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Hesselbergbahn: Hält die Bahn künftig im Nördlinger Industriegebiet?

Hesselbergbahn

Hält die Bahn künftig im Nördlinger Industriegebiet?

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    Landrat Stefan Rößle will eine neue Potenzialanalyse zur Hesselbergbahn in Auftrag geben.
    Landrat Stefan Rößle will eine neue Potenzialanalyse zur Hesselbergbahn in Auftrag geben.

    Seit gut zehn Jahren ist die Reaktivierung der Hesselbergbahn zwischen Nördlingen und Gunzenhausen immer wieder ein Thema in Nordschwaben und Mittelfranken. Zwischendurch gab es durchaus positive Signale. Ein echter Durchbruch mit einer Perspektive für eine Wiederinbetriebnahme der Strecke für den Personennahverkehr gelang bisher nicht. Anders als im Fränkischen ist die Begeisterung für das Vorhaben bei den politisch Verantwortlichen im Landkreis Donau-Ries samt den betroffenen Kommunen einschließlich ihren Bürgern nicht besonders ausgeprägt.

    Hesselbergbahn: Kreistag befasst sich wieder mit Gutachten

    Aktuell bewegt sich jedoch etwas. Landrat Stefan Rößle (CSU) will für die Bahnlinie eine neue Potenzialanalyse beim Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) in Auftrag geben. Diese soll zusätzliche Haltepunkte in Hainsfarth und im Nördlinger Industriegebiet an den Langenwiesen berücksichtigen. Der Wirtschaftsausschuss des Kreistages wird sich in seiner nächsten Sitzung am 21. Mai damit befassen. Rößle greift damit eine Initiative der Kreis-Grünen auf, mit deren Vertreter er sich vor Kurzem in seinem Büro im Landratsamt getroffen hat. Die Grünen gehen fest davon aus, dass mit zwei zusätzlichen Halten die benötigten Fahrgastzahlen erreicht werden. 1000 „Personenkilometer“ pro Tag müssten es sein, damit sich eine Perspektive für die Reaktivierung eröffnet. Eine Untersuchung des

    Die Unterstützung Rößles für den Grünen-Vorschlag kommt überraschend. Beobachter gehen davon aus, dass der Landkreischef verstärkt „grüne Themen“ wie den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), die Energiewende, den Artenschutz oder die Wohnraumsituation als künftige Herausforderungen auch für seinen Landkreis ausgemacht hat und diese politisch vorantreiben will, nicht zuletzt mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen.

    Gegenüber unserer Zeitung erklärte Rößle, er sehe die Initiative der Grünen positiv und wolle prüfen lassen, ob mit zwei zusätzlichen Haltestellen tatsächlich die 1000er-Marke überschritten werden könne. Sollte dies der Fall sein, ergebe sich unter Umständen eine neue Ausgangsbasis für weitere Schritte. Als Grundlage für die Neuberechnung solle das von den Grünen vorgelegte Gutachten des Bahnsachverständigen Rainer Christmann (wir berichteten) dienen.

    Der Bahnexperte der Grünen, Albrecht Röttger, sieht in einer Wiederbelebung der Bahnlinie vom Ries in Richtung Norden und zurück eine große Chance für den ländlichen Raum. Kämen dann noch optimale Anschlüsse am Nördlinger Bahnhof von und nach Donauwörth und Aalen hinzu, ist er überzeugt davon, dass die Bevölkerung diese Angebote verstärkt nutzen würde. Es gebe auch schon konkrete Überlegungen für ein vom Freistaat Bayern gefordertes Buskonzept im Bereich der Reaktivierungsstrecke.

    Eigentümerin der Bahnlinie ist seit Anfang 2018 das private Eisenbahnunternehmen Bayernbahn GmbH mit Sitz in Nördlingen. Deren Geschäftsführer Andreas Braun hatte in der Vergangenheit immer wieder erklärt, sich den Betrieb eines Personenverkehrs unter bestimmten Voraussetzungen grundsätzlich vorstellen zu können.

    Eine „kleine Reaktivierung“ gibt es ab Ende Mai. Dann nämlich fährt von Nördlingen aus jeweils an den Sonn- und Feiertagen die Bayernbahn mit ihren Zügen im Pendelverkehr zur Landesgartenschau nach Wassertrüdingen und wieder zurück.

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