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Hintergrund: Almarin: So geht es jetzt weiter

Hintergrund

Almarin: So geht es jetzt weiter

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    Ob das Almarin in Mönchsdeggingen saniert und wiedereröffnet wird, ist weiter ungewiss. Zehn Gemeinden werden nun in einem Arbeitskreis über die Zukunft des Bades diskutieren.
    Ob das Almarin in Mönchsdeggingen saniert und wiedereröffnet wird, ist weiter ungewiss. Zehn Gemeinden werden nun in einem Arbeitskreis über die Zukunft des Bades diskutieren. Foto: Szilvia Iszó (Archivbild)

    Wer tritt dem Arbeitskreis Almarin bei – und wer nicht? Die Zukunft des Mönchsdegginger Bades ist in den vergangenen Wochen teilweise hitzig in den Gemeinde- und Stadträten diskutiert worden. Am Ende standen oftmals knappe Entscheidungen für oder gegen den

    Landrat Stefan Rößle sagt, dass bis zum Stichtag am Freitag zehn Kommunen eine Beteiligung zugesagt haben. „Wir hätten natürlich gerne mehr Orte gehabt“, sagt Rößle im Gespräch mit unserer Zeitung. Es sei jedoch positiv, dass sich alle Räte intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Viele, die das Schwimmbad erhalten wollen, seien aber enttäuscht über die Absagen einiger Kommunen.So ging es auch Mönchsdeggingens Bürgermeister Karl Wiedenmann. Er sei jedoch auch freudig überrascht gewesen, dass das Thema zum Beispiel im Nördlinger Stadtrat so intensiv diskutiert worden sei. Wiedenmann sagt, er habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das Almarin wiedereröffnen wird. Kritische Stimmen zum Bad habe es schon immer gegeben. Wenn das Almarin saniert werde, solle es „unser aller Bad“ werden.

    Almarin: Das Vorhaben ist schwieriger geworden

    Auch Landrat Rößle möchte das Thema noch nicht aufgeben. Mit nur zehn Gemeinden sei das Vorhaben jedoch schwieriger geworden, meint er. Mit Blick auf mögliche Zuschüsse sagt der Landrat: „Wir würden eine Chance vergeben, wenn wir das Almarin nicht halten.“ Durch das Förderprogramm des Bundes habe man die Möglichkeit, mehrere Millionen für das Mönchsdegginger Bad zu erhalten. Wie berichtet, könnten bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten übernommen werden.

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    Ein Programm des Freistaats würde dagegen nur Zuschüsse von 30 Prozent bedeuten. Rößle betont erneut, dass Mönchsdeggingen nur eine der beiden Zuschüsse erhalten könne. Wann eine Entscheidung über eine Förderung fällt, konnte Rößle nicht sagen. Der Landkreis sei im Gespräch mit der Regierung von Schwaben.

    Kein Geld für einen möglichen Zweckverband wird es vom Landkreis geben. Zuletzt hatten Gemeinderäte in Deiningen eine stärkere Beteiligung gefordert. Rößle erklärt, dass öffentliche Schwimmbäder nicht in den Aufgabenbereich eines Landkreises fallen, weshalb sich dieser nicht an einem

    So würde sich der Landkreis anteilig an den Investitionskosten beteiligen

    Eine Ausnahme sei der Schwimmunterricht für Schüler an weiterführenden Schulen. Hier habe der Kreistag den Beschluss gefasst, dass er künftig nicht nur die Eintrittsgelder für die Schüler, sondern für die Zeit des Schwimmunterrichts auch die kostendeckenden Beiträge zahlen werde. Der Landkreis beteilige sich dadurch auch anteilig an den Investitionskosten, so Rößle. Vor der Schließung des Almarins seien jedoch wenig Kinder von weiterführenden Schulen dorthin gefahren, erinnert sich Rößle.

    Grund dafür sei die Lage Mönchsdeggingens. Oettinger Schüler müssten beispielsweise weite Wege auf sich nehmen. Und das Monheimer Bad liege einfach näher an Wemding. „Wenn sich die Grundschulen auch an den kostendeckenden Beiträgen beteiligen würden, würde dass das Gesamtdefizit mindern“, meint Rößle. Die Grundschulen liegen im Aufgabenbereich der Kommunen.

    Die Kosten für das Almarin sollen noch einmal genauer berechnet werden

    Die laufenden Kosten sind einer der Gründe, weshalb sich viele Stadt- und Gemeinderäte gegen eine Beteiligung am Mönchsdegginger Bad ausgesprochen haben. Wie berichtet, gibt es zwei unterschiedliche Gutachten: Eine Expertin geht von Betriebskosten von rund 875000 Euro aus, der Förderverein rechnet mit rund 175000 Euro. Rößle schätzt, dass die Kosten in der Mitte liegen werden. Ein Ziel des Arbeitskreises müsse nun sein, sich die Berechnungen noch einmal anzuschauen und zu überlegen, welche Posten doch günstiger sein könnten und ob alle Faktoren berücksichtigt wurden. Danach müsse man berechnen, wie viel das Almarin den Gemeinden pro Einwohner kosten würde.

    Bisher haben die Beteiligten von zehn bis 15 Euro pro Einwohner gesprochen. Sollten alle zehn Gemeinden, die im Arbeitskreis sind, auch einem Zweckverband beitreten, hätte der Verband zusammen rund 22.400 Einwohner. Damit würde eine Summe von rund 225.000 Euro (bei zehn Euro pro Einwohner) beziehungsweise knapp 340.000 Euro (bei 15 Euro) für den Zweckverband zusammenkommen. Der Förderverein hatte im Interview mit unserer Zeitung zudem eine Skalierung ins Gespräch gebracht. Dadurch gäbe es die Möglichkeit, dass sich Kommunen mit einem Fixbetrag am Defizit beteiligen. Auch dieses Thema müsse nun im Arbeitskreis diskutiert werden, sagt Rößle.

    Die Attraktivität des Mönchsdegginger Bades soll gesteigert werden

    Ebenfalls angesprochen werden soll die Attraktivität des Bades. In den vergangenen Wochen erklärten viele Gemeinderäte, dass das Schwimmbad ohne Sauna, Außenbereich und Gaststätte keine Zukunft habe. Rößle sagt, dass diese Bereiche durch private Investoren betrieben werden könnten. Die Attraktivität des Standorts könnte zudem durch ein Besucherzentrum zum Geopark Donau-Ries gesteigert werden, das in der Nähe gebaut werden könnte. Rößle berichtet, dass es dazu ein erstes Gespräch gab. Man wolle eine zentrale Anlaufstelle für den Geopark schaffen. Eine Machbarkeitsstudie solle nun das Potenzial dazu herausarbeiten.

    Zunächst steht nun aber ein Treffen mit dem Arbeitskreis Almarin an. Der Landrat erklärt, man müsse noch dieses Jahr entscheiden, wie es weitergeht. Denn: Die Fördermittel würden nicht ewig zur Verfügung stehen.

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