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Hohenaltheim: Dokumente im Briefkasten: In Hohenaltheim beginnt der Wahlkampf spät

Hohenaltheim

Dokumente im Briefkasten: In Hohenaltheim beginnt der Wahlkampf spät

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    Am Sonntag finden die Kommunalwahlen statt. Wenige Tage vorher beginnen in Hohenaltheim heftige Diskussionen.
    Am Sonntag finden die Kommunalwahlen statt. Wenige Tage vorher beginnen in Hohenaltheim heftige Diskussionen. Foto: Philipp Schröders (Symbolfoto)

    In Hohenaltheim beginnt wenige Tage vor dem 15. März ein Bürgermeisterwahlkampf, obwohl es eigentlich nur eine Kandidatin gibt. In den vergangenen Tagen fanden Hohen- und Niederaltheimer in ihren Briefkästen Dokumente, die auch unser Redaktion vorliegen.

    Eines davon war ein Schreiben des ehemaligen Hohenaltheimer Bürgermeisters Dr. Friedrich Bauer an Ministerpräsident Markus Söder. Darin greift er den Ensembleschutz an, der seit den 1970er-Jahren in Niederaltheim gelte. „Bauwillige werden seitdem mehr oder minder als Spielball der Behörden behandelt“, schreibt er. Ein weiteres Dokument ist im Umlauf: Ein Positionspapier, ebenfalls gegen den Ensembleschutz, das einige Niederaltheimer unterschrieben haben. Bauer soll vergangene Woche zu einer „Bürgerwerkstatt“ in Niederaltheim eingeladen haben.

    Das dritte Dokument ist ein Muster eines Wahlzettels. „Sie können hier jede wählbare Person eintragen, – auch mich“, heißt es darauf. Im entsprechenden Feld steht „Dr. Bauer Friedrich“. Es folgt eine Anleitung, wie der Zettel entsprechend auszufüllen ist. Bauer sagte auf Anfrage unserer Redaktion, es handle sich dabei nicht um Wahlkampf. Er wolle nur die Niederaltheimer informieren. Weitergehend wollte er sich nicht äußern.

    In Hohenaltheim sind in den vergangenen Tagen kurz vor der Kommunalwahl mehrere Dokumente verteilt worden.
    In Hohenaltheim sind in den vergangenen Tagen kurz vor der Kommunalwahl mehrere Dokumente verteilt worden. Foto: Philipp Wehrmann

    Eigentlich tritt Martina Göttler als einzige Bürgermeisterkandidatin an. Auf die Schriftstücke angesprochen, zeigt sie sich verärgert: „Ich sehe das als Wahlkampftaktik, die hinten rum kommt.“ Die Gemeinde habe händeringend einen Nachfolger für Dr. Wulf-Dietrich Kavasch gesucht. Bauer habe gesagt, er trete nur an, wenn sich niemand finde. „Hätte ich gewusst, dass ich einen heimlichen Gegenkandidaten habe, hätte ich natürlich einen anderen Wahlkampf geführt.“ Auch sie wolle sich als Bürgermeisterin gegen den Ensembleschutz einbringen. „So einen Brief kann jeder schreiben.“ Ob er allerdings Wirkung zeige, daran habe sie erhebliche Zweifel. „Ich gebe keine Versprechen, die ich nicht einhalten kann.“ Es gebe drängendere Probleme in Hohenaltheim, fügt sie hinzu.

    Einige der Projekte zählt sie in einem Schreiben auf, das sie nun als Reaktion auf Bauers Initiative in der Gemeinde verteilt hat: Sie will zum Beispiel Möglichkeiten für Kooperationen beim Bauhof und Gewerbegebiet mit Nachbargemeinden suchen, eine Lösung fürs Schulhaus finden und Fahrdienste für ältere Bürger organisieren.

    Sie ist nicht die einzige Kandidatin, der Bauer auf diese Weise bisher die Stirn bieten wollte. Bereits vor 20 Jahren, am 8. Februar 2000, berichtete unsere Zeitung, dass Bauer in Nördlingen nicht die notwendige Zahl an Unterschriften für eine OB-Kandidatur erreicht hatte. Weiter heißt es in dem Bericht: „Er werde die Wähler auffordern, auf den Stimmzettel der CSU, auf dem Oberbürgermeister Paul Kling kandidiert, den Namen Dr. Friedrich Bauer zu schreiben.“

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