im Wald bei Wittesheim bei Monheim einen Unfall mit einem Arbeiter. Der Förster wollte medizinische Hilfe holen, doch es gab kein Handynetz. Er musste erst ein ganzes Stück laufen, berichtet Monheims Bürgermeister Günther Pfefferer, bis er endlich Empfang hatte. „Das darf einfach nicht sein“, sagt der Rathauschef. Doch es gehe nicht nur um schnelle Hilfe, sondern auch darum, junge Menschen im Ort zu halten. „Wer möchte schon da bleiben, wo es keinerlei Handyempfang gibt? Für junge Leute ist das ein Standortfaktor“, sagt Pfefferer.

    Es gibt auch Bürgermeister, die sehen die Digitalisierung ganz vorn auf ihrer Agenda. Munningens Bürgermeister Dietmar Höhenberger zählt nicht zu dieser Sorte, bessergesagt: Er will sich nicht eindeutig positionieren. Im Gespräch mit unserer Zeitung sagt er, dass er zwei Haltungen vertrete. Er will im Notfall problemlos telefonieren können oder erreicht werden, unter anderem, wenn es aus seiner Gemeinde wichtige Infos gibt. Das funktioniere nämlich nicht immer.

    Er erinnert sich an einen Vorfall während des Historischen Marktes in Oettingen. An diesem Sonntagabend, als sich ein starkes Gewitter über dem Nordries entlud, habe es Überschwemmungen in Munningen gegeben. Doch die Alarmierung des Bürgermeisters funktionierte nach seinen Angaben nicht. So habe er erst Tage später von dem Vorfall erfahren. Das Mobilfunknetz war zur Zeit der Veranstaltung überlastet. Privat denkt Höhenberger anders. „Da muss ich nicht ständig erreichbar sein“, sagt er. Deswegen gebe es zu Hause auch kein schnurloses Telefon, kein WLAN im Haus und nachts bleibt das Handy aus.

    Neue Mobilfunkmasten an vielen Standorten im Nordries

    Wie berichtet, versucht die Deutsche Telekom derzeit an vielen Standorten im Nordries, Mobilfunkmasten zu errichten. In Megesheim steht bereits ein Mast, der im März bestückt werden soll und wo sich dann herausstellen wird, ob die Qualität des Telefonierens oder Surfens im Internet besser wird. In Hainsfarth lehnte die Gemeinde den Standort bei der alten Kläranlage ab.

    In Ehingen am Ries findet am Mittwoch, 23. Januar, eine Infoveranstaltung statt, bei der Experten die Fragen der Bürger beantworten sollen. Los geht die Veranstaltung, die in Hainsfarth nicht unumstritten gesehen wurde, um 19 Uhr im Gasthaus Fuchs. Einige Bürger der Nordriesgemeinde beschwerten sich im Nachgang, weil an dem Abend zu wenig Gewicht auf dem Thema Gesundheit gelegt wurde.

    Die Gemeinde Fremdingen ist offen für einen Mobilfunkmast. Es gab sogar eine Unterschriftenliste „pro

    Infoveranstaltungen zum Thema Mobilfunknetz

    In Munningen wird derzeit ein Termin für eine Infoveranstaltung gesucht. Im besten Fall, so kündigt Höhenberger an, soll der Termin im Februar stattfinden. Der Bürgermeister will erst eine Entscheidung treffen, wenn die Bürger die Möglichkeit hatten, ihre Einstellung zum Thema zu äußern. Höhenberger hat zudem den Wunsch geäußert, ihn als Bürgermeister zu informieren, wenn sich ein Mobilfunkunternehmen bei Privatleuten bezüglich eines Standortes erkundigt. „Ich will nur wissen, dass sich etwas bewegt, was aber nicht heißt, dass ich etwas dagegen machen möchte“, sagte er im RN-Gespräch.

    Ebenfalls Gesprächsbedarf gibt es in Mauren. Der Ortsteil verfügt dank der Firma Märker über schnelles Internet, weil dort Glasfaser liegt. Doch die Jugend will auch dort per Handy erreichbar sein. Das Funkloch kann sich bald schließen, weil die Telekom einen Mast in Schaffhausen, einem Ortsteil von Mönchsdeggingen, plant. Dieser würde auch Mauren mitabdecken. Am Mittwoch, 15. Januar, gibt es dazu eine Infoveranstaltung im Gasthof Lamm (19.30 Uhr). Denn die Maurener wollen lieber, dass der Mast aufgrund der Stadt Harburg steht. „Außerdem soll es demnächst auch in Heroldingen und Großsorheim einen Mast geben“, sagt Bürgermeister Wolfgang Kilian.

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