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Hesselbergbahn: Ein Signal, mehr nicht

Hesselbergbahn

Ein Signal, mehr nicht

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    Nördlingen/Donauwörth „Klar ist, dass nichts klar ist“. Mit diesem Satz fasste Veit Meggle, ÖPNV-Beauftragter im Landratsamt, in der jüngsten Sitzung des Kreis-Wirtschaftsausschusses den Stand der Dinge in Sachen Reaktivierung der Hesselbergbahn zusammen – trotz der Aussage von Ministerpräsident Seehofer bei einem Wahlkampfauftritt in Gunzenhausen, bei dem er erklärte hatte, er könne sich einen Probebetrieb durchaus vorstellen.

    Auch eine Nachfrage beim zuständigen Innenministerium in München habe keine neuen Erkenntnisse gebracht, so Meggle. Es gebe derzeit keinerlei Haushaltsmittel, so die Auskunft des dortigen Sachbearbeiters. Sollte es allerdings zu einem Probebetrieb kommen, so der Ministeriums-Vertreter, wären wahrscheinlich die Anschlüsse von Nördlingen nach Gunzenhausen und Dinkelsbühl dabei.

    Konkurrenzsituation ist laut Meggle lösbar

    Meggle wies auf den direkten Zusammenhang dieses Themas mit der Teilfortschreibung des Nahverkehrsplanes hin, den der Ausschuss am Montag verabschiedete (RN berichteten). Die Konkurrenzsituation, die im Nordries zwischen einem möglichen Schienen- und Busverkehr entstünde, wenn die Busunternehmen ihre Anträge auf neue Konzessionen zu den parallel laufenden Strecken einreichten, sei lösbar. Weil nämlich neue Anträge frühestens ein Jahr vor Ablauf der bestehenden gestellt werden dürfen, bliebe im Falle der Linien von Nördlingen nach Wassertrüdingen und Dinkelsbühl noch Zeit bis zum 1. Oktober 2014.

    Sollten bis dahin Fakten zum Probebetrieb der Hesselbergbahn vorliegen, könne der Landkreis durch entsprechende Beschlüsse den Nahverkehrsplan ändern oder korrigieren und somit auf die aktuelle Sachlage reagieren. Mit dieser Feststellung gaben sich dann auch die Ausschussmitglieder zufrieden.

    Eine Aufwertung für das Nordries

    Landrat Stefan Rößle sagte, eine Wiederbelebung der Bahnstrecken wäre ein Schritt in Richtung Strukturpolitik und eine Aufwertung für das Nordries. Allerdings gebe es noch viele Fragezeichen: Die Strecke müsste ertüchtigt und ein Betreiber gefunden werden. Außerdem, so Rößle, seien im Schülerverkehr wieder Zubringerbusse nötig, die die Kinder zu den Bahnhöfen bringen und abholen müssten. Der Landrat kündigte ein Treffen mit seinen Landratskollegen Ludwig (Ansbach) und Wägemann (Weißenburg–Gunzenhausen) und Innenminister Herrmann zu diesem Thema an. Dabei soll die Reaktivierung dann intensiv diskutiert werden.

    SPD-Sprecher Anton Fischer vertrat die Auffassung, das Ganze mache nur Sinn, wenn der Staat entsprechende Haushaltsmittel zur Verfügung stelle. Er warnte davor, frühzeitige Hoffnungen bei der Bevölkerung zu wecken.

    Schiele: Wünschenswerte Überlegungen

    Günther Wintermayr (PWG), Regina Thum-Ziegler (DSÖF) und Peter Schiele (CSU) sprachen übereinstimmend von wünschenswerten Überlegungen. Schiele meinte zudem, man habe bisher in der Angelegenheit nichts versäumt und könne die weitere Entwicklung beobachten.

    Die Ausschussmitglieder einigten sich schließlich auf die gemeinsame Aussage, das Projekt zu begrüßen, weil es für das Nordries ein strukturpolitisches Signal wäre. (bs)

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